FC Küsnacht Herren 1 mussten am Samstag, 7. Mai 2022, eine 1:2-Niederlage gegen FC Herrliberg 2 hinnehmen.
FCK
FC Küsnacht - zVg
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Küsnacht erleidet nach drückender Überlegenheit eine nur schwer zu verdauende Niederlage. Das entscheidende Gegentor fiel in der 93. Minute. Die aufgrund der Tabellensituation favorisierten Küsnachter wussten natürlich bereits vor dem Spiel, dass Derbys eine eigene Brisanz aufweisen.

Dies zeigte sich in der 26. Minute, als Lukas Dangel allein vor FCK-Torhüter Jonas Hablützel auftauchte, aber im letzten Moment geblockt werden konnte. Wenige Minuten später wischte der gegnerische Goalie einen Versuch von FCK-Topscorer Julien Frei gerade noch aus der unteren Ecke.

In der 39. Minute fiel dann aber der Führungstreffer für das Heimteam. Der erstmals über 90 Minuten eingesetzte, 18-jährige Vincenzo Togni schlenzte einen Abpraller in die hohe Torecke; das FCK-Eigengewächs krönte damit seine engagierte Leistung.

Gehäuse während der gesamten Halbzeit belagert

Die Freude währte allerdings nur kurz. FCK-Spielführer Tim Brändli, der aber ansonsten eine hervorragende Partie spielte, patzte zur Unzeit und ermöglichte Nicolas Böckli den Ausgleichstreffer zum 1:1. Trainer Sam Wiedemann nahm für die zweite Spielhälfte einige Retuschen vor, welche sich auszuzahlen schienen.

Jedenfalls erspielte sich das Heimteam Chancen im Minutentakt. Eine detaillierte Schilderung dieser hochkarätigen Möglichkeiten liest sich im Ausmass und Umfang etwa gleich der Anklageschrift des ehemaligen Raiffeisen-Chefs oder des Tennisidols Boris Becker, dem Jahresbericht der REGA über Rettungseinsätze oder dem Neuen Testament.

Das Gehäuse wurde während der gesamten Halbzeit belagert, schien aber wie zugenagelt. Zudem spielte Herrlibergs Keeper Dennis Nehrenheim wohl das Spiel seines Lebens: Er entschärfte die unmöglichsten Dinger.

«Dieser Sieg ist völlig unverdient»

Das entscheidende Gegentor fiel in der 93. Minute. Die routinierten Gäste schienen auch zunehmend ausgelaugt und liefen auf dem Zahnfleisch, währenddessen Küsnacht vehement aufs Tempo drückte.

Die Zeit rann jedoch davon, und irgendwie zeichnete sich ab, was folgen würde. Herrliberg tauchte tief in der Nachspielzeit das erste Mal gefährlich im Strafraum auf, und sogleich schepperte es. Der eingewechselte Marko Vasilj erbte und erzielte den, aus ihrer Sicht, umjubelten Siegtreffer.

Kurz danach war Schluss. Der aus einer Fussballer-Familie stammende FCH-Trainer Marc Sauter anerkannte dann nach Spielende auch sportlich und fair: «Dieser Sieg ist völlig unverdient.»

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