SP-Politiker Raphael Racine fordert in seinem Gastbeitrag u.a. niedrigere Mietpreise in der Gemeinde.
Raphael Racine
Raphael Racine - zVg

Im Dezember 2019 hat die Bevölkerung von Muri-Gümligen die Senkung der Steuern beschlossen. Der demokratische Entscheid gilt es selbstverständlich zu respektieren. Gleichzeitig erachte ich es als dringend notwendig, dass es in anderen Bereichen unserer Gemeinde ebenfalls zu «Senkungen» kommt.

Wichtig wäre erstens eine Senkung der Mietpreise. In Muri-Gümligen gibt es vorrangig Wohnungen im oberen Preissegment. Die beschlossene Steuersenkung wird zudem dazu führen, dass der Druck auf die Mieten noch weiter steigen wird.

Muri darf nicht zu «Reichen-Ghetto» verkommen

Wer nicht will, dass Muri-Gümligen zu einem «Reichen-Ghetto» verkommt, für den ist zumindest ein doppelter Ausweg in Sicht: Unterstützen Sie einerseits doch an der Urne am 9. Februar die nationale Initiative für «Mehr bezahlbare Wohnungen» und andererseits die von der SP und Grünen lancierte Gemeindeinitiative «Bezahlbares Wohnen in Muri-Gümligen», die einen Mindestanteil von preisgünstigen Wohnungen vorsieht und voraussichtlich Ende 2020 zur Abstimmung kommt.

Senkung der Tarife für Ferienbetreuung

Wichtig wäre zweitens aber auch eine Senkung der Tarife für die Ferienbetreuung. Ein Tag Ferienbetreuung kostet in Muri-Gümligen pro Tag pro Kind sagenhafte 100 Franken! Für eine «Normalo-Familie» schlicht unbezahlbar. In Bern hingegen kostet die gleiche Leistung nur 25 Franken.

Der Gemeinderat könnte diesen Missstand jederzeit beheben. Doch leider fehlt es hier am politischen Willen und vor allem am politischen Gespür der Bedürfnisse von modernen Familien.

Tempo runter in unseren Wohnquartieren!

Wichtig wäre drittens in vielen Wohnquartieren eine Tempo-Senkung des motorisierten Individualverkehrs. Da es in unserer Gemeinde an attraktiven Spielplätzen mangelt, weichen viele Kinder zum Spielen auf die Quartierstrassen aus.

Das muss nicht weiter schlimm sein. Voraussetzung ist aber – nebst attraktiveren Spielplätzen (!): Mehr Begegnungszonen und weniger Tempo bei den Autos!

Aus diesem Grund habe ich zumindest für das Melchenbühlquartier im Parlament einen entsprechenden Vorstoss platziert.

Steuern zu senken mag schön und recht sein. Doch damit schaffen wir uns keines der angesprochenen Herausforderungen vom Hals. Dafür braucht es schon ein wenig mehr Phantasie.

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