Missbrauchsfall: Bei «Don Giovanni»-Oper kamen Erinnerungen
Eine «Don Giovanni»-Aufführung bei dem Zürcher Opernhaus weckte bei einer 20-Jährigen verdrängte Erinnerungen – sie wurde jahrelang sexuell missbraucht.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Oper «Don Giovanni» kamen einer jungen Frau Erinnerungen aus der Kindheit zurück.
- Ein heute 73-Jähriger soll sie und ihre Schwester jahrelang missbraucht haben.
- Der Rentner musste vor dem Bezirksgericht Hinwil ZH aussagen.
Eine Frau besuchte die Aufführung von «Don Giovanni» im Opernhaus Zürich. Im Verlauf der dreistündigen Oper erlebte sie etwas, was später zu einer Verhandlung führte.
Sie erinnerte sich an Ereignisse aus ihrer Kindheit, die bis zu dem Zeitpunkt wohl verdrängt waren: Der damalige Lebenspartner ihrer Mutter soll sie und ihre Schwester jahrelang sexuell missbraucht haben.

Mit Unterstützung der Opferhilfe konnte die 20-jährige Frau über die Geschehnisse sprechen. Auch ihre Schwester hat den Mut gefunden, das Erlebte in Worte zu fassen. Die zwei Frauen nahmen später vor dem Bezirksgericht Hinwil ZH auch an den Verhandlungen teil, berichtet der «Tagesanzeiger».
Rentner auf 22 Monate Freiheitsstrafe verurteilt
Der heute 73-Jährige hat schon bei der Strafuntersuchung zugegeben, die Mädchen missbraucht zu haben. Er konnte bestätigen, dass die Vorwürfe der beiden Schwestern stimmen. Die Frage, wie es erstmals dazu hatte kommen können, liess der Mann offen.
Die Verhandlung wurde in einem «abgekürzten Verfahren» durchgeführt und war schnell vorbei, schreibt der «Tagesanzeiger».
Der Mann wird zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 22 Monaten verurteilt. Er wurde wegen Schändung, sexueller Nötigung und mehrfacher sexueller Handlungen mit Kindern verurteilt.
Dem Rentner wurde zu dem ein lebenslanges Verbot bei jeglicher organisierter Tätigkeit mit Minderjährigen verhängt. Den beiden Opfern muss er eine Genugtuung von je 6000 Franken bezahlen.











