Wie Swiss Volley mitteilt, schafft das Schweizer Herrenvolleyballteam mit dem Sieg über Bosnien-Herzegowina erstmals die Qualifikation für die Endrunde der EM.
Nationaltrainer und -kapitän
Nationaltrainer Mario Motta und Teamkapitän Reto Giger freuen sich über die erreichte EM-Qualifikation. - Regula Rügge
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Die Qualifikation für die EM 2023 war das erklärte Ziel von Trainer Mario Motta, der das Team 2017 übernahm. Er war überzeugt, dass die Schweizer Spieler mittlerweile die Qualität hätten, um mit den besten auf dem Kontinent mitzuhalten.

Allerdings musste die Nationalmannschaft dieses Jahr mehrere Rücktritte von routinierten Spielern hinnehmen. Das Team startete im Juni als heterogene Gruppe in die Vorbereitungsphase. Mario Motta verstand es aber, sie als Einheit zusammenzuschweissen, aus jedem Spieler das Beste herauszuholen und sie mental so zu stärken, dass sie überzeugt waren, dass sie die Qualifikation schaffen würden.

Eine wichtige Stütze bildeten neben vielen «jungen Wilden» die erfahrenen Spieler wie Micha von Burg, Luca Ulrich, Quentin Zeller und natürlich der Passeur Reto Giger. Dieser wurde vom Team zum Kapitän gewählt.

Vorbereitung war nicht optimal

Die Vorbereitung im Juli 2022 lief leider alles andere als ideal. Jovan Djokic, ein wichtiger Leistungsträger, verletzte sich und konnte nicht dabei sein. Die geplanten Trainingsspiele gegen Teams in Osteuropa konnten aufgrund von kurzfristigen Absagen und Visaproblemen nicht stattfinden.

So musste die Mannschaft Anfang August mit einem grossen Fragezeichen, was das Spielniveau betraf, ins erste Qualifikationsspiel gegen Bosnien-Herzegowina starten. Den ersten Satz mussten sie noch abgeben, dann gewannen sie aber das Spiel mit 1:3. Dann stand das erste Heimspiel am 7. August 2022 in Schönenwerd gegen den Favoriten Rumänien auf dem Programm.

Die Schweizer starteten gut, verloren dann aber etwas den Rhythmus. Unter den frenetischen Anfeuerungsrufen der vielen Zuschauenden fanden sie aber immer besser ins Spiel und schafften am Ende einen überraschenden 3:2-Sieg.

Es folgte ein Sieg gegen Albanien

Nur drei Tage später folgte das nächste Heimspiel gegen Albanien. Die Eidgenossen verpassten wieder den ersten Satz, besannen sich dann aber ihrer Stärken und durften beim Abpfiff einen 3:1-Sieg bejubeln. Im Rückspiel auswärts beim selben Gegner liess das Schweizer Team nichts anbrennen und siegte mit 3:0.

Am Mittwoch, 17. August 2022, stand das entscheidende Rückspiel auswärts gegen die starken Rumänen an. Mit einem Sieg hätten sich die Motta-Jungs direkt für die Endrunde qualifizieren können. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel. Alle Sätze waren sehr knapp und jeder Punkt ein offener Schlagabtausch.

Das Spiel kippte hin und her, und am Ende musste der fünfte Satz die Entscheidung bringen. Leider reichten bei den Schweizern die Kräfte nicht mehr, und sie mussten sich mit einer 2:3-Niederlage geschlagen geben.

Da sie aber von den fünf Spielen drei gewannen und im vierten noch einen Punkt holten, reichte das für den zweiten Gruppenrang.

Zuschauer unterstützten das Team

Im letzten Spiel am vergangenen Sonntag gegen Bosnien-Herzegowina mussten sie also mindestens zwei Sätze gewinnen, um sich einen Platz an der EM zu sichern. Das letzte Spiel der Qualifikationskampagne fand wieder in Schönenwerd statt und die 1100 Zuschauenden sorgten für lautstarke Unterstützung.

Sie feuerten das Team an und trieben sie von Punkt zu Punkt. Die Schweizer behielten die Nerven und trugen sich mit einem souveränen 3:0-Sieg in die Geschichtsbücher ein.

Der Kapitän Reto Giger war nach dem Spiel erschöpft aber überwältigt von den Emotionen. Ein sehr emotionaler Mario Motta erklärte nach dem Spiel: «Es war ein langer Weg, den wir mit diesem Team 2017 begonnen haben.

Seitdem verbesserten wir uns Jahr für Jahr. Dieses Jahr haben wir – trotz schwieriger Umstände – Geschichte geschrieben.» Mit dem Erreichen der Qualifikation musste der Nationaltrainer noch seine verlorene Wette einlösen. Er hatte den Spielern versprochen, dass sie ihm einen neuen Haarschnitt verpassen dürften, wenn sie die Qualifikation schaffen würden.

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