Wie die Stadt Frauenfeld mitteilt, erfassen Pro-Infirmis-Gruppen die Zugänglichkeitsdaten aller öffentlichen Gebäude für Menschen mit Behinderungen.
Menschen mit Behinderungen
Die erste Hürde kam schnell: Der Lift ist zu klein für das Elektromobil - Stadt Frauenfeld
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Von der Fachorganisation Pro Infirmis geschulte Gruppen haben letzte Woche mit dem Erfassen der Zugänglichkeitsdaten für Menschen mit Behinderung begonnen.

Ziel ist es, alle öffentlichen Anlagen und Gebäude der Stadt Frauenfeld zu begehen und wertvolles Wissen für Menschen mit einer Behinderung zu sammeln.

Mit einem iPad ausgerüstet werden mehrere Checklisten ausgefüllt, Fotos geknipst und mit Kommentaren ergänzt.

Dabei stützen sich die Fragen der Checklisten auf die Normen von SIA 500, die hindernisfreie Bauten definieren.

Zugänglichkeit, aber auch andere Kriterien werden erfasst

Die meisten Kriterien betreffen die Mobilität. Zusätzlich werden auch Informationen für die Zugänglichkeit für Menschen mit Seh-, Hör- oder kognitiven Beeinträchtigungen erfasst.

Zum Beispiel Blindenschrift in Liften und Angebote in Gebärdensprache oder in Leichter Sprache. Die erfassten Daten können auch für Personen im Alter hilfreich sein.

Geplant ist, dass in zwei Jahren Datensätze für rund 388 öffentliche Gebäude in Frauenfeld allen zur Verfügung stehen.

Zugänglichkeitsdaten sind online einsehbar

Die gewonnenen Daten werden anschliessend ins Geoinformationssystem (GIS) Thurgau übertragen.

Somit sind die Daten auch auf Plattformen ersichtlich.

Die schweizweite Karte mit Informationen zur Zugänglichkeit steht allen auf der Internetseite von Pro Infirmis zur Verfügung.

Unterwegs mit einer Erfassungsgruppe

Eine Gruppe aus Menschen mit und ohne Behinderung waren letzten Donnerstag zusammen mit einer Mitarbeiterin von Pro Infirmis unterwegs.

Gestartet haben sie im Steueramt an der Freiestrasse 3. Zu Beginn wurde die Zugänglichkeit des Lifts geprüft. Da kam auch schon das erste Problem auf.

Der Lift ist für das Elektromobil zu klein, sodass die Dame gar nicht zum Kundenschalter des Steueramts gelangt.

Das restliche Team hat noch den Kundenschalter im zweiten und das Sitzungszimmer im dritten Stock vermessen und alles bildlich festgehalten.

Denkanstoss in Frauenfeld

In der Schweiz leben gemäss Bundesamt für Statistik rund 1,8 Millionen Menschen mit Behinderung. Sie sind noch immer in vielen Lebensbereichen benachteiligt.

Informationen über die Zugänglichkeit von Bauten und Anlagen sind eine wertvolle Hilfe.

Deshalb übernimmt die Stadt Frauenfeld die Hauptfinanzierung dieses Projekts und hofft, dass die gesammelten Daten den Alltag der Betroffenen erleichtern und ein Denkanstoss in der Stadt Frauenfeld stattfindet.

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