Illnau-Effretikon

Pilotversuche gegen Pflanze Henrys Geissblatt in Illnau-Effretikon

Wie die Gemeinde Illnau-Effretikon mitteilt, hat sie Möglichkeiten getestet, wie dem invasiven Henrys Geissblatt aus Asien beizukommen ist.

Neophyten
Die Bekämpfung von Neophyten. - Stadt Illnau-Effretikon

Zierpflanzen werden gerne aus fremden Ländern eingeführt, weil sie Eigenschaften besitzen, die den einheimischen Pflanzen fehlen.

Beliebt sind zum Beispiel ein schneller Wuchs sowie die Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Aber genau diese Eigenschaften können zu einer invasiven Verbreitung führen, wie die Geschichte des Henrys Geissblatts zeigt.

Wenn die Bäume und Sträucher in Wäldern ihre Blätter langsam fallen lassen, treten immergrüne Pflanzen immer deutlicher hervor.

Zu Beginn ein beliebtes Ziergewächs

Die Geschichte des Henrys Geissblatt beginnt in Asien. In Indien, West-China und Nepal wächst die Pflanze in Wäldern in Höhen von 2000 bis 3600 Metern.

Da sie hübsche, weiss-rötliche, duftende Blüten hervorbringt, setzt sich die Geschichte in Gärten und Parkanlagen fort.

Das Henrys Geissblatt schien eine ideale Zierpflanze zu sein. Sie ist attraktiv, wächst schnell und hat sich als sehr robust erwiesen.

Trotz ihren wintergrünen Blättern erträgt sie Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius, was allerdings wenig überrascht, wenn man bedenkt, dass sie in ihren Heimatländern in Gebirgswäldern wächst.

Mit Vögeln oder Gartenabraum gelangt das Henrys Geissblatt in Wälder

Zudem wird sie hierzulande weder von Krankheiten, noch von Schädlingen befallen.

Im Herbst bildet sie schwarze Beeren, die Vögel gerne fressen (Für Menschen sind die Beeren giftig).

Mit Vögeln, die sich an den Beeren gütlich getan haben, oder mit Gartenabraum gelangt das Henrys Geissblatt in die Wälder.

Und da verhält sich der Neophyt invasiv. Mit seinen langen Trieben rankt er sich an Bäumen und Sträuchern hoch.

Vor kurzem gab es nur wenig Erfahrung mit der Bekämpfung der Pflanze

Wenn solche Kletterhilfen fehlen, kriechen die Triebe einfach nach allen Seiten über den Boden, und zwar in rekordverdächtigem Tempo, da und dort neue Wurzeln schlagend.

In kurzer Zeit entsteht ein dichtes Geflecht aus Trieben, ein immergrünes Blätterdach, das alle anderen Pflanzen überwuchert und ihnen Platz und Licht raubt.

Bald wächst ausser den höheren Bäumen nur noch eine Pflanze: das Henrys Geissblatt.

Da das Henrys Geissblatt erst seit ungefähr der Jahrtausendwende als invasiver Neophyt aufgetaucht ist, gab es bis vor kurzem nur wenig Erfahrung mit der Bekämpfung.

Pilotversuche in Illnau-Effretikon

Als Pilotgemeinde hat Illnau-Effretikon in den letzten Jahren verschiedene Möglichkeiten getestet, wie dem invasiven Geissblatt beizukommen ist.

Florian Isler, Fachleiter Forstbetrieb und Naturschutz und Neopyhtenverantwortlicher von Illnau-Effretikon, weiss inzwischen genaustens Bescheid.

«Am besten funktioniert die maschinelle Bekämpfung mit einem Bagger, der mit einem sogenannten Rode-Rechen ausgerüstet ist.

Damit kann das dichte Geflecht des Henrys Geissblatts ausgerissen werden, und das mit ausgezeichnetem Erfolg.»

Mitarbeiter des Forstbetriebs kontrollieren die Standorte regelmässig

Die Geschichte des Henrys Geissblatts ist damit noch nicht zu Ende.

Die Mitarbeiter des Forstbetriebs kontrollieren die bearbeiteten Standorte regelmässig und reissen alle noch so kleinen Triebe von Hand aus.

Im Winter halten sie auf ihren Kontrollgängen Ausschau nach allfälligen neuen Standorten.

Das einheimische Geissblatt soll die Henrys Geissblätter ersetzen

Ein wenigstens vorläufiges Ende würde die Geschichte dann finden, wenn sämtliche Henrys Geissblätter im Siedlungsgebiet ersetzt würden durch das einheimische Wald-Geissblatt oder Windende Geissblatt, wie es auch genannt wird.

Dieses bildet genau so schöne, wunderbare duftende Blüten, an denen sich Insekten gerne laben. Vögel freuen sich im Herbst an den roten Beeren.

Im Gegensatz zu seinen asiatischen Verwandten wächst das einheimische Geissblatt allerdings etwas langsamer und im Herbst lässt es seine Blätter fallen, um auch für einen strengen Winter gewappnet zu sein.

Kommentare

Weiterlesen

a
49 Interaktionen
Verspätungen & Co
schmezer kolumne
100 Interaktionen
Ueli Schmezer

MEHR ILLNAU-EFFRETIKON

Illnau-Effretikon
Stadtverwaltung Illnau-Effretikon
Illnau-Effretikon
1 Interaktionen
Illnau-Effretikon
Illnau-Effretikon
Illnau-Effretikon

MEHR AUS OBERLAND

1 Interaktionen
Rüti ZH
spital uster
Uster
Dübendorf