Der Kulturverein Atelier Worb feiert sein 40-Jahr-Jubiläum. Max Schläfli und Andrea Widmer erzählen.
Atelier Worb
Max Schläfli, Mitglied der Kunstkommission des Kulturvereins Atelier Worb, und Andrea Widmer, die Medienverantwortliche. - Nora Güdemann
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Gleich beim Bahnhof, in einem Haus mit blauen Fensterläden, befindet sich die Galerie Atelier Worb. Darin ist ein Künstler gerade dabei, seine Werke für die nächste Ausstellung aufzuhängen, einen Raum weiter sitzen Max Schläfli, Mitglied der Kunstkommission des Kulturvereins Atelier Worb, und Andrea Widmer, die Medienverantwortliche.

Auf Ausstellungen beschränkt

Der Verein feiert heuer sein 40-Jahr-Jubiläum. «Vierzig Jahre voller Ausstellungen, voller bildender Kunst, Videos, Fotos und Skulpturen», sagt Max Schläfli. Der Kulturverein Atelier Worb wurde im Frühling 1980 gegründet mit dem Ziel, die Region kulturell zu beleben. «Anfangs», erzählt Max Schläfli, «hat der Verein neben Ausstellungen auch Theater und Lesungen organisiert oder Anlässe im Bereich der Musik oder Poesie.»

Inzwischen beschränkt sich der Verein auf Ausstellungen. Sechs bis acht sind es pro Jahr. Andrea Widmer sagt: «Wir geben acht, dass wir vor allem lokalen Künstlerinnen und Künstlern hier eine Plattform bieten können.»

Atelier Worb
Kunst des kubanischen Künstlers Rubén Tomás Hechavarría Salvia, der bis zum 6. September im Atelier Worb ausstellt. - zvg

Kunst ist nicht definierbar

Mit «wir» meint Widmer das Team hinter dem Atelier Worb. Denn möchte eine Künstlerin oder ein Künstler ihre oder seine Werke im Atelier ausstellen, muss er oder sie eine Dokumentation einreichen.

Das Team trifft dann eine Entscheidung. Max Schläfli sagt: «Manchmal ist der Entscheid eindeutig, manchmal gibt es Diskussionen. Kunst ist zum Glück nicht eindeutig definierbar!» Laut Schläfli spiele auch das Bauchgefühl eine grosse Rolle bei der Entscheidung.

Das Team berücksichtigt auch den Werdegang der Künstlerin oder des Künstlers. «Gerne bieten wir aber auch jungen Menschen mit Potenzial eine Plattform», sagt Schläfli. Für die Förderung des Kunstschaffens hat der Kulturverein den «Kunstschub» ins Leben gerufen. Alle zwei Jahre wird dafür ein Förderbetrag von 7000 Franken ausgeschrieben. Damit können die Künstlerinnen und Künstler ein Projekt verwirklichen, das Resultat wird dann in der Galerie ausgestellt.

Atelier Worb
Kunst des kubanischen Künstlers Rubén Tomás Hechavarría Salvia, der bis zum 6. September im Atelier Worb ausstellt. - zvg

Festivitäten wurden verschoben

Der Kunstverein feiert heuer sein 40-Jahr-Jubiläum. Die Festivitäten rund um den Geburtstag wurden wegen des Coronavirus jedoch auf nächstes Jahr verschoben. In den 40 vergangenen Jahren fanden rund 500 Ausstellungen statt, was nächstes Jahr mit einer speziellen Ausstellung gewürdigt werden soll.

Max Schläfli ist seit Mitte der 1990er-Jahre Mitglied im Verein und hat schon einige Ausstellungen im Atelier gesehen. Und die Kunst fasziniert Schläfli immer noch: «Hier bin ich am Puls, es warten stets neue Anregungen und auch das Team ist super.» Spannend findet er es vor allem, die Künstlerinnen und Künstler kennenzulernen. Ähnlich sieht das Andrea Widmer, die seit rund acht Jahren im Verein dabei ist. «Seit ich dabei bin, habe ich einen neuen Zugang zur Kunst gefunden», sagt sie. Grund dafür seien sicher auch die Begegnungen mit den Künstlerinnen und Künstlern.

Vorkaufsrecht für Mitglieder

Momentan hat der Kulturverein rund 200 Mitglieder, diese geniessen verschiedene Vorteile. So werden sie einmal pro Jahr zu einer Vorvernissage mit Apéro eingeladen und haben ein Vorkaufsrecht für die Kunst. Max Schläfli und Andrea Widmer freuen sich über neue Mitglieder: «Der Verein steht allen offen und gerne kann auch geschnuppert werden», sagt Widmer.

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