Stadt Luzern

Bei der Luftqualität hat die Stadt weiterhin Luft nach oben

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Luzern,

Trotz insgesamt guter Luftwerte besteht weiter Handlungsbedarf. Die Ozon- und die Russkonzentration liegen im gesamten Stadtgebiet noch über den Zielwerten.

Luzern Gebäude See Fluss
Die Schweizer Luft gilt als gesund und wenig schadstoffbelastet. Ob das wirklich so ist, kann im jährlichen Bericht zur Luftqualität nachgelesen werden. (Symbolbild) - Depositphotos

Der neuste Bericht zur Luftqualität in der Stadt Luzern zeigt einige positive Entwicklungen auf, wie die Stadt Luzern schreibt. So sind zum Beispiel die Belastungen durch Stickstoffdioxid, Feinstaub oder Russ gesunken.

Es besteht jedoch nach wie vor Handlungsbedarf. Die Ozon- und die Russkonzentration liegen im gesamten Stadtgebiet noch über den Zielwerten. Die Gesundheitsrisiken aufgrund von Luftschadstoffen sind nach wie vor gross.

Die Stadt Luzern hat umfangreiche Massnahmen beschlossen, um die Qualität der Luft kontinuierlich zu verbessern.

Weniger Luftschadstoffe sind seit Jahren Thema für die Stadt

Saubere Luft ist für die Bevölkerung sowie für Flora und Fauna von grosser Bedeutung.

Schadstoffe in der Luft machen krank, schädigen die Vegetation und belasten Böden und Gewässer. Die Schadstoffe entstehen durch die Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe (wie Gas, Öl, Benzin und Diesel), Holzfeuerungen, den Abrieb von Pneus und Bremsbelägen, die Verdunstung von Lösemitteln sowie durch die Landwirtschaft.

Die Stadt Luzern engagiert sich seit vielen Jahren dafür, den Ausstoss von Luftschadstoffen zu reduzieren. Wie erfolgreich sie dabei ist, zeigt der jährliche Bericht zur Luftqualität.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Jahr 2024

Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist weiter abnehmend und hat den tiefsten Stand seit Messbeginn 1991 erreicht. Bis auf stark verkehrsbelastete Standorte werden die Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung mittlerweile eingehalten. Hauptgrund sind die strengeren Abgasnormen für Motorfahrzeuge.

Auch die Belastung mit Feinstaub ist abnehmend. Der Rückgang der Belastung ist insbesondere auf die Partikelfilterpflicht für Fahrzeuge und Baumaschinen zurückzuführen. Aktuell stammt ein grosser Teil der Emissionen vom Abrieb von Reifen und Bremsbelägen. Auch Holzfeuerungen sind eine bedeutende Quelle.

Sehr stark abgenommen hat die Belastung mit krebserzeugendem Russ, einem Inhaltsstoff des Feinstaubs. Die Abnahme ist insbesondere den Partikelfiltern zu verdanken. Trotzdem wird der von der Eidgenössischen Kommission für Lufthygiene empfohlene Zielwert nach wie vor um das Drei- bis Fünffache überschritten.

Die Ozonkonzentration stagniert und liegt nach wie vor deutlich über den Immissionsgrenzwerten. Dies dürfte am verminderten Ozonabbau durch Stickstoffmonoxid liegen. Stickstoffmonoxid entsteht wie Stickstoffdioxid bei Verbrennungsprozessen in Feuerungsanlagen und Motoren.

Richtwerte für Feinstaub werden vollflächig überschritten

«Alles in allem ist die Luft in der Stadt Luzern in den letzten Jahrzehnten deutlich sauberer geworden. Leider sind die Schadstoffkonzentrationen aber immer noch hoch», sagt Ronny Meier, Projektleiter beim Umweltschutz der Stadt.

Zwar können die Immissionsgrenzwerte der Luftreinhalteverordnung abgesehen vom Ozon eingehalten werden. Diese basieren jedoch auf veralteten Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2005.

2021 hat die WHO aktualisierte Richtwerte veröffentlicht. Darüberliegende Schadstoffkonzentrationen gelten als gesichert gesundheitsschädigend. Diese Richtwerte werden in der Stadt Luzern und generell in der Schweiz noch nicht eingehalten.

So werden die Richtwerte für Stickstoffdioxid grossflächig und für den lungengängigen Feinstaub (PM2.5) gar vollflächig überschritten.

Feinstaub verursacht Hunderte frühzeitige Todesfälle

Die damit verbundenen Gesundheitsschäden sind erheblich. Für die Stadt Zürich wird beispielsweise von über 400 frühzeitigen Todesfällen pro Jahr durch PM2.5 ausgegangen.

Darüber hinaus erhöhen Luftschadstoffe das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen wie etwa chronische Bronchitis, Asthma, Lungenkrebs oder auch Alzheimer.

Erreichen der WHO-Richtwerte durchaus möglich

Die Stadt Luzern will die Luftbelastung daher weiter senken. Für die Klima- und Energiestrategie hat die Stimmbevölkerung 2022 einen dritten Aktionsplan beschlossen. Insgesamt 32 Massnahmen des neuen Aktionsplans sollen bis 2030 umgesetzt werden. Das wird auch die Luftqualität spürbar verbessern.

Zu erwähnen ist einerseits der bis 2040 angestrebte Ersatz möglichst aller mit Gas und Öl betriebenen Heizungen durch erneuerbare Energieträger wie Erdwärme oder See-Energie.

Andererseits werden die angestrebte Reduktion des Strassenverkehrs und der Umstieg von benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen auf elektrische Antriebssysteme die Luftqualität deutlich verbessern. Mit der Abkehr von Verbrennungsprozessen ist ein Erreichen der WHO-Richtwerte durchaus möglich.

Nicht alles, was dem Klimaschutz dient, verbessert aber die Luftqualität. So stossen Holzfeuerungen besonders viel Feinstaub aus und sollten deswegen mit Bedacht eingesetzt werden.

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Kommentare

User #4916 (nicht angemeldet)

Der Rauch und Russ kommt von den Waldbränden in Kanada und vom Krieg in der UA. Die Abgase vom Nordsüdverkehr durch den Gotthard. Uns für diese Situation verantwortlich machen ist einfach unfair

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