Wie die Gemeinde Vilters-Wangs informiert, wurde das generelle Entwicklungskonzept für die Saarebene in den letzten Monaten finalisiert.
Ausblick auf Vilters-Wangs im Kanton St. Gallen.
Ausblick auf Vilters-Wangs im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof
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Bereits bei einem statistisch gesehen alle 30 Jahre wiederkehrenden Hochwasserereignis kommt es in der Saarebene zu Schäden.

Um solche möglichst zu verhindern und die Ökologie und Erholungsnutzung der offenen Gewässer zu verbessern, wurde ein generelles Entwicklungskonzept erarbeitet.

In dieses sind unter anderem Inputs aus dem Mitwirkungsverfahren sowie der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 15. Juni 2022 in Vilters-Wangs eingeflossen.

Nun liegt der Abschlussbericht der Fachplaner vor. Verschiedene Varianten wurden eingehend geprüft.

Aufwertungsmassnahmen erhöhen die Qualität des Lebensraumes

Aus heutiger Sicht kommt für den Vilterser-Wangser-Kanal bei einem Hochwasserereignis weder ein Rückhalteraum für das Wasser noch eine Entlastung über einen Stollen in die Seez oder den Saarkanal in Frage.

Beide Varianten wären sehr kostenintensiv und deren Wirkung gering. Als Bestvariante wurde die Aufweitung der bestehenden Gerinneläufe zur Ableitung des Wassers ermittelt.

Diese Aufwertungsmassnahmen sowie attraktive Infrastrukturen für die Erholungsnutzung erhöhen die Qualität des Lebensraumes Saarebene für die Bevölkerung.

Von einer Absenkung der Sohle wird abgesehen, weil dies direkte Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel hätte.

Einmündung in den Rhein soll verlegt werden

Heute mündet der Vilterser-Wangser-Kanal zwischen Azmoos und Weite in den Rhein. Vor der Einmündung verläuft der Kanal über eine längere Strecke parallel zum Rhein.

Künftig soll der Vilterser-Wangser-Kanal bereits im Bereich Schollberg in den Rhein münden, wodurch diese Massnahme die Fischgängigkeit zwischen dem Rhein und dem Vilterser-Wangser-Kanal wieder hergestellt wird.

Denn heute liegt die Rheinsohle rund sechs Meter tiefer als zur Zeit, in welcher der Kanal künstlich erstellt wurde.

Auch nach der Realisierung einer allfälligen Aufweitung des Rheins in der Bannau wird sich an der heutigen, tiefen Lage der Rheinsohle unterhalb der Ellhornschwelle nicht viel verändern.

Ökologie steht beim Saarkanal im Zentrum

Ein Rückstau des Vilterser-Wangser-Kanals durch ein Hochwasser im Rhein mit Überschwemmung der Saarebene, wie dies vor dem Bau des Saarableitungskanals oft der Fall war, ist nicht mehr zu befürchten.

Anders als beim Vilterser-Wangser-Kanal stehen beim Saarkanal nicht der Hochwasserschutz, sondern die Ökologie und der Naherholungswert im Zentrum.

Das Entwicklungskonzept sieht keine dringenden Hochwasserschutzmassnahmen vor.

Neu soll er ökologisch aufgewertet im Gebiet Schollberg in den Rhein geleitet werden. Dadurch würde der Kanal rund 2,5 Kilometer kürzer.

Erkenntnisse wurden mehreren Gemeinderäten vorgestellt

Die Erkenntnisse aus dem generellen Entwicklungskonzept wurden den Gemeinderäten von Mels, Vilters-Wangs, Sargans und Wartau vorgestellt, die über das weitere Vorgehen befinden.

Parallel dazu werden die 41 Akteure der ersten Projektphase über die Ergebnisse schriftlich orientiert.

Zu diesen gehören beispielsweise die Ortsgemeinden, Tourismusvereine oder Fischereiverbände.

Die Bevölkerung ist eingeladen, allfällige Rückmeldungen über das Online-Formular auf der Webseite der Saarebene bis Ende Juli 2023 einzureichen.

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