Wie die Gemeinde Murten angibt, wird die neue Kultur- und Sporthalle aufgrund technischer und geologischer Herausforderungen teuer als bisher angenommen.
Das Rathaus der Stadt Murten.
Das Rathaus der Stadt Murten. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Nach einer intensiven Planungsetappe konnte die Phase Vorprojekt der Kultur- und Sporthalle abgeschlossen werden.

Das Projekt wurde unter Einbezug aller Anspruchsgruppen über alle Fachbereiche vertieft bearbeitet und optimiert.

Während der Erarbeitung des Vorprojekts haben sich verschiedene Herausforderungen ergeben, die zu Mehrkosten führen.

Der Gemeinderat klärt nun das weitere Vorgehen, um dem Generalrat einen Vorschlag zur Weiterführung und Freigabe des Bauprojekts vorlegen zu können.

Optimierung durch Nutzerfeedback

Das Planungsteam hat sich in der Phase Vorprojekt mit vielen Details und Fragen auseinandergesetzt, um den Planungsstand zu vertiefen und die Kostengenauigkeit verlässlich zu schätzen.

In allen Fachbereichen wurden Projektoptimierungen und Anpassungen geprüft. Die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern spielten hier eine zentrale Rolle.

Mit den verschiedenen Anspruchsgruppen wurden Nutzersitzungen durchgeführt.

Die Eingaben der Vereine und Organisationen sowie auch der Schule waren sehr wertvoll und haben geholfen, das Projekt und die Nutzeranforderungen zu schärfen und zu optimieren.

Technische und geologische Herausforderungen

Die Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär [HLKS] sowie Elektro) stellte sich bei der Projektvertiefung als grosser Kostentreiber heraus.

Die verschiedenen Nutzungen und die hohen Personenbelegungen im geplanten Kultursaal erfordern grosse Kapazitäten bei der Gebäudetechnik.

Trotz vorgenommener Optimierungen ist die Gebäudetechnik eine Herausforderung im Projekt.

Aufgrund vertiefter Untersuchungen erweist sich auch der Baugrund an der Bernstrasse 9 als grosse Hürde, dies entgegen anderer vorgängiger Aussagen und Abschätzungen von Geologen.

Projektierungskredit von 5,68 Millionen für Kultur- und Sporthalle

Aufgrund der Unsicherheiten wurden verschiedene Sondierungen in Auftrag gegeben, welche neben einem komplizierten Baugrund auch Grundwasser zum Vorschein brachten.

Nach weiteren Untersuchungen und einer Rammsondierung stellte sich heraus, dass die Baugrubensicherung und die Grundwasserhaltung deutlich aufwändiger werden, als ursprünglich geplant und zu Mehrkosten führen.

An verschiedenen Arbeitssitzungen mit Spezialisten wurde die Baugrubensicherung mehrfach optimiert, so dass nun die bestmögliche Variante für das Projekt vorliegt und mögliche Risiken auf ein Minimum reduziert werden können.

Der Generalrat hat an seiner Sitzung vom 10. Mai 2023 dem Projektierungskredit von 5,68 Millionen Franken für die Kultur- und Sporthalle zugestimmt.

Baukosten von 55 Millionen Franken

Die Kosten für das Projekt wurden damals, inklusive der zusätzlichen Parkierung, auf 49 bis 52 Millionen geschätzt (Plus Minus 25 Prozent).

Mit der nun vorliegenden Kostenschätzung bei einer Genauigkeit von Plus Minus 15 Prozent wird mit Baukosten von 55 Millionen Franken gerechnet.

Das gesetzte Kostenziel von 49 bis 52 Millionen Franken kann aufgrund der erwarteten Mehrkosten nicht eingehalten werden.

Der Gemeinderat hat nun beschlossen, die Zeit bis zur nächsten Generalratssitzung vom 29. Mai 2024 zu nutzen, um Projektänderungen zu prüfen, wobei auch eine Verzichtsplanung nicht ausgeschlossen wird.

Zukunftsplanung für die Kultur- und Sporthalle

Der Gemeinderat will die kulturelle und sportliche Infrastruktur für die Zukunft stärken. Es ist dem Gemeinderat aber auch wichtig, dass das Projekt aus wirtschaftlicher Sicht tragbar ist.

Mit der geplanten Kultur- und Sporthalle darf kein übermächtiges Projekt entstehen, das der Gemeinde in Zukunft den finanziellen Handlungsspielraum einschränkt.

Deshalb wird der Gemeinderat nun für jedes der «Teilprojekte» eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen und mögliche Projektänderungen prüfen (Kulturhalle, Sporthalle, Bürogeschoss und Parkierung).

Zusammen mit dem Planungsteam und der Begleitgruppe, in der die Generalräte vertreten sind, soll das weitere Vorgehen festgelegt werden, damit der Generalrat am 29. Mai 2024 über allfällige Projektänderungen und ein neues Kostenziel befinden und der Gemeinderat die nächste Planungsetappe, das Bauprojekt, freigeben kann.

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