Kriens startet mit Umbau des Schlossgartens im Dezember 2023
Wie die Stadt Kriens angibt, starten im Dezember 2023 Umbauarbeiten im Garten von Schloss Schauensee, der einen hindernisfreien Zugang zum Park beinhalten soll.

Der hindernisfreie Zugang zum Schloss Schauensee war in der Vergangenheit auf politischer Ebene immer wieder ein Thema.
Verschiedene Vorschläge wie etwa der Einbau eines Liftes wurden diskutiert.
Alle aber mussten mit Blick auf den Schutzstatus des denkmalgeschützten Schlosses wieder verworfen werden.
Spezial-Untersuchungen für den jüngsten Vorschlag zum Einbau eines Liftes zeigten sogar, dass der Turm des Schlosses aus der Gründungszeit der Eidgenossenschaft im Jahr 1291 stammt und damit sogar noch älter ist als bisher angenommen.
Bauarbeiten starten in Dezember 2023
Dass bei dieser kulturhistorisch wertvollen Bausubstanz bauliche Eingriffe kaum umsetzbar sind, ist in der Zwischenzeit allgemein anerkannt.
Die Stadt Kriens hat dennoch versucht, beim Schloss eine Verbesserung der Zugänglichkeit zu erreichen.
Im Dezember 2023 starten jetzt die Bauarbeiten für einen hindernisfreien Zugang zum Schlossgarten.
Eine rund 50 Meter lange Rampe erschliesst den Schlossgarten für Rollstuhlfahrende stufenlos.
Pro Schauensee stand an Spitze der Parkerneuerungsplanung
Sie führt vom Parkplatz oberhalb des Schlossgartens zum Gartenhaus, neben dem ein befestigter Platz erstellt wird.
Der Platz erleichtert nicht nur Rollstuhlfahrenden den Aufenthalt im Garten. Auch bei Events ist ein befestigter Platz für Catering-Unternehmen von Vorteil.
In die Planung der Parkerneuerung waren verschiedene Stellen involviert.
An der Spitze stand der Verein Pro Schauensee, der im Auftrag der Stadt seit bald zwei Jahren die kulturelle Belebung des Schlosses koordiniert und selber zahlreiche Veranstaltungen durchführt.
Verbesserte Infrastruktur für Strom und Wasser im Schlossgarten
Die Erfahrungen des Vereins mit ersten Veranstaltungen sowie jene des aktiven Schloss-Betreuers flossen in die Planung ein und führen jetzt zu einer verbesserten Infrastruktur für Strom und Wasser im Schlossgarten.
Weil der Verein Pro Schauensee einer der Hauptnutzniesser sein wird, beteiligt er sich an den Gesamtkosten von insgesamt 435’000 Franken.
Ebenfalls eingebunden waren die kantonale Denkmalpflege und die Kantonsarchäologie, die bei der Umsetzung sicherstellen wird, dass im Schlossgarten allfällige kunsthistorisch wertvolle Funde frühzeitig gesichert werden könnten.
Im Sinne einer umsichtigen Parkerneuerung wurden zudem Fachspezialisten für ökologische Themen eingebunden.
«Glöggli-Frösche» sollen Umbauarbeiten unbeschadet überstehen
Ein Baumspezialist stellte sicher, dass der über 100 Jahre alte Baumbestand bei den Bauarbeiten nicht gefährdet wird.
Und auch die Population der «Glöggli-Frösche» (Geburtshelferkröte) soll die Umbauarbeiten unbeschadet überstehen und im neuen Schlosspark ausreichend Lebensräume vorfinden.
Auch dazu begleitet ein Spezialist die Bauarbeiten. Gartenbau-Unternehmen wurde miteinbezogen, das eine ortstypische Teilerneuerung des Pflanzenbestandes geplant hat.
Die Flora soll Lebensräume schaffen für die Tierwelt im Garten und auf diesem Weg die Artenvielfalt fördern.
Schloss wird mit einer Holzschnitzelheizung betrieben
Die Bauarbeiten werden aus Rücksicht auf die im Winter kaum aktive Krötenpopulation anfangs Dezember gestartet. Bis anfangs Sommer 2024 sollten sie abgeschlossen sein.
Die Eröffnung des erneuerten Schlossgartens plant der Verein Pro Schauensee mit einem Fest im Schlossgarten.
Parallel zu den Arbeiten im Schlosspark werden auch Leerrohre verlegt für die Erneuerung der Heizungsanlage auf der gesamten Schloss-Liegenschaft.
Schloss, Pförtnerhaus und Pächterhaus sollen nämlich zukünftig mit einer Holzschnitzelheizung betrieben werden, die dereinst die Ölheizung aus dem Jahr 1996 ersetzen wird und eine nachhaltige Beheizung der Anlage mit Holzschnitzeln aus der näheren Umgebung ermöglichen.