Illnau-Effretikon

Illnau-Effretikon sperrt Strasse wegen Laichwanderung

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Wie die Gemeinde Illnau-Effretikon mitteilt, bleibt die Strasse zwischen Illnau und Bisikon zur Zeit der Laichwanderung zwischen 18 und 7 Uhr gesperrt.

Stadthaussaal Illnau-Effretikon.
Stadthaussaal Illnau-Effretikon. - Nau.ch / Simone Imhof

Bald wird es wieder losgehen. Frösche und Kröten erwachen aus ihrer Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihrem Laichgewässer, um sich zu paaren.

Amphibien überdauern den Winter gut versteckt in einer Winterstarre. Bereits ab Mitte Februar, wenn die Temperatur in ihrem Versteck im Boden auf mindestens fünf bis sechs Grad ansteigt, erwachen sie.

Grasfrösche und Erdkröten sind die Ersten, die sich regen. Unverzüglich machen sie sich auf den Weg zu ihrem Laichgewässer, dem Gewässer, das ihre eigene Kinderstube war.

Dabei legen sie mehrere Hundert Meter bis zu einigen Kilometern zurück. An regnerischen, milden Frühjahrsabenden sind manchmal viele Tiere gleichzeitig unterwegs.

Zäune oder Strassensperren

Auf etlichen bekannten Routen halten Amphibienzäune die Tiere davon ab, auf die Strasse zu hüpfen.

Allein im Kanton Zürich stellt der Unterhaltsdienst der Fachstelle Naturschutz jährlich rund zehn Kilometer Zäune auf.

Auf der Suche nach einem Durchschlupf im Zaun fallen die Amphibien in ebenerdig vergrabene Eimer und werden dann von Helfern über die Strasse getragen.

Statt dass Zäune den Amphibien den Weg verstellen, bleibt die Strasse zwischen Illnau und Bisikon gesperrt – wenigstens zur Zeit der Laichwanderung zwischen 18 und 7 Uhr.

Stress im Laichgewässer

Sind die Amphibien endlich im Laichgewässer angekommen, geht der Stress für sie erst richtig los.

Denn die Männchen sind in der Überzahl. Hat ein Frosch- oder Krötenmann endlich eine Frau gefunden, hält er sie fest umklammert, bis sie den ganzen Laich ins Wasser abgegeben hat und er ihn besamen kann.

Bei Erdkröten dauert das sechs bis zehn, gelegentlich bis zu 24 Stunden. Wenn sie das Laichgeschäft abgeschlossen haben, verlassen die Erdkröten und Grasfrösche das Wasser.

Den Rest des Jahres verbringen sie in den umliegenden Wäldern, Wiesen oder Gärten.

Nur wenige überleben

Nun beginnt für die Nachkommen der Ernst des Lebens. Überall lauern Fressfeinde und andere Gefahren. Im Laufe des Sommers durchlaufen die Kaulquappen eine Metamorphose.

Der Schwanz und die Kiemen bilden sich zurück, Beine und Lungen wachsen, bis die Tiere als fingerbeergrosse Fröschchen und Krötchen an Land steigen.

Bis die Tiere als erwachsene, paarungsbereite Amphibien in ihr Gewässer zurückkehren, werden ein paar Jahre verstreichen. Die allermeisten werden ihr Gewässer jedoch nie mehr sehen.

Von den 2000 bis 3000 Eiern, die jedes Weibchen ins Wasser ablegt, erreichen nur gerade ein bis drei Nachkommen das fortpflanzungsfähige Alter.

Was können Einwohner tun?

Von den 20 Amphibienarten (Frösche, Kröten, Molche und Salamander), die in der Schweiz vorkommen, gelten 14 als gefährdet.

Die Hauptursachen für den starken Rückgang der Amphibien sind die Zerstörung und Zerstückelung ihrer Lebensräume und der Verkehr.

Einwohner können die Tiere von der Strasse retten, indem sie sie aufheben und am nächsten sicheren Ort absetzen, ohne sich dabei selbst zu gefährden.

Falls Einwohner einen eigenen Garten besitzen, können sie Unterschlüpfe anbieten. Amphibien, aber auch andere Kleintiere verstecken sich gerne unter dichten Gebüschen, Holzbeigen, Laubhaufen und Ähnlichem.

Schächte bilden eine Gefahr

Schächte am besten mit feinmaschigen Gittern abdecken, Treppenabgänge mit überhöhtem Rand (20 Zentimeter) umgeben und/oder mit schwellenlosen Rampen versehen.

Der Verein Naturschutz Illnau-Effretikon hat in Zusammenarbeit mit dem Unterhaltsdienst der Stadt Illnau-Effretikon in den letzten Jahren besonders gefährliche Strassenschächte mit Ausstiegshilfen versehen lassen.

Fallen Amphibien in die Schächte, können sie wieder hinausklettern. Ohne Hilfe sind die Tiere gefangen und verenden.

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