Der Wunsch nach Anerkennung der LGBT-Community ist legitim. Jedoch sollte nicht die Politik, sondern die Menschen dahinter im Vordergrund sein. Ein Gastbeitrag.
Thomas Lamprecht
Thomas Lamprecht ist Zürcher Kantonsrat. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Das LGBT-Thema ist ein gesellschaftliches Thema, welches politisch ausgeschlachtet wird.
  • Dabei ist ein Mensch doch viel mehr als seine sexuelle Orientierung.
  • Ein Gastbeitrag des Zürcher Kantonrats Thomas Lamprecht.
Ad

Die LGBT-Community hat den legitimen Wunsch nach Anerkennung. Darum hisst sie die Fahne mit den Regenbogenfarben. Die Gegenfrage aber sei erlaubt: Warum müssen sexuelle Identitäten öffentlich diskutiert werden?

Ein Mensch ist doch viel mehr als seine sexuelle Orientierung. Und beinhaltet die Regenbogenflagge nicht die reduzierende Botschaft einer Minderheit?

Es handelt sich um ein gesellschaftliches Thema, welches politisch ausgeschlachtet wird. Es ist durchdrungen vom melodramatischen Prinzip, das da lautet: Es gibt das Gute und das Böse, meist in Form von «gerecht» und «ungerecht».

lgbtq
Regenbogenfahne in einem Strassenumzug. (Symbolbild) - keystone

Wenn das Melodrama eines kann, dann Empörung auslösen. In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Unruhe um LGBT und die bunten Regenbogenfahnen gegeben: Fussballspieler, die aufgefordert werden, mit Regenbogen-Armbinde zu spielen, oder Stadien, die in Regenbogenfarben erstrahlten.

Politik sollte nicht im Vordergrund sein

Man mag sich fragen, warum die bunten Fahnen manchen so bitter aufstossen. Sind es einfach nur stockkonservative Menschen oder ewiggestrige Schwulenhasser? Das wäre ein Fehlschluss.

Ja, wir müssen uns für Freiheit, Gerechtigkeit und Akzeptanz einsetzen. Und ja, wir sollten uns für die Menschen, alle Menschen, auch die Persönlichkeiten der LGBT-Community, interessieren. Ganz im Sinne der Nächstenliebe.

Glauben Sie, dass die LGBT-Menschen für das Politische missbraucht werden?

Aber: Hier sollte nicht die Politik im Vordergrund stehen, sondern die Menschen dahinter. Denn sonst werden diese Menschen für das Politische missbraucht. Und die Regenbogenflagge wird ihre Strahlkraft verlieren und verblassen, wie das auch mit der Peace-Fahne passiert ist.

Zum Autor: Thomas Lamprecht ist Zürcher EDU-Kantonsrat und kandidiert für den Nationalrat.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Nationalrat