Alltagsintegrierte Sprachförderung in der Kinderbetreuung Frauenfeld
Am 4. Mai 2022 trafen sich über 30 Fachleute von Spielgruppen und Institutionen der familienergänzenden Betreuung zum traditionellen Frühlings-Netzwerktreffen.

Der Anlass bietet jeweils eine praxisnahe Weiterbildung zu einem aktuellen Thema und findet zweimal jährlich statt. Zudem fördert er die gegenseitige Vernetzung und den fachlichen Austausch. Organisiert wird das Netzwerktreffen jeweils von der städtischen Fachstelle Frühe Förderung und Kinderbetreuung.
Carolin Deiner von der PHSG stellte in ihrem sehr praxisnahen Input Strategien für die alltagsintegrierte Sprachförderung vor, die in den Kitas und Spielgruppen ohne grossen Aufwand umgesetzt werden können. Die Sprachförderung ist eingebettet im normalen Alltag mit den Kindern. Ziel ist, dass die Kinder möglichst viele Kommunikationssituationen erleben, um ihre Sprachfähigkeiten auszutesten und zu erweitern.
In natürlichen Gesprächen orientiert sich die Betreuungsperson am Interesse des Kindes, zum Beispiel beim Znüni, Bilderbuch anschauen oder Wickeln. Sie schafft eine sprachanregende Umgebung und weckt die Sprechfreude des Kindes, zum Beispiel mit Liedern und «Quatschversen». Wichtig ist auch, dass sie das Kind nicht explizit auf seine Sprechfehler hinweist («Das war falsch, sag das nochmal richtig!»), sondern die Aussage des Kindes aufgreift und in korrekter Form in einem ganzen Satz wiederholt.
Die Teilnehmenden konnten die verschiedenen Sprachförderungsstrategien gleich in kleinen Gruppen ausprobieren und merkten, dass sie ganz vieles davon schon im Alltag anwenden, wenn auch vielleicht eher unbewusst. Durch den Fachinput haben sie die Bestätigung erhalten, wie wichtig der Dialog selbst mit kleinen Kindern ist, die noch nicht oder erst wenig sprechen können.