Der Luzerner Kantonsrat will nach der «Schule mit Zukunft» im 2020 nun mit dem Projekt «Schulen für alle» diese für neue Herausforderungen rüsten.
Schule
Schule (Symbolbild). - pexels

Der Luzerner Kantonsrat hat am Montag die von der Regierung geplante Weiterentwicklung der Volksschulen, der Gymnasien und der Berufsbildung unterstützt.

Er fordert vom Kanton, dass dieser bei den Tagesstrukturen vorwärtsmacht.

Ende 2020 hatte der Kanton Luzern das Schulentwicklungsprojekt «Schule mit Zukunft» abgeschlossen, zu dem etwa der Lehrplan 21 oder die verstärkte Betreuung der Schulkinder ausserhalb des Unterrichts gehörten.

Mit dem neuen Projekt «Schulen für alle» soll die Schule nun für neue Herausforderungen gerüstet werden.

Parlament will wissen, wie Lehrer im Beruf gehalten werden können

Nur wenig mit dem Bericht anfangen konnte Bernhard Steiner (SVP). Der Bericht sei theoretisch und ideologisch und orientiere sich zu wenig an der Praxis, sagte er.

Jonas Heeb (Grüne) sagte, die Ziele für die Volksschulen seien ambitioniert, doch brauche es auch die nötigen finanziellen und personellen Ressourcen.

Das Parlament ergänzte den Planungsbericht wegen des Lehrerinnen- und Lehrermangels mit 77 zu 20 Stimmen mit einer Bemerkung.

Es forderte damit den Regierungsrat auf darzulegen, mit welchen Massnahmen Lehrerinnen und Lehrer im Beruf gehalten werden könnten.

Parlament unterstützt Ausbau familien- und schulergänzener Tageseinrichtungen

Gisela Widmer Reichlin (SP) sagte, mit guten Rahmenbedingungen werde der Lehrerberuf zur Berufung.

Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) betonte, dass es in fast allen Branchen («ausgenommen bei den Regierungsräten») einen Personalmangel gebe.

Das Parlament setzte zudem auf Antrag der vorberatenden Kommission mit 62 zu 41 Stimmen ein Zeichen für den Ausbau der familien- und schulergänzenden Tagesstrukturen und der Tagesschulen.

Prüfung statt flächendeckender Einführung

Dagegen äusserte sich mit dem Argument, dass hier die Kinderbetreuung an den Staat delegiert werde, vor allem SVP-Kantonsrat Steiner.

Karin Stadelmann (Mitte) entgegnete namens der Mehrheit, es gehe hier nicht um eine flächendeckende Einführung, sondern um eine Prüfung.

Entwicklung der Tagesstrukturen ist wichtiger als Gemeindeautonomie

Der Kantonsrat möchte auch, dass die Gemeinden ein Ferienangebot zu den Tagesstrukturen organisieren.

Dagegen kämpfte auch hier Steiner. Ein Zwang sei unnötig, die Gemeinden sollten selbst entscheiden können, sagte er.

FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp sagte, wichtiger als die Gemeindeautonomie sei der Fortschritt bei den Tagesstrukturen. Das Parlament überwies diese Bemerkung mit 77 zu 27 Stimmen.

In der Schlussabstimmung nahm der Kantonsrat mit 87 zu 22 Stimmen zustimmend vom Planungsbericht Kenntnis. Abgelehnt wurde der Bericht von der SVP.

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