Kunst im öffentlichen Raum ist in Emmen allgegenwärtig
Wie die Gemeinde Emmen schreibt, haben sich Künstler Ende März 2023 im «Akku» getroffen, um über Kunst und öffentlichen Raum zu diskutieren.

Wer Emmen kennt und mit offenen Augen durch die Gemeinde spaziert, hat sie sicher auch schon wahrgenommen: Kunst im öffentlichen Raum.
Man findet sie am Sonnenplatz in Form von Skulpturen, Malereien an Wänden von Bahnunterführungen, Graffitis an Hochwasserschutzmauern oder als Kreidezeichnungen auf Trottoirs.
Kunst im öffentlichen Raum ist allgegenwärtig: Sie schafft neue Perspektiven, frische Bezugspunkte und regt zum Nachdenken an.
Gesprächsrunde im «Akku»
Ende März 2023 haben sich im «Akku» Künstler, welche im (halb-)öffentlichen Raum künstlerisch tätig sind, gemeinsam mit der «Akku»-Geschäftsführerin Florence Anliker zum Gespräch getroffen, um über Kunst und öffentlichen Raum zu diskutieren.
An der Gesprächsrunde teilgenommen haben Miranda Fierz, freischaffende Künstlerin aus Luzern, Marc Wermelinger, Künstler und Lehrperson für Bildnerisches Gestalten an der Sekundarschule Gersag, sowie Ivo Widmer, Mitbegründer der «Hall of Fame» Graffiti-Wand in Emmenbrücke.
Das Potenzial von Kunst
Zu Beginn wird eine grundsätzliche Frage geklärt: Was ist überhaupt öffentlicher Raum?
Unter den Teilnehmenden herrscht Konsens: Er setzt sich zusammen aus öffentlich zugänglichen Strassen, Plätzen, Parks und Flächen.
Jedoch ist ein allgemein zugänglicher Raum nicht automatisch ein öffentlicher Raum, welcher für einen öffentlichen Gebrauch genutzt werden kann, wie beispielsweise das innere eines Einkaufszentrums.
Kunst im öffentlichen Raum bewegt sich im grauen Bereich
Kunst im öffentlichen Raum bewegt sich vielleicht auch gerade aufgrund dieser unscharfen Konturen immer wieder mal im grauen Bereich, lässt sich jedoch klar von Vandalismus abgrenzen, wie Marc Wermelinger betont: «Manchmal werden schon Grenzen ausgelotet, klar.
Trotzdem achte ich mich stets darauf, diese Grenzen nicht zu überschreiten, denn ich schätze den öffentlichen Raum als Plattform für mein künstlerisches Schaffen sehr.»
Kunst als Kommunikationsmittel
Der öffentliche Raum bietet aber nicht nur eine Plattform für die eigene Kreativität, sondern ermöglicht auch Dialoge: Durch die Visualisierung von Projekten im öffentlichen Raum könne man Passanten auf der Strasse direkt oder indirekt ansprechen, erklärt Wermelinger: «Am öffentlichen Raum ist ablesbar, wie es um das Denken und den Zustand der Gesellschaft steht.
Kunst ist in dieser Hinsicht auch eine Form von Aktivismus: Man kann Statements setzen und die Menschen auf der Strasse ansprechen.»
Legales Graffiti-Sprayen an drei Standorten möglich
Ivo Widmer kennt sich damit bestens aus. Er ist Mitbegründer des Konzepts «Hall of Fame», welches im Raum Emmen/Luzern seit 2009 mittlerweile an drei verschiedenen Standorten legales Graffiti-Sprayen ermöglicht.
«Die Graffitis an den Legal Walls sind eine besondere Form von Kunst im öffentlichen Raum und des öffentlichen Dialogs.
Dank der Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro Emmen konnten wir erstmals in der Region Luzern einen solchen Raum schaffen», erzählt der Graffitikünstler.