Pfäffikon

Pfäffikon verabschiedet Budget 2023 mit Steuerfusssenkung

Nau.ch Lokal
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Pfäffikon,

Wie die Gemeinde Pfäffikon mitteilt, hat der Gemeinderat das Budget 2023 verabschiedet und beantragt eine Steuerfusssenkung um drei Prozent auf 110 Prozent.

Das Zentrum der Gemeinde Pfäffikon (ZH).
Das Zentrum der Gemeinde Pfäffikon (ZH). - Nau.ch / Simone Imhof

Das Budget 2022 wurde mit einem Aufwandüberschuss von 134‘071 Franken genehmigt. Gemäss Hochrechnung per Ende Juni 2022 wird nun mit einem Ertragsüberschuss von 2044 Millionen Franken gerechnet.

Diese Hochrechnung ist unter anderem durch höhere Steuereinnahmen und einen höheren Finanzausgleich entstanden, während die geplanten Gewinne aus Liegenschaftenverkäufen nicht mehr 2022 anfallen werden.

Bei einem Aufwand von 84,9 Millionen Franken und einem Ertrag von 84,8 Millionen Franken weist das Budget 2023 einen kleinen Aufwandüberschuss von 115'508 Franken aus, dies bei einem reduzierten Steuerfuss von 110 Prozent (Vorjahr 113 Prozent).

Steuereinnahmen und Konjunkturprognose

Die befürchteten negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die finanzielle Situation sind bislang nicht eingetreten.

Die Steuereinnahmen (plus 1,9 Millionen Franken Gemeindesteuern und plus 0,5 Millionen Franken Grundstückgewinnsteuer) und der Finanzausgleich (plus 2,7 Millionen Franken) haben sich im Vergleich zum Vorjahresbudget positiv entwickelt.

Die Konjunkturprognosen sind trotz diverser Unsicherheiten immer noch gut. Die wirtschaftliche Lage kann sich aber innert kürzester Zeit wieder ändern.

Ressort Bau und Umwelt

Im Ressort Bau und Umwelt gibt es ab 2023 einen neuen jährlichen Staatsbeitrag an die Gemeindestrassen von 0,6 Millionen Franken.

Bei den Liegenschaften waren im Budget 2022 verschiedene Grundstück- und Liegenschaftenverkäufe eingestellt, was zu einem Buchgewinn von rund zwei Millionen Franken geführt hätte. Diese Verkäufe verzögern sich jedoch.

Bei der Schule wird mit höheren Kosten von insgesamt zwei Millionen Franken gerechnet. Dies, weil es auf der Primarstufe zwei zusätzliche Klassen gibt.

Auf der Kindergartenstufe passt die Bildungsdirektion die Lohnkategorie für die Lehrpersonen an. In den Tagesstrukturen gibt es eine erhebliche Zunahme an zu betreuenden Kindern und die neu geplante Ferienbetreuung ist erstmals im Budget.

Sonderpädagogik und Pflegefinanzierung

Im Bereich Sonderpädagogik gibt es aufgrund des Mangels an Sonderschulplätzen eine Verlagerung in Privatschulen und eine generelle Zunahme an internen sonderpädagogischen Massnahmen.

Bei der Pflegefinanzierung muss von nochmals höheren Kosten für die stationäre Pflege ausgegangen werden.

Bei der Sicherheit ist neu die Kommunalpolizei, welche per 1. Januar 2023 von der Gemeinde Fehraltorf übernommen wird, brutto budgetiert.Der Gesamtaufwand sowie der Gesamtertrag steigen gegenüber dem Vorjahr um 9,3 Prozent.

Personalaufwand, Transferaufwand und Transferertrag

Der Personalaufwand erhöht sich um 21,7 Prozent infolge Übernahme der Kommunalpolizei, neue Stellen Leitung Bildung und Leitung Sicherheit, Stellenerhöhungen, kommunales Lehrpersonal sowie bei den Abteilungen Liegenschaften, Bauamt, Sozialamt, Jugend und Integration.

Der Transferaufwand steigt um sieben Prozent und der Transferertrag um 32 Prozent.

Im Transferaufwand sind Mehrkosten wie kantonales Lehrpersonal, Übernahme der Asylbewerberbetreuung, Pflegefinanzierung, Heime, Krankenversicherung, Privatschulen und Spitalschulen enthalten.

Im Transferertrag sind die Mehrerträge von Entschädigungen Kommunalpolizei, Finanzausgleich, neuer Staatsbeitrag Gemeindestrassen, Beiträge Asylbetreuung, Krankenversicherung enthalten.

Investitionsrechnung

Das Investitionsvolumen im Verwaltungsvermögen beträgt 8,8 Millionen Franken (Vorjahr 9,2 Millionen Franken).

Nebst den Kosten für die Schulliegenschaften sind auch die Sanierung des Krebsiweihers und die Offenlegung Gemisbächli sowie diverse Strassensanierungen geplant. Ebenfalls ist ein weiteres Darlehen an die Gemeindewerke budgetiert.

Der Cashflow beträgt fünf Millionen Franken. Die geplanten Investitionen werden zu 57 Pro­zent aus eigenen Mit­teln finanziert.

Entwicklung Steuerfuss in den letzten Jahren

Im Jahr 2018 lag der Steuerfuss bei 110 Prozent. Mit dem Budget 2021 stimmte die Gemeindeversammlung einer Steuerfusserhörung um drei Prozent wegen den befürchteten Ertragsrückgängen aufgrund Corona zu.

Mit dem vorliegenden Budget 2023 kann der Steuerfuss wieder auf 110 Prozent gesenkt werden.

Gesamtwürdigung und Ausblick

Alle drei langfristigen finanzpolitischen Ziele des Gemeinderates für die Amtsdauer von 2022 bis 2026 werden eingehalten.

Die Kostensteigerungen in einzelnen Bereichen konnten durch Mehreinnahmen beim Finanzausgleich und den Steuern aufgefangen werden.

Diese beiden Bereiche hängen von der lokalen beziehungsweise kantonalen Steuerkraft ab, sind stark mit der Konjunktur verknüpft und könnten sich bald wieder abschwächen.

Sorgen bereiten auch die hohen Investitionen in den Folgejahren, die finanziert werden müssen.

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