Bruno Heinzelmann, Obmann des Jagdreviers Kloten Ost, befürwortet die Vorlage zum neuen Jagdgesetz. Kritische Plakate würden das Bild verfälschen.
Jagdgesetz Kloten
Bruno Heinzelmann ist der Obmann des Jagdreviers Kloten Ost und befürwortet die Vorlage für das neue Jagdgesetz. - ZVG
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Am Sonntag, 27. September 2020, wird über die Vorlage des neuen Jagdgesetzes abgestimmt. Das Grundgesetz zum Schutz der Wildtiere und denjenigen, die gejagt werden dürfen, wurde 1986 zum letzten Mal überarbeitet. Höchste Zeit also, dass dies den heutigen Begebenheiten angepasst wird – so die Befürworter.

Dieser Meinung ist auch Bruno Heinzelmann, Obmann des Jagdreviers Kloten Ost. «Ich stimme der Vorlage zu, auch wenn sie für uns hier keine allzu grossen Auswirkungen haben würde.»

Jagdgesetz Kloten
Bruno Heinzelmann ist selbst als Jäger unterwegs. - ZVG

In Kloten handle es sich um ein kleines Jagdrevier. Dazu zählen Wildarten wie Rehe, Füchse, Dachse, Wildschweine sowie ein paar wenige Hasen.

«Letztere werden seit über 30 Jahren freiwillig geschont, da der Bestand gering ist.» Die Aufgabe des Jägers sei es schliesslich nicht, Natur und Tiere auszurotten, sondern einen gesunden Bestand zu regulieren.

Wolf betrifft Kloten nicht direkt

Bei der Abstimmungsdiskussion wird besonders der Wolf in den Fokus gerückt. Er ist seit der letzten Revidierung wieder in die Schweiz zurückgekehrt. 2019 lebten in der Eidgenossenschaft rund 80 Wölfe in 8 Rudeln.

Selbst wenn auch dies die Region Kloten nicht direkt betreffe, zeigt sich Bruno Heinzelmann solidarisch mit den Bergkantonen.

Jagdrevier Kloten
Das neue Jagdgesetz hätte keine grossen Auswirkungen auf das Jagdrevier in Kloten. - Nau.ch/MiriamDanielsson

Gerade bei Naturschutzverbänden wird stark kritisiert, dass mit den neuen Regeln vorsorglich und grundlos geschützte Tiere abgeschossen werden dürften. Und dies noch bevor ein Schaden entstanden ist.

«Auch hier geht es auf keinen Fall darum, eine Tierart auszurotten.» Der Jäger ist der Ansicht, dass die zuständigen Behörden vor Ort besser über eine Situation Bescheid wissen. Sie sollen auch selbstständig darüber entscheiden können. Dies liesse sich vom Prinzip her vergleichen mit der Kompetenzdelegation bei Covid-19 vom Bund an die Kantone.

Artenschutz und Wildkorridore beim neuen Jagdgesetz

«Ich finde es schade, dass man sich so sehr auf den Wolf konzentriert», so Bruno Heinzelmann weiter. Im neuen Gesetz werden beispielsweise zwölf Entenarten unter Schutz gestellt. «Das kommt nicht nur in den Bergen, sondern auch im Mittelland zu tragen.»

Zudem sollen nationale Wildkorridore gefördert werden, die unter anderem auch im Zürcher Oberland anzutreffen sind. Diese vernetzen die Lebensräume von Wildtieren. Zwar werden sie heute bereits gebaut, mit dem neuen Jagdgesetz sollen aber zusätzliche Gelder gesprochen werden.

Jagdgesetz Kloten
Für Bruno Heinzelmann ist es an der Zeit, das Gesetz den heutigen Gegebenheiten anzupassen. - ZVG

Die Kritik am Jagdgesetz findet der Obmann unbegründet. Plakate mit abzuschiessenden Hasen und Birkhühner würden für ihn das Bild und die Absicht der Gesetzesrevidierung verfälschen. Mit der Überarbeitung soll das Jagdgesetz der neuen Gesamtsituation angepasst werden.

Sollte die Vorlage am Sonntag abgelehnt werden, würde weiterhin die Fassung von 1986 gelten.

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