Mit dem Vorhaben, bei Parkgebühren auf Bargeld zu verzichten, ist die Bevölkerung von Hinwil ZH nicht zufrieden. Es regt sich Widerstand.
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In Hinwil ZH regt sich Widerstand gegen digitale Parkplätze. (Symbolbild) - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Hinwil ZH will beim Bezahlen von Parkgebühren grösstenteils auf Bargeld verzichten.
  • In der Bevölkerung regt sich gegen das Vorhaben Widerstand.
  • Dem Gemeinderat wird «Bequemlichkeit» vorgeworfen.
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Ab dem 1. Juli ist es so weit: Parkgebühren einiger Parkflächen in Hinwil ZH können ausschliesslich digital bezahlt werden. Das stösst der Bevölkerung sauer auf.

Trotzdem hält der Gemeinderat weiter am Vorhaben fest. Mit Parkgebühren auf gemeindeeigenen Parkplätzen soll eine «Lenkung des motorisierten Individualverkehrs» erreicht werden. Ziel sei es, dass die Bevölkerung vermehrt aufs ÖV-Angebot ausweicht, berichtet «ZüriToday».

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Eine Person bezahlt Parkgebühren mittels der Parkingpay-App von Twint. (Symbolbild) - keystone

Auf das Bezahlen mit Bargeld soll dabei verzichtet werden. Gründe: einfache Kontrolle, zeitgemässe Umsetzung und vermeidbare Kosten für zusätzliche Parkuhren.

«Soziales Verständnis fehlt»

Die Argumente können den St. Galler Konrad Rüegg nicht überzeugen. Der 56-Jährige besitzt in der Zürcher Gemeinde eine Immobilie. Mindestens einmal pro Woche nutzt Rüegg deshalb das Parkplatz-Angebot.

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Zürichstrasse Richtung Hinwil (ZH).
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Die Bevölkerung scheint vom Vorhaben wenig begeistert zu sein – es wurden Rekurse eingelegt. (Symbolbild)
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Für den St. Galler Konrad Rüegg handelt es sich um Bequemlichkeitsgründe. Im Bild: Ein Kreisel in Hinwil ZH ziert eine Spirale.

Für ihn ist der Fall klar: Das neue Bezahlsystem werde lediglich aus «Bequemlichkeitsgründen» eingeführt. Dem Gemeinderat fehle es an einem «sozialen Verständnis» für die Bevölkerung. Damit würden Mitbürger ignoriert, die mit Bargeld bezahlen wollen oder kein Smartphone besitzen.

Was halten Sie von bargeldlosen Parkplätzen?

Rüegg wehrte sich erfolglos bei der Gemeinde Hinwil. Der St. Galler gab trotzdem nicht auf und reichte Anfang Mai gegen das Vorhaben einen Rekurs beim Bezirksrat ein.

Mitte Mai verlangte die Gemeinde vom Bezirksrat, Rüeggs Rekurs abzulehnen – ohne Erfolg. Acht weitere Rekurse sind hängig. Ob Parkgebühren nur noch digital bezahlt werden können, ist damit noch nicht definitiv entschieden.

Die Gemeinde versichert, dass es nach wie vor möglich sei, an zentralen Parkplätzen mit Bargeld zu bezahlen. So etwa im Gemeindezentrum.

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