Ambitionierte Sportlerinnen, geselliges Vereinsleben – der grösste unabhängige Frauenfussballverein der Schweiz im Portrait.
Femina Kickers Worb
Spielerinnen der Femina Kickers Worb. - zvg
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Die Femina Kickers Worb sind der grösste unabhängige Frauenfussballverein der Schweiz. Im Vorstand des Vereins sind Frauen dabei – und Präsident Gian-Marco Caggia. Dieser sitzt gerade in einem Konferenzraum im Wankdorf, Caggia arbeitet bei der SBB, und spricht über den Verein, der im sehr am Herzen liegt.

Caggia schmunzelt, als er die Frage beantwortet, wie er zu den Femina Kickers Worb gekommen ist. «Wie fast alle männlichen Mitglieder – durch die eigenen Töchter!», sagt er. Inzwischen ist er schon seit fünf Jahren dabei. Beide Töchter haben damals im Verein gespielt, Caggia hat das Vereinsgeschehen miterlebt und wollte sich auch engagieren.

«Als ich das Amt angetreten habe, habe ich gesagt: «Mein Ziel ist eine Frau als Präsidentin.» Gian-Marco Caggia ist aber auch der Meinung, dass verschiedene Meinungen, Hintergründe, Kulturen – und eben auch Geschlechter – ein Vorteil im Vorstand sein können.

Femina Kickers Worb
Gian-Marco Caggia, Präsident der Femina Kickers Worb. - zvg

Für jede ist ein passendes Team dabei

Aber nicht nur im Vorstand wird «Diversity» grossgeschrieben. Caggia betont, dass alle Frauen und Mädchen bei den Femina Kickers Worb willkommen sind. Sozialer Hintergrund, Nationalität, Religion – ja nicht einmal das Leistungsniveau spiele eine grosse Rolle.

«Wir haben verschiedene Teams im Leistungs- und Breitensport», sagt Caggia. Die Femina Kickers Worb haben sechs Teams in der Nationalliga B, der 2. und 4. Liga sowie drei Juniorinnenteams mit FF19, D- und E-Juniorinnen. Für jede ist also ein passendes Team dabei.

Femina Kickers Worb
Die Femina Kickers Worb im Wankdorfstadion. - zvg

Langzeitmitgliedschaften fördern

140 Frauen und Mädchen spielen aktiv Fussball bei den Femina Kickers. Eine Anzahl, mit der Gian-Marco Caggia zufrieden ist. «Der Verein darf trotzdem gerne weiterwachsen», sagt er. Alle Teams würden sich über Unterstützung freuen. «Unser Ziel ist auch, dass die Mitglieder lange beim Verein bleiben», sagt Caggia. Kritisch werde es meist im Alter zwischen 15 und 16 – wenn plötzlich andere Dinge im Leben wichtiger werden als der Fussball.

Femina Kickers
Femina Kickers: Teamfoto 2. Liga. - zvg

«Wir gehen meist direkt auf die Jugendlichen zu und zeigen ihnen auf, wie es für sie im Verein weitergehen könnte», sagt Caggia. «Bei uns wird niemand verpflichtet, mehr zu leisten, als es mit dem Können, Schule oder Beruf vereinbar ist.» Nicht nur hier probieren die Femina Kickers Worb, Langzeitmitgliedschaften zu fördern. «Wir probieren auch, Spielerinnen zu motivieren, sich zur Trainerin auszubilden oder eine andere Funktion im Verein zu übernehmen», sagt Gian-Marco Caggia.

Femina Kickers
Femina Kickers: Teamfoto D-Juniorinnen. - zvg

Aus anderen Kantonen zum Training fahren

Sportlich stellen die Femina Kickers ihren Mitgliedern also ein breites Angebot zur Verfügung. «Doch bei den Femina Kickers Worb geht es um mehr, als nur ums Fussballspielen», sagt Präsident Caggia. «Wir bieten auch ein soziales Umfeld, Geselligkeit ist ihm Verein wichtig.»

So unternehmen die einzelnen Teams oft Ausflüge miteinander oder treffen sich nach dem Training. Freundschaften entstehen, es herrscht ein Zusammengehörigkeitsgefühl – was die Spielerinnen besonders schätzen. «Manche Mitglieder fahren sogar aus anderen Kantonen zu den Trainings», sagt Caggia.

Femina Kickers
Femina Kickers: Teamfoto der E-Juniorinnen. - zvg

Neuer Kunstrasen ist eine finanzielle Herausforderung

In den letzten Wochen stand der Trainingsbetrieb wegen des Coronavirus aber lange still. Seit Juni herrscht wieder mehr oder weniger Normalbetrieb, inzwischen hat die Fussballsaison auch wieder angefangen. Mehrere Spiele und Anlässe mussten die Femina Kickers Worb absagen, was finanziell Spuren hinterlassen hat. «Wir kommen jedoch gut über die Runden», sagt Präsident Caggia.

Femina Kickers
Femina Kickers: Teamfoto FF19. - zvg

Ins Geld geht auch der neue Kunstrasen, der im Worbboden installiert werden soll. Die Femina Kickers beteiligen sich zusammen mit dem SC Worb an einem Teil der Kosten mit 120'000 Franken. «Ein Kunstrasen ist eine nachhaltige Investition», sagt Caggia. «Jedoch finanziell herausfordernd.» Die Femina Kickers und der SC Worb nehmen deswegen auch gerne Spenden entgegen.

Gian-Marco Caggia freut sich auf die Einweihung des Kunstrasens, die bald stattfinden wird. Damit ist ein wichtiges Ziel des Präsidenten abgehakt. «Weitere Ziele sind, die Mitgliederschaft der Femina Kickers Worb zu vergrössern und die Popularität des Vereins in der Region zu steigern», sagt er.

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Femina Kickers: Teamfoto Nationalliga B. - zvg
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