Raiffeisen Volley Toggenburg spielten am Samstag eines der stärksten Spiele der Saison und konnten dem Titelfavoriten Sm'Aesch-Pfeffingen einen Satz abnehmen.
Raiffeisen Volley Toggenburg
Die Zuspielerin Rudy Renko-Ilic spielte eine starke Partie und verteilte die Bälle geschickt. - Raiffeisen Volley Toggenburg
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Vor einer Woche hatte Sm’Aesch-Pfeffingen das erste Playoff-Spiel gegen Raiffeisen Volley Toggenburg klar mit 3-0 für sich entschieden. Seither ist jedoch viel geschehen.

Einerseits hatte die Equipe um Trainer Mäsi Erni eine Woche Zeit um sich explizit auf den heutigen Gegner einzustellen. Andererseits sind die Baslerinnen im Cup überraschend an Kanti Schaffhausen gescheitet.

Wer das Spiel am letzten Sonntag verfolgte, sah ein unsicher agierendes Aesch, welches ungewohnt viele Fehler beging. Manche sprechen schon von einer gewissen Nervosität, die sich beim Qualifikationssieger ausbreitet.

Fehlstart der Toggenburgerinnen

Die Baslerinnen begannen enorm stark. Vor allem die Blockarbeit wusste bei den Gästen zu überzeugen, denn diese nahmen Topscorerin Maciagowski zu Beginn komplett aus dem Spiel.

Im Gegenzug punktete vor allem die Amerikanerin Kelli Bates, sodass die Baslerinnen zum 6-11 davonzogen. Dies bewegte Trainer Mäsi Erni zu einem Time-Out, welches für den Abend eine erstaunliche Wirkung entfalten sollte.

Die nächsten 3 Punkte verbuchten die Wattwilerinnen und irgendwie spürte man, dass an diesem Tag etwas in der Luft lag. Doch zunächst blieben die Gäste spielbestimmend und konnten dank Madison Duello und Kelli Bates den ersten Satz mit 15-25 für sich entscheiden.

Das Spiel wird intensiver

Der Beginn des zweiten Satzes war auf beiden Seiten von Fehlern geprägt. Während bei den Wattwilerinnen der Angriff noch nicht wie gewünscht funktionierte, war bei den Baslerinnen der Service ein grosser Knackpunkt.

Beim Stand von 6-8 für Aesch sorgte Passeuse Rudy Renko-Ilic mit 2 starken Services in Folge für sowas wie einen Weckruf in der Rietsteinhalle. Beim Stand von 10-9 konnten die Wattwilerinnen dank einem sensationellen Block von Martina Koch sogar die Führung übernehmen.

Jasmin Kuch durch die Mitte und ein wuchtiger Angriff von Maciagowski sorgten für eine 14-11 Führung. Andi Vollmer von Sm’Aesch reagierte und wechselte die Passeuse, um seiner Offensive neuen Schwung zu verleihen.

In der Tat glichen Wylie und Chrtianska das Spiel wieder zum 15-15 aus. Das Spiel wurde nun intensiver. Wieder zog Toggenburg dank agressiver Services von Rudy Renko-Ilic und der immer stärker werdenden Aussenangreiferin Annouk Erni auf 16-19 davon.

Doch die Baslerinnen blieben dran und glichen umgehend zum 19-19 aus. Erneut zeigte sich Aesch in dieser Phase fehleranfällig und geriet mit 24-21 in Rücklage.

Die Wattwilerinnen holten sich tatsächlich den zweiten Satz mit 25-23.

Der Favorit erholt sich vom Schock

Die Baslerinnen schienen sich vom verlorenen Satz nicht gross beeindrucken zu lassen und zogen zu Beginn des dritten Satzes gleich zum 3-8 davon. Doch nun entwickelte sich ein richtiger Schlagabtausch und ein erfrischend offenes Spiel.

Ein ums andere Mal zeigten Kuch, Maciagowski und Erni brillante Angriffe. Auch der vielgescholtene Block zeigte eine ganz starke Leistung und stellte Aesch vor echte Probleme.

Beim zweiten Time-Out (10-16) waren bereits 65 Minuten verstrichen. So viel Zeit brauchten Baslerinnen in den vergangenen Spielen um die Wattwilerinnen zu bezwingen.

Doch heute mühte sich der Favorit langsam von Punkt zu Punkt. Obschon der dritte Satz mit 18-25 an die Baslerinnen ging, waren sie von der Gegenwehr des Underdogs sichtlich überrascht.

Sm’Aesch-Pfeffingen müht sich zum Sieg

Auch der vierte Satz war eine ganz enge Kiste. Die Wattwilerinnen legten einen Blitzstart hin und gingen 7-3 in Führung.

Doch das intensive Spiel hatte Kraft gekostet und forderte nun langsam seinen Tribut. Die Gäste glichen das Spiel aus und vermochten zum 12-16 davon zu ziehen.

Doch wiederum blieben die Wattwilerinnen hartnäckig dran und konnten bis auf einen Punkt aufschliessen (16-17). Schlussendlich machte jedoch die Erfahrung und die stärker besetzte Auswechselbank der Gäste den Unterschied, sodass Sm’Aesch-Pfeffingen den vierten Satz und das Spiel für sich entscheiden konnte.

Erfrischendes Raiffeisen Volley Toggenburg

Noch selten hat eine Niederlage dafür gesorgt, dass der Verlierer sich wie ein Sieger fühlen durfte. Auch wenn Sm’Aesch-Pfeffingen heute für einen Titelkandidaten erstaunlich viele Fehler produzierte, so sehr beeindruckte die Leistung von Raiffeisen Volley Toggenburg.

Jasmin Kuch zeigte eine ganz starke Partie. Gewohnt souverän agierte Gabriela Maciagowski und auch die junge Annouk Erni wusste zu begeistern.

Ein ganz starkes Spiel zeigte jedoch Rudy Renko-Ilic, die heute mit viel Spielwitz agierte und sowohl im Angriff als auch in der Defensive omnipräsent war. Natürlich änderte diese Niederlage nichts an der Tatsache, dass Aesch in dieser Playoff-Serie mit 2-0 in Führung geht.

Es ist unwahrscheinlich, dass Raiffeisen Volley Toggenburg beim nächsten Spiel am Donnerstag als Sieger vom Platz gehen wird. Dass es dem Underdog jedoch gelungen ist, den Titelfavoriten über 3 Sätze intensiv zu fordern, darf schon fast als kleine Sensation bezeichnet werden.

Raiffeisen Volley Toggenburg – Sm’Aesch-Pfeffingen 1 - 3

Sätze: 15-25, 25-23, 18-25, 20-25

Rietsteinhalle, Wattwil – keine Zuschauer – SR Hefti/Auricht

Raiffeisen Volley Toggenburg: Laura Condotta, Jasmin Kuch, Annouk Erni, Martina Koch, Rudy Renko-Ilic, Gabriela Maciagowski, Romina Schnyder – Jil Inauen, Joanna Mazzoleni, Diana Sacher (alle eingewechselt) – Loredana Cantoni (nicht eingesetzt)

Sm’Aesch Pfeffingen: Tarah Wylie, Madlaina Matter, Katie Oleksak, Monika Chrtianska, Kelli Bates, Madison Duello, Livia Saladin – Olga Bogdanova, Annalea Maeder, Luisa Schirmer, (alle eingewechselt) – An Saita (nicht eingesetzt) – Gabi Schottroff (verletzt)

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