Der Stadtrat von Gossau SG veröffentlicht den Finanzplan
Wie die Gemeinde Gossau SG berichtet, sind im Haushalt für 2022 Investitionen von 13 Millionen Franken geplant, davon 11 Millionen Franken steuerfinanziert.

Der Kernaufwand der Stadt Gossau steigt gemäss Finanzplanung bis 2026 weiterhin moderat an. Im städtischen Haushalt wird für 2022 im Gesamtergebnis eine rote Null budgetiert. Geplant sind Investitionen von 13 Millionen Franken, davon 11 Millionen Franken steuerfinanziert.
Der Stadtrat veröffentlicht den Integrierten Aufgaben- und Finanzplan bis 2026 mit dem Budget 2022. Ausgangslage für die Prognose ist die städtische Finanzstrategie mit drei Zielsetzungen, welche sich gegenseitig beeinflussen.
Angestrebt wird mittelfristig eine ausgeglichene Erfolgsrechnung; allfällige Überschüsse sollen für Schuldenabbau und Investitionen verwendet werden. Die Steuerbelastung für die Gossauer soll moderat sein; mit seinem Steuerfuss soll Gossau zum ersten Drittel der Gemeinden im Kanton gehören.
Die Verwaltung soll die Mittel wirkungsvoll und zielorientiert einsetzen für ein hochstehendes Leistungsangebot. Wenn einer der drei Bereiche aus dem Lot zu geraten droht, muss in den zwei anderen Bereichen reagiert werden.
Herausforderung Kernaufwand
Eine wesentliche Herausforderung in der Finanzplanung der nächsten Jahre liegt unverändert im Kernaufwand. Dieser wird weiterhin ansteigen, bis 2026 um 3,3 Millionen Franken gegenüber dem Budget 2021.
In der Vergangenheit war der Anstieg jedoch massgeblich höher. Zur Steigerung des Kernaufwands dürften auch Sparanstrengungen beim Kanton beitragen.
Wenn tatsächlich die Gemeinden die Schul-Lehrmittel, die Behindertenfahrdienste und die AHV-Beiträge für Nicht-Erwerbstätige voll übernehmen müssten, wird Gossau einen steuerrelevanten Mehraufwand zu tragen haben.
Vorübergehende Erhöhung der Verschuldung ist vertretbar
Wenn das Leistungsangebot trotzdem beibehalten und mittelfristig von einer Steuererhöhung abgesehen werden soll, sind bis 2026 Ausgabenüberschüsse von insgesamt 3,8 Millionen Franken die Folge. «Eine vorübergehende Erhöhung der Verschuldung für Konsumausgaben derzeit ist vertretbar», betont Stadtpräsident Wolfgang Giella.
Dies auch, weil nur drei Prozent der Ausgaben kurzfristig beeinflusst werden können und dreissig Prozent mittelfristig. Ein guter Drittel ist nur langfristig beeinflussbar und ein knapper Drittel gar nicht.
Rote Null im Budget 2022
Im Budget für das Jahr 2022 rechnet der Stadtrat mit einem negativen Betriebsergebnis von 8,7 Millionen Franken. Im operativen Ergebnis nach Berücksichtigung von Aufwand und Ertrag der Liegenschaften ist ein Minus von 5,1 Millionen Franken veranschlagt.
Dank Auflösung von Reserven kann ein negatives Gesamtergebnis von rund 28'000 Franken ausgewiesen werden. Bei einem Budgetvolumen von über 107 Millionen Franken spricht der Stadtrat von einer roten Null.
Knapp elf Millionen investieren
In der Investitionsrechnung 2022 sind steuerfinanzierte Nettoinvestitionen von knapp 11 Millionen Franken enthalten. Davon sind 2,6 Millionen Franken für Projektierungen für die Sportwelt Gossau vorgesehen.
Weiter sind 2,1 Millionen Franken Investitionen eingeplant, welche über Spezialfinanzierungen laufen; hierbei handelt es sich in erster Linie um Projekte im Abwasserbereich.
In der mittelfristigen Planung bis 2026 wird von Investitionen von gut einhundert Millionen Franken ausgegangen. Davon entfallen 54,6 Millionen Franken auf das Modul eins der Sportwelt Gossau und knapp 13 Millionen Franken auf das zweite Modul.
Nach heutigem Planungsstand sind diese Investitionen finanzierbar.