Vor zwei Jahren übergab das Schaffhauser Jazzfestival sein Archiv der Hochschule Luzern. Diese hat zusammen mit der Schweizerischen Nationalphonothek das Material katalogisiert sowie digitalisiert.
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Kultur. (Symbolbild) - zVg

Seit 1990 ist das Schaffhauser Jazzfestival ein Schaufenster der Schweizer Jazzszene. Im Programm kommen zum einen die grossen Namen der Schweizer Improvisationsszene zum Zug. Zum anderen können sich auf der Bühne jedes Jahr auch junge Musikerinnen und Musiker präsentieren. Zur 30. Festivalausgabe gibt es für die Öffentlichkeit ein besonderes Geschenk: eine Online-Plattform, auf der Interessierte in die Festivalgeschichte eintauchen können. Sie finden dort neben zahlreichen Konzertfotos und Presseartikeln auch Liveaufnahmen, unter anderem von JazzGrössen wie Irène Schweizer, Sylvie Courvoisier, Yilian Cañizares, Christy Doran oder Daniel Humair.

Für die Erstellung des Online-Archivs übergab das Festival vor zwei Jahren seine gesamte «Schatztruhe» der Musikbibliothek der Hochschule Luzern. Zusammen mit der Schweizerischen Nationalphonothek und mit Unterstützung weiterer spezialisierter Institutionen, wie dem Schweizer Radio und Fernsehen SRF und der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, wurden über 3’000 Künstlerbiografien, 2’500 Stunden Tonaufnahmen, Medienberichte und Bilder, Videos und sämtliches Werbematerial professionell aufgearbeitet.

Audiovisuelle Sammlung von unschätzbarem Wert

«Das Archiv dokumentiert den Jazz und die improvisierte Musik in der Schweiz seit den frühen 1990er-Jahren in einem Umfang, einer Tiefe und einer Vollständigkeit, wie sie sonst wohl nirgends zu finden ist», sagt Thomas Mejer vom Projektteam der Hochschule Luzern. Vor allem die an den Konzerten vom SRF live aufgezeichneten Ton- und Video-Aufnahmen sowie die von den Bands beim Programmkomitee eingereichten Tonträger stellen laut Thomas Mejer eine audiovisuelle Sammlung mit unschätzbarem Wert dar. Für die Hochschule Luzern sei es daher eine grosse Ehre, den reichen Fundus des Schaffhauser Jazzfestivals bewahren zu können.

Auch die beiden Begründer des Festivals, Urs Röllin und Hans Naef, freuen sich: «Mit der OnlinePlattform können wir die Geschichte des Schweizer Jazz einem noch grösseren Publikum vermitteln sowie zukünftigen Generationen von Musikerinnen und Künstlern Inspiration liefern.» So lasse sich dank des Online-Archivs noch besser zurückverfolgen, dass sich nicht nur das Instrumentarium der Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker mit der Elektronik erweitert hat, sondern sich auch die stilistischen Einflüsse aus allen Kulturen und Genres gegenseitig beeinflusst hätten, so Urs Röllin.

Lanciert wird das Online-Archiv anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Festivals am Mittwoch, 22. Mai 2019 im Kulturzentrum Kammgarn. Zum Start sind dort ausgewählte Jahrgänge zugänglich, weitere werden nach und nach ergänzt

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