Der Durchgangsbahnhof Luzern soll Engpässe in der Bahninfrastruktur beheben. Das Vorprojekt dafür wurde von der SBB abgeschlossen.
durchgangsbahnhof Luzern
Der Bahnhof Luzern. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für den Durchgangsbahnhof Luzern wurde das Vorprojekt abgeschlossen.
  • Die Kosten für den unterirdischen Bahnhof werden auf 3,3 Milliarden Franken geschätzt.

Das Vorprojekt für den Durchgangsbahnhof Luzern wurde von der SBB abgeschlossen. Auf 3,3 Milliarden Franken werden die Kosten für den unterirdischen Bahnhof und seine beiden Zufahrten geschätzt. Beim Bau, muss anders als bisher angenommen, das Seebecken nicht abschnittweise trocken gelegt werden.

Engpässen sollen beseitigt werden

Der unterirdische Durchgangsbahnhof solle Engpässe in der Bahninfrastruktur in Luzern beheben, teilte die SBB AG am Mittwoch, 31. Mai 2023, zusammen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) sowie dem Kanton und der Stadt Luzern mit.

Er schaffe zusätzliche Kapazitäten und ermögliche schnellere und direktere Verbindungen. Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Planungsphase. Der Tiefbahnhof kommt unter dem bestehenden Kopfbahnhof zu liegen. Er soll vier Gleise haben und von zwei Seiten her erschlossen werden.

Der 3,8 Kilometer lange Dreilindentunnel verbindet den Tiefbahnhof mit der Linie Richtung Zürich–Gotthard. Der Tunnel führt unter dem Luzerner Seebecken hindurch und dann nach Ebikon LU. Der Engpass am Rotsee wird damit beseitigt.

Durchgangsbahnhof Luzern: Bauzeit von elf bis 13 Jahren

Ein zweiter Tunnel, der 2,1 Kilometer lange Neustadttunnel, schliesst den Tiefbahnhof an die bestehende Bahnhofszufahrt an. Dank dieses müssen in Luzern weniger Züge gewendet werden. Die SBB rechnet mit einer Bauzeit von elf bis 13 Jahren.

Die Kosten für diese drei Projektteile werden nach Abschluss des Vorprojekts auf 3,3 Milliarden Franken geschätzt. Der Kanton Luzern hatte 2015 die Kosten für den Tiefbahnhof ohne Zufahrtstrecken auf 2,4 Milliarden Franken beziffert.

Zur Realisierung des Dreilindentunnels muss das Seebecken in Luzern abschnittsweise trocken gelegt werden. Davon wurde bei der bisherigen Planung ausgegangen. Dies ist gemäss den SBB aber nicht nötig.

Ergänzungen an Bahninfrastruktur nötig

Grund dafür ist, dass für die Unterquerung des Seebeckens ein Absenktunnel realisiert werden soll. Dabei sollen fünf vorgefertigte Elemente der Tunnelröhre in den Grund des Vierwaldstättersees abgesenkt werden. Umwelt und Landschaft würden damit weniger beeinträchtigt, teilte die SBB mit. Dieses Bauverfahren sei in der Schweiz noch nie angewandt worden.

Damit der Durchgangsbahnhof die erwartete Wirkung erzielen kann, sind auch im Einzugsgebiet Ergänzungen der Bahninfrastruktur nötig. Auch braucht es Abstellanlagen ausserhalb des Bahnhofs, wo Rollmaterial in der Nacht und ausserhalb der Spitzenzeiten parkiert werden kann. Über die weiteren Projektschritte soll Ende 2023 entschieden werden. Letztendlich werde das Bundesparlament entscheiden.

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