Oberuzwil

Oberuzwil plant Regionale ARA

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Flawil,

Wie die Gemeinde Oberuzwil mitteilt, soll in Zukunft eine Regionale ARA in Niederuzwil die Abwasserreinigung übernehmen.

Die Flawilerstrasse ist die Einfahrt zur Gemeinde Oberuzwil.
Die Flawilerstrasse ist die Einfahrt zur Gemeinde Oberuzwil. - Nau.ch / Simone Imhof

Die vier Kläranlagen in der Region sind in die Jahre gekommen. In Zukunft soll eine Regionale ARA in Niederuzwil die Abwasserreinigung übernehmen. Die Planungsarbeiten für das Vorprojekt sind abgeschlossen. Die Stimmbürger der betroffenen Gemeinden entscheiden in diesem Jahr noch an der Urne.

Die Kläranlagen von Wil, Jonschwil, Zuzwil und Uzwil sind sanierungsbedürftig. Eine Strategiestudie des Kantons sah bereits im Jahr 2012 den Weg einer regionalen Anlage. Der Zweckverband der ARA Uzwil-Oberuzwil und die Gemeinden Jonschwil, Wil und Zuzwil haben sich deshalb 2016 entschieden, eine Zusammenarbeit bei der Abwasserreinigung zu vertiefen.

Geprüft wurde nebst der regionalen Lösung auch die Variante der Alleingänge, bei welcher jede ARA erhalten und saniert würde. Die Entscheidgrundlagen sind nun aufbereitet und die Weichen gestellt.

ARA Thurau

Herzstück der regionalen Lösung ist eine neue Kläranlage «ARA Thurau» auf dem Areal der heutigen Anlage in Niederuzwil. Sie hat dort Platz für die ganze Region. Anlagenteile, welche in Sachen Geruchsbelästigung kritisch sein könnten, werden unterirdisch angeordnet oder eingehaust, die Abluft gefiltert.

Die Anlage erhält eine vierte Reinigungsstufe, welche dem gesamten Abwasser der Region die Mikroverunreinigungen entzieht. Die «ARA Thurau» könnte in 30 Jahren auf demselben Areal, sollte das erforderlich sein, für nächste Generationen nochmals erweitert werden.

Der Standort funktioniert langfristig, da die Becken der bestehenden Kläranlagen in Jonschwil, Wil und Zuzwil als wesentlicher Teil des künftigen Gesamtsystems weiterverwendet werden, um Abwasser beispielsweise bei Starkregen oder bei Havarien zu puffern.

Dadurch kann weniger Abwasser ungereinigt in die Umwelt gelangen. Zuleitungsbauwerke führen das Abwasser nach Niederuzwil. Diese Kanäle verlaufen ausserhalb der Grundwasserschutzgebiete. Ihre Lebensdauer ist auf 80 bis 100 Jahre ausgelegt. Der Kanton St. Gallen begrüsst diese regionale Gesamtlösung ausdrücklich.

Grosse ökologische Vorteile

Das Projekt ist ein ökologischer Quantensprung für die Region. Grössere Anlagen können bessere Reinigungswerte erzielen, laufen stabiler und erfüllen damit ihren Zweck besser als einzelne kleinere Anlagen. Das gesamte Abwasser der Region wird im Projekt von der vierten Reinigungsstufe von Mikroverunreinigungen befreit.

Weil zwischen Wil und Uzwil kein gereinigtes Abwasser mehr in die Thur gelangt, sind der Fluss und der angrenzende Naturraum mit seinen wichtigen Grundwasser- und Trinkwasserfassungen besser geschützt. Insbesondere sind die neun Grundwasserfassungen zwischen Wil und Niederuzwil nicht mehr von Mikroverunreinigungen betroffen.

Finanziell langfristig günstiger

Die Investitionskosten für die regionale Gesamtlösung belaufen sich ohne Landerwerbe und nach Abzug der Subventionen für die vierte Reinigungsstufe auf rund 120 Millionen Franken. Müssten die vier Kläranlagen der Region separat erneuert und allein weiterbetrieben werden, wären insgesamt über 123 Millionen Franken aufzuwenden.

Die Investitionskosten von regionaler Lösung und Alleingängen sind etwa gleich hoch, obwohl bei der regionalen Lösung in die Zulaufbauwerke investiert werden muss. Anders sieht der Blick in die Zukunft aus.

Die kumulierten Jahreskosten für Betrieb, Erneuerungen, Abschreibungen und Kapitalkosten sind über den Beobachtungszeitraum von 20 Jahren beim Zusammenschluss insgesamt rund 28,5 Millionen Franken tiefer als bei den Alleingängen. Alle angeschlossenen Gemeinden partizipieren angemessen am finanziellen Gesamtnutzen, für alle Gemeinden wäre der Alleingang teurer.

Finanziert wird das neue Gesamtsystem vom neu zu gründenden Abwasserverband. Er beschafft das erforderliche Kapital am Markt. Die Gemeinden leisten keine Investitionsbeiträge. Betrieb, Abschreibungen und Kapitalkosten werden unter den beteiligten Gemeinden jährlich aufgeteilt.

Folgen für Oberuzwil

Die Gemeinde Oberuzwil ist mitbetroffen, wenn die bestehende Anlage durch eine Regionale ARA ersetzt wird. Oberuzwil betreibt keine eigene Kläranlage, sie leitet heute ihr Abwasser in die ARA in Niederuzwil, welche vom Zweckverband der Gemeinden Uzwil und Oberuzwil betrieben wird.

Der Kostenteiler für die ARA Thurau sieht vor, dass die Gemeinde Oberuzwil an die Investitionskosten rund 14 Millionen Franken und an die jährlichen Betriebskosten (inklusive Amortisationen) rund 885'000 Franken leistet.

Uzwil hat für sich einen Standortbeitrag von 5 Millionen Franken ausgehandelt, der von den angeschlossenen Gemeinden innert 20 Jahren nach Inbetriebnahme zu bezahlen wäre – der Oberuzwiler Anteil wäre jährlich rund 34'000 Franken.

Demokratische Entscheide

Der Ball liegt nun bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern. Am 15. Mai 2022 stimmen jene von Uzwil über das Vorhaben ab. Parallel dazu wird sich das Wiler Stadtparlament mit der Thematik befassen. Stimmt Uzwil dem Regionalen Projekt zu, werden die Abstimmungen in Oberuzwil und den weiteren beteiligten Gemeinden auf November 2022 angesetzt.

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