Wie die Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil informiert, plant die Klinik Sonnenhof, mit den Bauarbeiten im Sommer 2023 zu starten.
Die Ortseinfahrt der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil im Wahlkreis Toggenburg im Kanton St. Gallen.
Die Ortseinfahrt der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil im Wahlkreis Toggenburg im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof
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Um die Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert war die Unterbringung von Waisen und Pflegekindern im Kanton St.Gallen eine grosse Herausforderung.

So wurde vor etwas mehr als 100 Jahren in Ganterschwil die ehemalige Strickerei umgebaut und zu einem Heim für Waisen und Pflegekinder umgenutzt.

Zusätzlich wurde eine Beobachtungs- und Therapiestation in Betrieb genommen

Der Name der Institution – Sonnenhof. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde zusätzlich eine Beobachtungs- und Therapiestation in Betrieb genommen, die erstmals unter einer ärztlichen Leitung stand.

In den 80er-Jahren wurde eine erste bauliche wichtige Erweiterung umgesetzt.

Kurz vor Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Kinder- und Jugendpsychiatrische Zentrum als Klinik anerkannt und auf die Spitalliste des Kantons St.Gallen aufgenommen.

Dazu schloss der Kanton St.Gallen mit dem Sonnenhof eine Leistungsvereinbarung ab und regelte mit der Anerkennung der Klinikschule durch das Bildungsdepartement die wirtschaftliche Eigenverantwortung der Stiftung.

Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Im März 2009 konnte schliesslich das neue Klinikgebäude nach einer fünfjährigen Planungs- und Bauphase dem Betrieb übergeben werden.

Die gesellschaftlichen Veränderungen, eine spürbare Zunahme des Leistungsdrucks schon bei Kindern und Jugendlichen, die Digitalisierung, aber auch die Enttabuisierung von psychischen Krankheiten und Leiden haben einen grossen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Diese Entwicklungen machen auch vor der Klinik Sonnenhof nicht halt und äussern sich in einer höheren und steigenden Nachfrage nach stationären Behandlungen.

Zudem werden diese zusehends spezialisierter durchgeführt. Auch nahm der Anteil von Notfällen beziehungsweise stationäre Kriseninterventionen in den vergangenen Jahren stark zu.

Planung eines Neubaus

So hat sich der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung der Klinik Sonnenhof entschieden, mit der Planung eines Neubaus diesen Anforderungen entgegenzuwirken.

Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs wurden die Anforderungen an die Neubauten ausgeschrieben. Im März 2020 hat eine Fachjury das Projekt des Architekturbüros Studio Roth, Zürich, ausgewählt.

An der Stelle des jetzigen Schulhauses und der Räume der Kreativtherapien (auf der linken Seite der Sonnenhofstrasse) wird ein Klinikneubau entstehen, in welchem die stationäre Krisenintervention, die DBT-A-Gruppe (Dialektisch-Behavioralen Therapie für Adoleszente), die Kreativtherapien sowie der Empfang für die gesamte Klinik betrieben beziehungsweise angeboten werden.

Das Siegerprojekt beinhaltet angenehme und wohnliche Räume für die Patienten

Auf der gegenüberliegenden Strassenseite wird ein neues Schulgebäude mit Klassenzimmern, Gruppenräumen und Sitzungszimmern geplant. Das Siegerprojekt stellt eine einfallsreiche Abweichung zu konventionellen Strukturen einer Klinik dar.

Es beinhaltet zeitgerechte, angenehme und wohnliche Räume für die Patienten mit einem maximalen Mass an Wohnlichkeit.

Auch stellt das Projekt für das ortsbauliche Gefüge einen Zugewinn dar, da es optimal in die Umgebung und in die Nachbarschaft eingebettet wird.

Baustart ist im Sommer 2023 geplant

Das Konzept überzeugt zudem aus Sicht der klinikinternen Betriebsabläufe, in welchen ein patientenorientierter und effizienter Betrieb möglich sein wird.

Das Projekt wird im Oktober 2022 bei der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil aufgelegt. Gibt es keine Einsprachen oder können diese zeitnah bearbeitet werden, plant die Klinik Sonnenhof mit den Bauarbeiten im Sommer 2023 zu beginnen.

Die eigentliche Bauzeit ist auf circa zwei Jahre veranschlagt. So hofft die Klinik Sonnenhof, mit der Bevölkerung der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil baldmöglichst auf die Inbetriebnahme des Neubaus anstossen zu können.

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