Hansjörg Brunner von der FDP Thurgau will zurück in den Nationalrat. Er scheint sich gute Chancen auszurechnen.
hansjörg brunner
Hansjörg Brunner, Nationalratskandidat der FDP Thurgau. - zVg
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 22. Oktober finden die eidgenössischen Wahlen statt.
  • Hansjörg Brunner will für die FDP Thurgau in den Nationalrat zurückkehren.
  • Im Gespräch mit Nau.ch spricht Brunner über seine politischen Ambitionen.

Im Thurgau werden zwei der sechs Nationalratssitze frei. Zudem ist fraglich, ob die SVP ihren dritten Sitze halten kann.

Auf einen dieser Sitze schielt Hansjörg Brunner von der FDP. Bei der letzten Wahl stand er als Verlierer da, jetzt will er zurück in den Nationalrat. Brunner scheint sich gute Chancen auszurechnen: «Ich habe in meinen zwei Jahren als Nationalrat bewiesen, dass ich auch in Bern etwas bewegen kann.»

Nau.ch: Hansjörg Brunner, Sie setzen sich für gesunde Finanzen und eine direkte Demokratie ein. Welche sonstigen Themen sind Ihnen besonders wichtig?

Hansjörg Brunner: Es ist naheliegend, dass mir als langjährigem Präsident des Thurgauer Gewerbeverbandes, der grössten wirtschaftlichen Institution im Kanton Thurgau, das Wohl der KMU am wichtigsten ist. Es sind die Unternehmer, die Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten und neue schaffen. Davon profitiert die gesamte Bevölkerung.

Dem Wohl der Thurgauer Wirtschaft gilt deshalb mein Hauptaugenmerk, beispielsweise indem ich mich gegen die überbordende Bürokratie, die Gesetzesflut und die ständig neue Verordnungen, die für das Gewerbe unnötige Kosten und unsinnige Mehrarbeit bedeuten, einsetze. Unser Berufsnachwuchs liegt mir zudem ganz besonders am Herzen.

Nau.ch: Das duale Berufsbildungssystem – dabei insbesondere die Berufslehre – ist Ihnen besonders wichtig. Welche Massnahmen schlagen Sie vor, um es zu stärken?

Hansjörg Brunner: Mit über 70 Prozent Schulabgängern, die nach der Sekundarschule in eine Berufslehre eintreten, gilt der Kanton Thurgau seit Langem als Berufsbildungskanton, der schon bald mit dem Berufsbildungscampus Ostschweiz sogar noch eine zusätzliche moderne, kosteneffiziente und qualitativ hochstehende Berufsbildungsstätte erhält.

Als Stiftungspräsident habe ich mich an vorderster Front für den Campus starkgemacht. Zusammen mit der Thurgauer Berufsmesse, die ebenfalls der Thurgauer Gewerbeverband lanciert hat und die kürzlich zum 13. Mal zur Austragung gelangte, setzen wir ein starkes Zeichen für die Jungen und die nächsten Generationen, indem wir in ihre Ausbildung und ihre Arbeitsmarktfähigkeit investieren. Das ist eine immens wichtige Massnahme, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

hansjörg brunner
Die Smartspider-Grafik von Hansjörg Brunner. - Smartvote

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Hansjörg Brunner: Aktuell bin ich bei gut 75'000 Franken, je nach Spendeneingang kann es aber noch etwas grösser werden. Über die Hälfte meines Gesamtbudgets bestreite ich aus privaten Mitteln.

Nau.ch: Welche Interessensbindungen haben Sie?

Hansjörg Brunner: Als selbstständiger Unternehmer politisiere ich unabhängig. Als Präsident des Thurgauer Gewerbeverbandes, als Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gewerbeverbandes und als Mitglied der Schweizerischen Gewerbekammer fühle ich mich der Wirtschaft verpflichtet. (Anmerkung der Redaktion: Hansjörg Brunner ist zudem Präsident WirtschaftsPortal Ost, Verwaltungsrat Lokalzeitung Regi Die Neue, Vorstandsmitglied Startnetzwerk Thurgau, Präsident Berufsbildungscampus Ostschweiz und Verwaltungsrat Prevag AG.)

Nau.ch: Von 2017 bis 2019 waren Sie Nationalrat, wurden aber nicht wiedergewählt. Weshalb gehen Sie davon aus, dass Sie die Wähler diesmal von sich überzeugen können?

Hansjörg Brunner: Ich bin nicht wiedergewählt worden. An meinem persönlichen Ergebnis lag es allerdings nicht. Es war bekanntlich das Beste für meine Partei seit vielen Jahren. Wir haben vor vier Jahren wegen der im Nachhinein unglücklichen Listenverbindung und des «Grünrutsch» den FDP-Sitz gemeinsam knapp verloren. Es war keine persönliche Niederlage, aber selbstverständlich eine sehr schmerzliche für mich.

Ich habe in meinen zwei Jahren als Nationalrat bewiesen, dass ich auch in Bern etwas bewegen kann. Ich denke, die Wähler wissen das, und was sie an mir haben. Zur Bewältigung der grossen Herausforderungen der Zukunft braucht es in Bundesbern dringend mehr Unternehmertypen, die mit Erfahrung und Weitsicht denken und handeln. Ich bin sicher, dass ich das kann.

Zur Person

Hansjörg Brunner, Jahrgang 1966, sass von 2012 bis 2017 im Kantons- und von 2017 bis 2019 im Nationalrat. Der Selbstständige Unternehmer aus Wallenwil ist in seiner Freizeit gerne mit Frau und Hund unterwegs, schätzt geselliges Zusammensein mit Freunden, spielt Tennis und fährt Ski.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

VerwaltungsratNationalratFrankenHundSVPSkiFDP