HV Herzogenbuchsee verabschiedet drei Schlüsselfiguren
Mit dem letzten Saisonspiel verabschiedet der HV Herzogenbuchsee Trainerlegende Beat Flury sowie die langjährigen Spielerinnen Muriel Hofer und Laura Bieri.

Wie der HV Herzogenbuchsee bekannt gibt, nimmt das Fanionteam mit dem letzten Spiel der Saison 2024/25 vom Samstag, 24. Mai 2025, gegen die HSG Aargau Ost Abschied von drei langjährigen Gefährten, die die HVH-Geschichte bedeutend geprägt haben.
Zwölf Spielzeiten stand Beat Flury als Trainer an der Seitenlinie der ersten Frauenmannschaft des HV Herzogenbuchsee, davon acht als Cheftrainer und die letzten vier Jahre als Assistenztrainer. 2013 hat Flury die Geschicke der HVH-Frauen übernommen und die erfolgreichste Ära der Buchser Handballgeschichte eingeläutet. 2017 führte Flury den HVH in die Spar Premium League 1 (SPL1).
Der erfahrene Trainer schaffte es in der Folge die Buchserinnen in der höchsten nationalen Liga zu etablieren. Flury ist nicht der Mann der viele Worte und drängt sich nicht in Vordergrund. Vielmehr ist er der bescheidene Denker und Lenker und hatte immer einen Plan, wie er die Möglichkeiten seiner Spielerinnen und seines Teams ausschöpfen konnte. Er kannte seine Spielerinnen sehr gut und setzte sich für das Team ein.
Dies auch gegen Widerstände und insbesondere, wenn es mal weniger gut lief. Damit hat er sich das so wichtige Vertrauen von Team und Verein aufgebaut und den Buchser Handball mit seinem Engagement viele grosse Schritte weitergebracht. Belohnt wurde Flurys Wirken mit der historischen Qualifikation für die Playoffs und den Europacup im Sommer 2023.
Flury bleibt dank Loyalität und Leidenschaft unvergessen
«Bidu Flury hat den Frauenhandball enorm geprägt und ist ein absolut loyaler Typ. Er hat im Schweizer Frauenhandball einen Top-Namen, nicht zuletzt deshalb sind immer wieder Spielerinnen zu uns gekommen.», würdigt Präsident Thomas Eggimann den scheidenden Trainer.
Auf die Frage was ihn so lange beim HVH gehalten hat antwortet Flury kurz und bündig: «Das Umfeld in Herzogenbuchsee und der Liga, sowie grundsätzlich die Freued am ‘Trainersein’».
Der Familienvater und Inhaber einer Gartenbaufirma hat all die Jahre extrem viel Zeit dem Buchser Frauenhandball gewidmet. Aufgrund von Veränderungen in seiner Firma wird künftig dort von ihm mehr Präsenz erfordert. Schweren Herzens muss Flury sein geliebtes Trainersein aufgeben und als SPL-Trainer zurückzutreten. Mit Beat Flury zieht sich eine HVH-Legende zurück.
Muriel Hofer – treuer Wirbelwind
Stark mit der Wirkungszeit von Beat Flury verbunden ist die Handballkarriere von Flügelspielerin Muriel Hofer. Seit ihrer Nachwuchszeit auf Stufe U17 spielt Hofer unter Flury. 2014 gab sie mit 16 Jahren ihr Debüt in der ersten Mannschaft.
Nach fast 250 Einsätzen mit dem Fanionteam, rund 600 Toren und 27 Jahren will die in Thörigen, dem südlichen Nachbardorf von Herzogenbuchsee, aufgewachsene Hofer ihre Handballschuhe an den Nagel hängen.
Die schnelle Flügelspielerin und aufsässige Verteidigerin steht sinnbildlich und prägend für die Buchser Handballerfolge der letzten Dekade, welche auf eigenem Nachwuchs und Kontinuität beruhen. Sie hielt all die Jahre – von Schulsport bis zur höchsten Handballreife – dem HV Herzogenbuchsee ihre Treue.
Der Verein und die Anhängerschaft hätten Muriel Hofer gerne noch weitere Jahre auf dem Spielfeld gesehen. Als aktuell Teamälteste will sie sich nun mehr Zeit nehmen für andere Dinge als Handball.
Laura Bieri – die Steh-auf-Frau
Seit 2014 und ihrer U17-Zeit trägt Laura Bieri das rot-weisse Buchser Trikot. In der Aufstiegssaison 2016/17 stiess Bieri ins Kader der ersten Mannschaft und schlug umgehend voll ein. Mit 74 Toren trug die Gerlafingerin wesentlich zum Höhenflug bei.
Zwei weitere Saisons war sie eine prägende Figur und Goalgetterin im Buchser Team. Danach machte das Verletzungspech der ambitionierten Sportlerin einen Strich durch die Rechnung. Schwere Knieverletzungen zwangen sie immer wieder in Rehabilitation und Aufbauarbeit. Mit grossen Zielen vor Augen kämpfte sie sich immer wieder auf das Spielfeld zurück.
Von 2022 bis 2024 arbeitete sich Bieri an ihr grosses Potenzial heran, bis sie dann im April 2024 gezwungen wurde abzubrechen und nun schweren Herzens den Rücktritt vom Spitzensport geben muss.