Bei der letzten Sentupada, welche in Tenna (Safiental) mit rund 30 Gästen stattfand, war das grosse Thema die Solarenergie. Ein Gastbeitrag.
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Simon Zellweger, Felicia Montalta, Roger Nordmann, Martin Kreiliger. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Solarenergie war das grosse Thema der letzten Sentupada im Safiental.
  • Um mehr Winterenergie generieren zu können, soll in die Vertikale gebaut werden.
  • Ein Bericht des Co-Präsidenten der PS/SP Surselva, Uolf Candrian.

Rund 30 Personen trafen sich im Saal des Alpenblicks in Tenna zu einer lebhaften Diskussion über die Solarenergie im Berggebiet.

Die drei Fazits des Abends, um die SP-Grossrat Martin Kreiliger die drei Gäste bereits als Einstieg bat, veränderten sich im Verlauf des Abends nicht.

«As muass vor Ort griifa und riifa.»

Im Zentrum der Diskussion standen der von Felicia Montalta und Simon Zellweger präsentierte «Solarskilift Tenna» sowie der von Roger Nordmann, SP-Fraktionsvorsitzender des Nationalrats, präsentierte «Solarexpress».

Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, dass wir aus der Abhängigkeit von fossiler Energie herauskommen müssen – und zwar so schnell wie möglich.

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Angeregte Diskussion an der Sentupada zur Winterenergie. - zVg

Die aktuelle Krise sei bloss eine Ankündigung dessen, was uns mit dem Klimawandel erwarten wird.

Dies wird zum einen zu neuen Konflikten führen und zum anderen Effekte auslösen, die unsere Landschaft direkt betreffen: Die Wahrscheinlichkeit von Rüfen, Bergstürzen, Unwettern, Hochwassern, Lawinen und Erdbeben steige.

«Wichtig isch, dass alli Lüüt drvo an Nutza hend»

In Tenna gelang die Umsetzung des Solarskiliftes vor zwölf Jahren auch dank einer Krise. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima gab den Schub, so dass keine Beschwerden eingingen.

Es brauchte viele Gespräche in den zwei Jahren von der Idee bis zur Eröffnung, meint Felicia Montalta. Die Idee eines Solarskilifts in Tenna entstand aus der Notwendigkeit, Sponsoren zu finden, um den alten Schlepper zu ersetzen.

Innovation zieht Investoren an, so auch die Panels auf beweglichen Flügeln, erstmals von Bertholet und der ZHAW in Flums realisiert, die bis zu 30% mehr produzieren.

Machen Sie sich Sorgen wegen der Energiekrise?

Diese Solar Wings bieten den Böen keine Angriffsfläche und Schnee kann sich nicht auf den Panels absetzen. Ideal seien Infrastrukturen mit zwei oder mehr Nutzen in einem.

Der Skilift produziere auch Energie, wenn er steht, Umsatz mache die Genossenschaft aber mit den Skifahrenden, erklärt Simon Zellweger.

«Es braucht die Gesamtvision als Strategie»

Der Schnee und damit auch die Skifahrenden hätten dieses Jahr aber gefehlt. Auch helfe der Schnee dank der Reflexion, mehr Energie in den Alpen zu erzeugen, sodass unser Kanton prädestiniert sei, um vertikale Projekte zu realisieren.

Unser Boden eigne sich nicht für Gemüse, Panels, die auf 3 Metern über dem Boden angebracht sind, würden aber nicht die Weide, wo Schafe und Wölfe weiter ihre gewohnten Wege gehen können stören, meinte Roger Nordmann mit Witz und der ganze Saal lachte auf.

Die Idee wäre aber gar nicht so abwegig: Vielleicht wäre es besser, Zäune gegen Wölfe mit Panels auszustatten, anstatt solche auf Lawinenverbauungen zu montieren, die der Lawinengefahr eher exponiert sind?

«Nicht einschüchtern lassen, das Signal hören»

Gegenwärtig schafft der hohe Strompreis die Grundlage, um innovativ zu werden. Ideen, um die elektronische Infrastruktur zu vervollständigen, ohne den Kampf um Wasserzinsen wie damals als die Stauseen erbaut wurden.

Heutzutage sind Information und Wissen überall zugänglich. So wird in Riom mit Beton aus dem Drucker als neuem nachhaltigen Baustoff experimentiert.

«Wir Bergleute müssen vor raffiniert vorgehen, um Kooperationen zu finden, schliesslich geben wir die Fläche, sei sie horizontal oder vertikal» schliesst ein Einheimischer den Abend, und das Publikum der Sentupada spürt, dass die Tenner Subventionen holen können, sei es für Kreuzzäune, Holzbrunnentroge oder Solarskilifte.

Die nächste Sentupada findet am 25. Mai 2023 in Ilanz/Glion statt. Eingeladen ist Richard Wolff (AL) um sich mit den Mitgliedern der Cooperativa Encarden und der interessierten Bevölkerung über genossenschaftlichen Wohnungsbau auszutauschen.

Zum Autor: Uolf Candrian ist Co-Präsident der PS/SP Surselva

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