Der Stadtrat Kloten ZH schlägt Massnahmen vor, um der Fluktuation an der Schule entgegenzuwirken. Für SP-Gemeinderätin Maja Hiltebrand sind diese zielführend.
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Maja Hiltebrand, Gemeinderätin und Präsidentin der SP Kloten. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im letzten Schuljahr verliessen fast 23 Prozent der Lehrpersonen die Schule Kloten.
  • Der Stadtrat will mit mehreren Massnahmen zur Erhöhung der Standortattraktivität treffen.
  • SP-Gemeinderätin Maja Hiltebrand hält diese für sinnvoll und zielführend.

Die Schulen leiden unter Fachkräftemangel. Viele Abgänge sind in dieser Situation kein gutes Zeichen. An der Schule Kloten aber haben im Schuljahr 2022/23 fast 23 Prozent des Lehrpersonals den Abgang gemacht.

Neun Gemeinderäte verlangten vom Stadtrat mittels Interpellation Begründungen zu den Fluktuationszahlen. Die Antwort liegt nun vor und wird an der nächsten Gemeinderatssitzung am 5. September 2023 besprochen.

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Die Schule Feld in Kloten. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Darin bezieht sich der Stadtrat auf eine nicht repräsentative Umfrage, bei der die meisten private Gründe als starken Kündigungsgrund angaben. Mit mehreren Massnahmen soll die Standortqualität erhöht und der Fluktuation entgegengewirkt werden. Diese beinhalten eine Erhöhung der Sonderschulkosten, der Heilpädagogen, der Therapien und einem Pilotprojekt zum Einsatz von Klassenassistenzen.

Weiter kommt der Stadtrat zu dem Schluss, dass das Projekt FSL (Fokus starke Lernbeziehungen) die Fluktuation leicht entschärfe. FSL soll durch die Reduktion der in einer Klasse tätigen Lehrpersonen Lernbeziehungen stärken und den integrativen Unterricht weiterentwickeln. Kloten hat trotz einer Nicht-Empfehlung des Zürcher Regierungsrats das Projekt weitergeführt.

Nau.ch hat mit SP-Gemeinderätin Maja Hiltebrand über die Fluktuation an der Schule Kloten gesprochen. Sie sagt: «Die Situation stellt sich nicht dramatischer dar als mit vergleichbaren Gemeinden.» Die vom Stadtrat vorgeschlagenen Massnahmen seien sinnvoll und zielführend.

Nau.ch: Maja Hiltebrand, wie schlimm ist die Situation an der Schule Kloten?

Maja Hiltebrand: Die Schule Kloten informierte die Gemeinderäte von sich aus im Mai über die Anzahl Kündigungen. Die Fragen von Thomas Schneider (Anm. d. Red.: Erstunterzeichner der Interpellation) basierten auf diesen Zahlen. Die Situation stellt sich nicht dramatischer dar als in vergleichbaren Gemeinden.

Nau.ch: Was halten Sie von den geplanten Massnahmen des Stadtrats?

Maja Hiltebrand: Die vorgeschlagenen Massnahmen sind sinnvoll und im eng reglementierten Schulalltag zielführend.

Nau.ch: Welche Massnahmen könnten sonst noch getroffen werden?

Maja Hiltebrand: Die Schule Kloten hat in den letzten und den kommenden Jahren viel Geld investiert in die Infrastruktur. Daneben hat das Personal momentan zahlreiche Möglichkeiten, wo es sich engagieren will, sei es aus familiären oder beruflichen Gründen. Die Vorgaben der Bildungsdirektion in Bezug auf die Anstellungen tragen einen nicht unwesentlichen Anteil zu der Fluktuation bei.

Nau.ch: Wie stehen Sie zu dem Projekt FSL?

Maja Hiltebrand: Ich stand dem Projekt FSL früher auch kritisch gegenüber. Wenn das Projekt jedoch tatsächlich dazu führt, dass die Teamarbeit wesentlich zur Zufriedenheit beiträgt, überzeugt es mich. Insbesondere wird das Teamteaching bei den Schulen immer beliebter, denn diese Unterrichtsform bedeutet auch viele pädagogische Vorteile und die Kinder profitieren von Lernfortschritten.

Zur Person

Maja Hiltebrand ist Gemeinderätin und Präsidentin der SP Kloten. Zu ihren Hobbys zählt die 61-jährige Sachbearbeiterin Hörbücher, Spaziergänge und die Parteiarbeit.

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