Damien Raemy begann seine Motorrad-Karriere in Wünnewil-Flamatt. Nun ist der 25-Jährige zweifacher Schweizermeister in der 600er-Klasse.
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Damien Raemy posiert neben seinem Töff an der alljährlichen «End-of-Season Party» in Wünnewil. - Roger Lohrer

Damien Raemy wurde 1994 in Mariahilf FR, in der Nähe von Tafers, geboren. Kurz darauf zog die Familie nach Wünnewil. Die Grosseltern väterlicherseits seien ursprünglich von dort. Da sein Vater früher selbst Motorradrennen fuhr, war Klein-Damien schon als Baby auf der Rennstrecke unterwegs. Er konnte noch kaum laufen – und fing bereits damit an, Töff zu fahren.

Ihm sei das Fahren sozusagen in die Wiege gelegt worden. «Mit drei Jahren stand ein Pocketbike unter dem Weihnachtsbaum. So hat die ganze Geschichte angefangen», erzählt der 25-Jährige gegenüber Nau.ch.

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Damien Raemy lacht über die Geschichte von Vater Thomas an der «End-of-Season Party» in Wünnewil. - Roger Lohrer

Kurz darauf habe er mit dem Training begonnen. «Ich fuhr auf dem Fussballplatz, also auf dem Tartar-Platz in Wünnewil meine ersten Runden.» Mit vier Jahren nahm er an den Schweizer Meisterschaften im Pocketbike teil.

Heute fährt Raemy in der 600er-Klasse mit. Das seien handelsübliche Töffs, die man auch auf der Strasse fahren würde. «Natürlich ist das Material und der Motor viel besser.»

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Damien Raemy an den Schweizer Meisterschaften 2019 auf der Rennstrecke in Brünn (CZE). - Team Hess Racing

Seinen Spitznamen Remidemi erhielt Raemy 2011 an der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM). «Ich bin ein Rennen mit einem wirklich unterliegenden Töff gefahren und gab vollen Einsatz. Ein Kommentator sagte dazu: Bei Remidemi wurde die fehlende Leistung durch eine gehörige Portion Wahnsinn kompensiert.»

«Ich freue mich immer nach Hause zu kommen»

Neben den Wettkämpfen arbeitet Raemy Vollzeit bei einem Importeur für Motorräder. Dort ist er für die Zusatzteile und das Zubehör zuständig. Er sei ungefähr an zehn bis zwölf Wochenenden im Jahr auf der Rennstrecke.

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Damien Raemy bei einem Überholmanöver in Valencia. - Team Hess Racing

«Ich gehe gerne reisen und andere Länder besuchen. Da wir durch die Rennen viel unterwegs sind, freue ich mich immer nach Hause zu kommen. Hier kenne ich mich aus und meine Freunde sind hier.» Zuhause würde er die Ruhe geniessen. Manchmal einfach nichts tun, sei auch schön.

Ihm gefällt es besonders, dass in Wünnewil alles nah beieinander ist. «Die Schule, der Bahnhof und das Einkaufszentrum – alles ist gut erreichbar, selbst wenn man mal mit dem ÖV unterwegs ist.» Auf dem Land würde er sich sowieso wohl fühlen.

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Die Schule in Wünnewil-Flamatt. Im Hintergrund der Tartar-Platz auf dem Klein-Damien seine ersten Runden drehte. - Nau.ch

«Ich finde es immer toll, in die Natur zu gehen. Wenn du am Abend die Kuhglocken hörst und die Vögel zwitschern, ist das wunderschön.»

Er würde gerne mit Freunden draussen grillieren oder ein Fondue essen. Es gebe viele traumhafte Orte in der Region. «Hier bin ich zuhause. Ich denke, die Idee wäre schon, hier alt zu werden.»

«Eine Region für Damien»

Die Liebe beruht auf Gegenseitigkeit. So wurde 2005 der «Damien Raemy Fanclub» gegründet, um ihn mental und finanziell zu unterstützen. «Eine Region für Damien», so der Slogan. Auch von seinem Team Hess Racing ist Raemy begeistert.

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Damien Raemy fährt an der Schweizer Meisterschaft 2019 am Slovakia-Ring als erster durch das Ziel. - Team Hess Racing

«Ich hatte die ganze Saison sehr viel Freude mit dem Team. Ich würde den Zusammenhalt vor die sportlichen Erfolge stellen.» Klar sei es schön gewesen, durch das Ziel zu fahren und zu wissen, dass man den Pokal in der Tasche hat.

Raemy: «Sicher ist es mein Ziel, nächste Saison den Titel erneut zu verteidigen.» Er habe aber auch andere Pläne. «Ich würde 2021 gerne ein WM-Rennen auf meiner Lieblingsstrecke im deutschen Oschersleben fahren.»

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Damien Raemy freut sich über den Titel als zweifacher Schweizermeister in Rijeka (HRV). - Team Hess Racing

Auf dieser Strecke wird er 2020 an der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) seine Rundenzeiten gut anschauen. Zusätzlich sei ein Testlauf geplant. «Wenn ich sehe, dass die Zeiten nicht stimmen, gehen wir dieses Projekt nicht an. Falls wir jedoch sehen, es liegen WM-Punkte drin, werden wir schauen, wo wir hinkommen.»

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