Der Untersee hat so wenig Wasser wie noch nie zum Sommeranfang. Der Pegelstand ist auf einem Rekordtief seit Beginn der Messungen vor fast 140 Jahren.
Dürre am Untersee
Im letzten August erreichte der Untersee bereits einen historischen Tiefstand. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Untersee-Pegel weist ein Rekordtief für den Sommerbeginn auf.
  • Hauptgrund dafür ist der fehlende Niederschlag.
  • Die Kantone Thurgau und St. Gallen setzen deshalb Fachstäbe für Trockenheit ein.

Der momentane Wasserstand am Untersee in Berlingen TG unterbietet alle vorherigen Messungen. «In den letzten zwei Wochen wurden für Ende Juni und Anfang Juli so tiefe Wasserstände registriert wie zu dieser Jahreszeit noch nie seit Messbeginn.»

Das erklärt Michèle Oberhänsli, Hydrologin beim Bundesamt für Umwelt, gegenüber dem «St. Galler Tagblatt».

Der Wasserpegel wird an der Station in Berlingen seit 1886 gemessen. Das bedeutet, dass der Untersee seit fast 140 Jahren noch nie so wenig Wasser hatte.

Laut Oberhänsli seien die Pegelstände aktuell auch tiefer als im letzten, auch sehr trockenen Jahr. Normalerweise sei der Bodensee Anfang Juli ungefähr 90 Zentimeter höher.

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An den tiefen Wasserständen seien vor allem die fehlenden Niederschläge schuld. Zum einen sei im Winter zu wenig Schnee gefallen. Zum anderen gebe es auch jetzt zu wenig Regen. Der Regenüberschuss des Frühlings sei schon wieder aufgebraucht.

Behörden werden aktiv

Der Kanton Thurgau hat am Dienstag mitgeteilt, den Fachstab Trockenheit einzusetzen. Wenn der Regen noch länger ausbleibt, kann es laut Medienmitteilung zu einem Wasserentnahmeverbot kommen. In St. Gallen ist der Fachstab Trockenheit schon aktiv und veröffentlicht jede Woche Lageeinschätzungen.

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