Wolhusen: Trotz Kürzungen bleibt im Budget 2025 ein Minus
Wie die Gemeinde Wolhusen berichtet, sieht das Budget 2025 der Erfolgsrechnung einen Aufwandüberschuss von 361'613,15 Franken vor, obwohl der Gemeinderat zahlreiche Kürzungen und Korrekturen im Entwurf des Budgets vorgenommen hat. Dabei haben verschiedene Gründe zu diesem negativen Budgetergebnis geführt.
Im Aufgabenbereich Bildung werden Mehrkosten von über 740'000 Franken erwartet. Der Hauptgrund dafür sind höhere Personalkosten, da im Sommer 2023 aufgrund der gestiegenen Schülerzahlen auf der Primarstufe zwei zusätzliche Klassen eröffnet werden mussten. Weiter steigt der Gemeindebeitrag an den kantonalen Sonderschulpool gegenüber dem Vorjahr um 47.00 Franken pro Einwohner, was Mehraufwendungen von über 230'000 Franken verursacht.
Steigende Kosten im sozialen Bereich belasten das Budget
Weitere wesentliche Kostensteigerungen von 1,5 Millionen Franken sind im Aufgabenbereich Soziales und Gesellschaft auszumachen. Der durch die demografische Entwicklung bewirkte Anstieg der stationären Pflege, die hohe Bettenauslastung im Wohn- und Pflegezentrum Berghof sowie der Anstieg der Pflegetaxen führt zu einem Kostenwachstum von 285'000 Franken.
Auch bei der Haus- und Krankenpflege werden höhere Ausgaben von 162'000 Franken kalkuliert, die vor allem auf die Tariferhöhung pro erbrachte Pflegestunde bei der Spitex Region Entlebuch zurückzuführen sind. Zudem steigen aufgrund des Bevölkerungswachstums und der höheren Pro-Kopf-Beiträge die Kosten im Sozialversicherungswesen um rund 220'000 Franken.
Finanzielle Entlastung durch höhere Nettoerträge
Dafür steigt der Nettoertrag im Aufgabenbereich Finanzen um 1,7 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahresbudget. Dies ist insbesondere auf Mehrerträgen bei den Gemeindesteuern, den Sondersteuern und den höher verfügten Finanzausgleich zurückzuführen. Das steigende Zinsniveau bewirkt Mehrkosten von 80'000 Franken.
Investitionsausgaben und Spezialfinanzierungen im Blick
Das Budget der Investitionsrechnung sieht Investitionsausgaben von 3'869'000 Franken und Investitionseinnahmen von 200'000 Franken vor. Dabei gilt es zu beachten, dass 1'998'000 Franken der Ausgaben auf spezialfinanzierte Bereiche entfallen und somit nicht mit Steuergeldern finanziert werden.
Gestützt auf den Aufgaben- und Finanzplan 2025 – 2028 erwartet der Gemeinderat, dass sich die finanzielle Situation der Gemeinde Wolhusen weiter stabilisiert. Aufgrund der getätigten und anstehenden Investitionen können die kantonalen Vorgaben zu den Finanzkennzahlen jedoch weiterhin nicht überall eingehalten werden, doch sind die Aussichten positiv.
Die Nettoschuld pro Einwohner (Grenzwert: 2'500 Franken) sinkt von 7'269 Franken (Budget 2024) auf 7'079 Franken (Budget 2025) und fällt bis ins Planjahr 2028 unter die 6'000-Franken-Marke.
Überarbeitung der finanziellen Stossrichtungen
Der Gemeinderat hat im Jahr 2021 Stossrichtungen, das heisst kurz- wie auch mittel- und langfristige Massnahmen zur Verbesserung der finanziellen Lage der Gemeinde definiert. Der Gemeinderat nimmt den Beginn der neuen Amtsdauer 2024 – 2028 zum Anlass, die Stossrichtungen vollumfänglich zu überarbeiten, die gegenwärtige Situation erneut vertieft zu analysieren und neue Massnahmen für die Zukunft festzulegen.
Der Gemeinderat hält an seiner bisherigen Absicht fest, den Steuerfuss auf 2,30 Einheiten zu belassen und allfällige Ertragsüberschüsse – wie es die Gemeindestrategie vorsieht – zum Schuldenabbau zu verwenden.