HSLU-Studis entwickeln Ideen für die Sedelbrücke
Neun Bauingenieurstudierende der Hochschule Luzern entwickeln Projektideen für die Sanierung oder den Neubau der historischen Sedelbrücke in Emmen.

Wie die Gemeinde Emmen berichtet, wird die Sedelbrücke zum Studienobjekt. Im Rahmen ihrer Bachelorthesis entwickeln Bauingenieur-Studierende der Hochschule Luzern (HSLU), Technik & Architektur, Projektvorschläge für eine Sanierung und einen Ersatzneubau der Fuss- und Veloverbindung über die Reuss – und sammeln damit wertvolle Ingenieurskills auf Basis eines realen Projekts.
Die rund 90 Meter lange Sedelbrücke im Gebiet Grüeblischachen ist eine wichtige Wegverbindung entlang des Naherholungsgebietes Reuss. Das Bauwerk wurde 1903 erstellt und dient seither Fussgängerinnen und Velofahrern zur Flussüberquerung.
Die Brücke fungiert zudem als Werkleitungsträger: Sie verbindet das Emmer Wasserleitungsnetz mit jenem der Stadt Luzern.
Neubau oder Sanierung?
Das Hochwasser von 2005 hat die an der Sedelbrücke geführten Werkleitungen teilweise stark beschädigt. Der Abstand (Freibord) zwischen Wasserspiegel und Brückenunterkante muss deshalb vergrössert werden.
Eine zusätzliche Anforderung ist die Reduktion der Anzahl Flusspfeiler von aktuell drei auf neu einen, um die Verklausungsgefahr (Abflusshindernis durch Treibgut) zu verringern. Dieser Aufgabenstellung widmen sich derzeit neun Bauingenieur-Studierende der HSLU, Technik & Architektur, im Rahmen ihrer Bachelorthesis.
Vier von ihnen suchen nach Lösungen für den Erhalt der Brücke, fünf rücken eine Neubauvariante in den Fokus. Die Studierenden befassen sich dabei unter anderem mit Referenzprojekten, Materialeigenschaften, Gefährdungsbildern, Tragfähigkeit und Bauablauf.
Die gewählte Variante gilt es schliesslich auf Stufe Vorprojekt auszuarbeiten. Anfang Juli 2025 werden die Bachelorarbeiten bei der HSLU in Horw ausgestellt.
Übungsfeld unter realen Bedingungen
«Die Projektvorschläge müssen die Nutzungsanforderungen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllen sowie den massgebenden Normen gerecht werden», erläutert Albin Kenel, Studiengangsleiter Bauingenieurwesen an der HSLU.
Er ergänzt: «Da die Brücke als augenfälliges Bauwerk das Orts- und Landschaftsbild prägen wird, soll sie zudem nicht nur zweckmässig sein, sondern muss sich auch gestalterisch ansprechend in die Umgebung einfügen.»
Kenel betont, dass die angehenden Bauingenieurinnen und -ingenieure mit dem Studienobjekt Sedelbrücke ein reales Projekt bearbeiten, das ihnen als wertvolles, praxisbezogenes Übungsfeld dient. Tatsächlich ist eine Erneuerung der Sedelbrücke effektiv geplant. Das «echte» Projekt wird derzeit von der Gemeinde Emmen bearbeitet.