Wie die Gemeinde Emmen bekannt gibt, soll im Gebiet Rosenau eine neue Schulanlage entstehen, um die wachsenden Schülerzahlen bis 2035 zu bewältigen.
Schüler
Schüler sitzen im Klassenzimmer einer Schule (Symbolbild). - Keystone
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Emmen benötigt mehr Schulraum. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Gemeinde Emmen im Jahr 2035 bei total 35'000 Einwohnern circa 3700 Schüler zählen wird.

Damit einher geht der Bedarf nach zusätzlichem Schulraum, der nebst Erweiterungen an den bestehenden Schulanlagen im Wesentlichen durch die Schaffung eines neuen Schulstandorts gedeckt werden soll.

Idealer Standort Rosenau

Als optimaler Neubaustandort erweist sich das Gebiet Rosenau direkt neben dem Themenspielplatz Emmen.

So liegt das Areal Rosenau in jenem Gebiet, in welchem sich die Bevölkerungsentwicklung und -zunahme besonders akzentuieren wird (Gebiet Gersag/Feldbreite).

«Die Standortevaluation zeigt auf, dass dieser Standort in der Nähe der Quartiere sein muss, in welchen in den kommenden Jahren eine überproportionale Entwicklung stattfinden wird.

Daher ist ein Standort im Raum Mooshüsli/Gersag am geeignetsten», macht denn auch der Gemeinderat geltend.

Grosses Synergiepotential vorhanden

Zudem tut sich für einen neuen Schulstandort im Gebiet Rosenau grosses Synergiepotential mit den umliegenden Sport- und Freizeitanlagen Gersag/Rossmoos sowie der bestehenden Schulanlage Gersag auf.

Direkt nebenan befindet sich ferner das Berufsbildungszentrum (BBZ) des Kantons, der unlängst sein Interesse an einem längerfristigen Ausbau der Berufsschule am Standort Emmen bekundet hat.

Der Bedarf nach zusätzlichen Sporthallen indessen existiert bereits.

Mit dem Schulstandort Rosenau könnten auch hier Nutzungssynergien hinsichtlich Sporthalle, Mehrzwecksaal, Aula und ähnlichem hergestellt werden.

Das Grundstück bedarf einer Umzonung

Die Schulraumerweiterung liesse sich grundsätzlich auch auf dem Areal Herdschwand angrenzend an das Schulhaus Gersag realisieren – eine Variante, die im Schulbelegungskonzept 2020 bis 2030 als Favorit aufgeführt wird.

Weitere Abklärungen haben zwischenzeitlich jedoch gezeigt, «dass auch die Sportanlagen langfristig einer Erweiterung bedürfen und Rosenau gesamthaft besser für den neuen Schulstandort geeignet ist», erklärt der Gemeinderat.

Die Reservefläche Herdschwand handkehrum eigne sich bedeutend besser für eine Sport- und Freizeitnutzung als das Areal Rosenau.

Landfläche Rosenau gehört nicht zum Eigentum der Gemeinde

Im Gegensatz zum Areal Gersag/Herdschwand gehört die Landfläche Rosenau allerdings nicht zum Eigentum der Gemeinde Emmen.

Die betroffenen Grundstücke befinden sich heute in der Sonderbauzone Gärtnerei/Gartenbau und sind in Privatbesitz.

Deshalb beantragt der Gemeinderat mit dem zugehörigen Bericht und Antrag an den Einwohnerrat die Umzonung der Landfläche in die Zone für öffentliche Zwecke.

Wohnzone ist kein Thema

Ehemalige Überlegungen, das Areal in eine Wohnzone umzuzonen, sind heute kein Thema mehr.

Der Gemeinderat ist bereits seit mehreren Jahren mit den Eigentümern im Gespräch, um die betroffenen Grundstücke zu erwerben. Die Verhandlungen führten bisher jedoch zu keinem Ergebnis.

Die Umzonung in die Zone für öffentliche Zwecke wird deshalb mit einem Enteignungsrecht kombiniert, begründet mit einem überwiegenden öffentlichen Interesse an der öffentlichen Nutzung des Areals Rosenau.

Eine Enteignung, betont der Gemeinderat, «soll allerdings nur im Notfall zur Anwendung kommen».

Überlegungen zum Schulraum im «Le Théâtre»

Noch ehe das Geschäft in erster Lesung am 14. März 2023 im Einwohnerrat behandelt wird, gibt es bereits erste Reaktionen aus dem Parlament.

Mario Bucher und Marco Paternoster namens der SVP-Fraktion fordern den Gemeinderat in einem dringlichen Postulat dazu auf, die Umnutzung des Zentrums Gersag («Le Théâtre») als Schulraum zu prüfen, «damit auf den Neubau Rosenau verzichtet werden kann».

Das Zentrum Gersag, urteilen die Postulanten, biete an sich eine hervorragende Grundinfrastruktur, werde die Gemeindekasse allerdings «wohl immer» finanziell belasten.

Der Bericht und Antrag des Gemeinderates sowie das dringliche Postulat werden an der Einwohnerratssitzung vom 14. März 2023 behandelt. Die vollständige Traktandenliste inklusive Direktlinks auf sämtliche zugehörigen Parlamentsgeschäfte findet sich auf der Gemeindewebsite.

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