Ostermundigen präsentiert Siegerprojekt «Pflegeheim»

Das 1988 als stationäre Alterseinrichtung der Gemeinde Ostermundigen eröffnete Pflegeheim an der Zossstrasse 2 soll zeitnah um- und ausgebaut werden, um ab Anfang 2028 wieder als Pflegeheim genutzt werden zu können.

Die Libella-Stiftung hat federführend und in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde, der Tilia-Stiftung sowie der reformierten Kirchgemeinde einen Studienauftrag im Einladungsverfahren nach SIA-Ordnung 143 durchgeführt.

«Gewonnen hat ein überzeugendes Gesamtkonzept, das sich gut in die Nachbarschaft integriert, dem Grundsatz der Siedlungsentwicklung nach innen Rechnung trägt und insbesondere auch die betrieblichen Aspekte eines Pflegeheims optimal berücksichtigt», so der Gemeindepräsident Thomas Iten.

Sieger des Verfahrens ist das Team der Vuotovolume Architekten GmbH, Bern.

Gemäss Studienauftrag sind im künftigen Pflegezentrum neu 86 Ein-Bett-Zimmer vorzusehen.

Das Siegerprojekt löst diese Vorgabe mit einer Erweiterung und der städtebaulich verträglichen Aufstockung einer Etage in Leichtbaukonstruktion über dem bestehenden Fussabdruck.

Während im Untergeschoss Büroräumlichkeiten, die Fertigungsküche, Garderoben und Technikräume untergebracht werden, sind im Erdgeschoss der Empfang, die Cafeteria, Physio- und Aktivierungstherapie verortet.

Ebenfalls im Erdgeschoss wird eine kleine Pflegeeinheit mit acht Betten entstehen. Die neu drei Obergeschosse weisen eine identische Raumaufteilung auf.

Das Zentrum bildet jeweils der Wohn- und Essbereich, der durch einen Balkon zum Park hin erweitert wird.

Die je 26 Ein-Bettzimmer mit Nasszellen und weitere Funktionsräume sind jeweils beidseitig angeordnet.

Die Zufahrts- und Zugangssituation zur Liegenschaft und der Parkanlage soll entflechtet werden.

Ein zentrales Element wird die Funktionalität und die bauliche Unterstützung der pflegerischen Prozesse sein.

Niklas Hirt, Geschäftsführer der Tilia Stiftung für Langzeitpflege, Betreiberin des Objekts, ist überzeugt: «Mit diesem Projekt haben wir die Möglichkeit, einen Pflegebetrieb mit optimalen Abläufen sicherzustellen und so den prozessualen und personellen Herausforderungen der Zukunft bestmöglich zu begegnen.»

Ein weiteres zentrales, zeitgemässes Element ist die Nachhaltigkeit.

Die Wärmeerzeugung für Raumheizung, Warmwasser und Nacherwärmung der Lüftungsanlagen erfolgt via Pelletsheizung.

Mit dieser Form der Wärmeerzeugung kann eine Solaranlage zur Unterstützung der Brauchwarmwassererzeugung problemlos kombiniert werden.

Ebenfalls wird die Abwärme der gewerblichen Kälte-Anlagen zur Erwärmung des Brauchwarmwassers genutzt.

Der verkehrsfreie Vorplatz sowie vor allem auch der Aussensitzplatz im Seepark Ostermundigen bieten den Bewohnenden eine hohe Aufenthaltsqualität und Raum für den generationenübergreifenden Austausch mit der Nachbarschaft und den Nutzenden des Parks.

Christoph Leiser, Stiftungsratspräsident der Libella Stiftung, ist vom Gesamtkonzept überzeugt: «Dieses Projekt vereinigt die Ansprüche von uns als Eigentümerin der Baurechtsliegenschaft, der Tilia Stiftung als Betreiberin und der Gemeinde Ostermundigen als Grundeigentümerin optimal und ermöglicht den Bewohnenden die Teilnahme am öffentlichen und sozialen Leben.

Wir freuen uns darauf, das Gesamtkonzept nun zu verfeinern und umzusetzen.

Es gilt dabei, mit allen Beteiligten zum Wohle der Bewohnenden, der Angehörigen und des Personals am gleichen Strick zu ziehen.»

Für die Bewohnerschaft steht während der Umbauphase eine nahtlose Wohn- und Pflege-Ersatzlösung innerhalb der Tilia Organisation zur Verfügung, welche zu gegebener Zeit durch die Tilia Stiftung kommuniziert wird.

Das Siegerprojekt und die weiteren Projekte Studienauftrag können im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung bis am 19. November 2023 im Kirchgemeindehaus der Reformierten Kirche an der Oberen Zollgasse in Ostermundigen von Montag bis Freitag 9 Uhr bis 16 Uhr und samstags von 8 Uhr bis 12 Uhr besichtigt werden.