Tagesschulen Langenthal: Betreuung, Bildung und Gemeinschaft

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Colette Stähli leitet fünf Tagesschulen in Langenthal und koordiniert 260 Kinder. Das pädagogische Konzept stärkt Kinder und unterstützt Familien

Blick in die Marktgasse und auf das Kunsthaus in der Stadt Langenthal.
Blick in die Marktgasse und auf das Kunsthaus in der Stadt Langenthal. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Stadt Langenthal mitteilt, hält Colette Stähli, Tagesschulleiterin und Mutter von zwei erwachsenen Kindern, alle Fäden der fünf Tagesschulen Langenthals zusammen. Mit viel Erfahrung und Herzblut koordiniert die ausgebildete Heimleiterin FH und Coach in Organisationen FH den Alltag an vier Standorten und trägt dabei die operative Verantwortung.

Rund 260 Kinder und Jugendliche – darunter auch jene des Standorts Windrose – nutzen das Angebot. Betreut werden sie von einem engagierten Team aus 25 Mitarbeitenden (ohne den Standort Windrose): pädagogischen Fachpersonen, Betreuerinnen, Springerinnen im Stundenlohn und Auszubildenden – und sogar vier Männern, was in diesem Berufsfeld keine Selbstverständlichkeit ist.

«Unser Team ist hoch motiviert», erzählt Stähli. «Das ist die Grundlage. Nur wer sich wohlfühlt, kann Kinder liebevoll und professionell betreuen.»

Mehr als Betreuung – ein Ort zum Wachsen

Der Begriff «Tagesschulangebot» klingt nüchtern. Doch wer hier hineinschaut, merkt schnell: Es ist viel mehr als ein Ort, an dem Kinder über Mittag essen.

Unterricht und Betreuung greifen ineinander wie Zahnräder. Vormittags Schule, mittags Gemeinschaft, nachmittags Lernen und Spielen – ein Ort, an dem jedes Kind ankommen darf.

Die Tagesschulen Langenthal leisten einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eltern können arbeiten – in dem Wissen, dass ihr Kind gut aufgehoben ist, lacht, isst, ruht und gesehen wird.

Fünf Standorte – ein gemeinsamer Gedanke

Die Stadt Langenthal verteilt ihr Angebot auf fünf Standorten. Doch die räumliche Situation bleibt eine Herausforderung. An manchen Standorten gibt es nicht genügend Platz, damit jedes Kind an seinem Schulstandort betreut werden kann.

Deshalb müssen Kinder teilweise in die grösste Tagesschule an der Ringstrasse wechseln – manchmal sogar mit dem Taxi.

Ein Konzept, das Kinder stärkt

«Wir stärken, was Kinder gut können», erklärt die Tagesschulleiterin. «Wenn sie erleben, dass ihre Meinung zählt, wachsen sie innerlich. Das gibt Selbstvertrauen – und genau das brauchen sie fürs Leben.»

Das pädagogische Konzept der Tagesschulen stellt das Kind ins Zentrum. Kinder dürfen mitreden, Verantwortung übernehmen und erleben, dass ihre Meinung zählt. So wachsen Selbstvertrauen, Gemeinschaftssinn und Lebensfreude.

Der Alltag folgt einem klaren Rhythmus: Frühbetreuung vor der Schule, gemeinsames Mittagessen – und am Nachmittag Freizeit, Lernzeiten und Betreuung bis 18.30 Uhr. Ein strukturierter Tag, der zugleich Raum lässt für Spontaneität, Spiel und Fantasie.

Fachkräftemangel – eine doppelte Herausforderung

Auch die Tagesschulen Langenthal spüren den Fachkräftemangel – besonders in der Mittagszeit, wenn alle Kinder gleichzeitig essen, spielen und betreut werden. Vollzeitstellen sind in diesem Berufsfeld selten, da viele Mitarbeitende nur von Mittag bis Feierabend eingesetzt werden, dafür aber feste Arbeitszeiten schätzen.

Diese Herausforderung verlangt Kreativität, Flexibilität und ein starkes Miteinander im Team – damit die Kinder trotzdem den liebevollen und professionellen Alltag erleben können, den sie verdienen.

Eine Stadt, die Familie möglich macht

Die Tagesschulen sind ein wichtiger Pfeiler der Familien- und Bildungspolitik in Langenthal. Sie ermöglichen Vereinbarkeit, Chancengerechtigkeit und Entlastung – für Kinder, Eltern und Arbeitgebende gleichermassen.

Denn was in den ersten Lebensjahren geschieht, prägt fürs Leben. Beziehungen, Rituale, Sicherheit – das sind die Wurzeln, aus denen später Flügel wachsen.

Blick nach vorn

Viel hat sich in den letzten Jahren bewegt: Abläufe wurden vereinfacht, Administration reduziert, Teams weitergebildet und gefestigt. Doch die Vision bleibt – mehr Raum, mehr Ruhe, mehr Zeit fürs Wesentliche: das Kind.

«An jedem Standort genügend Platz, damit Kinder nicht hin- und hergefahren werden müssen – das wäre», so Stähli, «ein grosser Schritt. Es würde den Alltag entlasten, aber vor allem: den Kindern guttun.»

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