Sanierungskonzept gibt dem «Schoggiturm» ein neues Gesicht

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Emmen,

Der «Schoggiturm» wird erneuert: Mit dem Konzept «Baldachin» erhält das Emmer Verwaltungsgebäude eine moderne, funktionale und energieeffiziente Hülle.

Emmen
Das Gemeindehaus und Gemeindeverwaltung von Emmen am Samstag, 27. Juni 2020 in Emmenbrücke. - Keystone

Wie die Gemeinde Emmen berichtet, bedarf der «Schoggiturm» dringend einer Sanierung. Nun verdichten sich die Anzeichen, wie das Verwaltungsgebäude künftig aussehen könnte.

Im Rahmen eines selektiven Auswahlverfahrens wurde das Planungsteam für die Fassaden- und Kernsanierung bestimmt. Die Konzeptidee «Baldachin» soll das Gemeindehaus in eine moderne und nachhaltige Zukunft führen.

Die Weichen für die Zukunft des «Schoggiturm» sind gestellt: Das Planerwahlverfahren für die dringend nötige Sanierung des 1972 erbauten Verwaltungsgebäudes ist abgeschlossen. Den Zuschlag erhält das Planerbüro Guerra Clauss Architektinnen Confirm AG (Zürich) mit dem Konzeptvorschlag «Baldachin». Dabei handelt es sich nicht um ein fertiges Bauprojekt, sondern um einen möglichen Denkansatz.

Gestaltung entsteht im Dialog

Im Gegensatz zu einem Architekturwett­bewerb oder einer Gesamtleistungssubmission, bei denen ein Projekt zur Ausführung bestimmt wird, ging es in diesem Verfahren um die Auswahl des Teams, das gemeinsam mit der Gemeinde die künftige Gestaltung erarbeiten wird.

Die insgesamt fünf eingereichten Projektideen dienten dazu, die Herangehensweise der Planer aufzuzeigen – nicht ein fixes Ergebnis. Die eigentliche Planung des Bauprojekts ist Anfang 2026 vorgesehen. Und zwar zusammen mit der Gemeinde Emmen, die gestalterisch weiterhin mitredet und -wirkt.

Moderne Erscheinung, funktionale Vorteile

Der «Baldachin» überzeugte die Jury durch seine kluge Auseinandersetzung mit dem Bestand. Der Entwurf ergänzt das Gebäude um ein markantes, überkragendes Dach – einen Baldachin, der dem Hochhaus eine neue Silhouette verleiht und zugleich funktionale Vorteile bringt: Die Dachkonstruktion integriert eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung und schafft darüber hinaus einen neuen Aussenbereich mit Aufenthaltsqualität.

Nicht nur auf dem Dach, sondern auch an der sonnenexponierten Südwestfassade sind Photovoltaikanlagen vorgesehen, die zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Ausserdem bekommt das Haus damit eine optisch erkennbare Hauptfassade auf der Seite des Gebäudeeingangs.

Effizient, ressourcenschonend, zukunftsweisend

Auch in Sachen Nachhaltigkeit liefert der Vorschlag durchdachte Ansätze – etwa eine modernisierte Gebäudehülle mit Wärmedämmung und wiederverwendbaren Bauteilen.

Vorgesehen sind neue, dreifachverglaste und leicht reduzierte Fensterelemente in einer Holz-Metall-Konstruktion sowie aussenliegende, automatische Lamellenstoren für einen effektiven Sonnenschutz. Wo möglich, werden bestehende Bauteile wie die Aluminiumverkleidungen zur Ressourcenschonung wiederverwendet.

Zusätzlich sorgen eine gute Wärmespeicherfähigkeit der Innenräume und eine optimierte Nachtkühlungsstrategie via mechanische Lüftung im Sommer wie im Winter für angenehme Temperaturen. Ziel ist, eine Minergie-Zertifizierung zu erreichen und den Energieverbrauch zu senken.

Angestrebter Baustart im Sommer 2028

«Das Projekt schlägt einleuchtende, innovative Massnahmen vor, die das Gemeindehaus technisch an die neuen Bedürfnisse anpassen und für weitere Generationen ertüchtigen», heisst es im Bewertungsbericht. Auch spiegle das neue Erscheinungsbild die zukunftsgerichtete Gemeinde Emmen mit Pioniergeist wider, lobt das Bewertungsgremium. Der vollständige Bericht mit allen Bewerbern kann online eingesehen werden.

Der per Januar 2026 vorgesehene Planungsstart umfasst in einer ersten Bauetappe die Fassade und den Gebäudekern. Der Umbau der Büroräume (New Work) folgt in einem späteren Schritt.

Anfang 2026 soll dem Emmer Stimmvolk der Baukredit zur Ausführung der Sanierung vorgelegt werden. Der Baustart wird für Sommer 2028 angepeilt. Sollte alles wie vorgesehen klappen, könnten die Bauarbeiten Ende 2029 abgeschlossen sein.

Seinen liebevoll bis spöttisch gemeinten Übernamen «Schoggiturm» dürfte das Verwaltungsgebäude also schon bald ablegen.

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