Aktiv und mittendrin im Gewässerschutz
Moderne Technik, effektiver Gewässerschutz und ein begehbares Kunstwerk machten die ARA Buholz in Emmen am Eröffnungsfest eindrücklich erlebbar.

Moderne Technik, wirksamer Gewässerschutz und ein Kunstwerk, das berührt: Am Eröffnungsfest auf der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Buholz zeigte sich, wie höchster Gewässerschutz umgesetzt und gleichzeitig emotional erlebbar gemacht wird, berichtet die Gemeinde Emmen.
Staunende Besucherinnen und Besucher, Projektleitende, Fachleute aus Planung und Bau, Vorstandsmitglieder, Delegierte, Medienschaffende und zwischendurch auch der unverkennbare Geruch des Abwassers: Der Eröffnungsanlass auf der ARA Buholz am 25. November 2025 war geprägt von Neugier, Fachgesprächen, ehrlichem Interesse und gegen Ende auch von einer feierlichen Note.
Rund 130 Gäste machten sich vor Ort ein Bild davon, wie die hohe Investition in starken Gewässerschutz wirkungsvoll umgesetzt wird.
Kleine Teilchen mit grosser Wirkung
Seit Sommer 2025 werden auf der ARA Buholz Mikroverunreinigungen wie Medikamentenrückstände, Pestizide und Reinigungsmittel mit Aktivkohle aus dem Abwasser entfernt.
Beim Rundgang am Eröffnungsfest wurde eindrücklich veranschaulicht, welche Wirkung diese unscheinbaren Kohleteilchen haben: Vier Gramm Aktivkohle besitzen eine innere Oberfläche von der Grösse eines Fussballfeldes. In den Reaktorbecken binden sie die Schadstoffe wirkungsvoll aus dem Wasser.
Mit der neuen Reinigungsstufe können heute über 90 Prozent der Mikroverunreinigungen eliminiert werden, mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 80 Prozent. Die ARA Buholz gehört zu den grössten Anlagen in Europa, die diese Reinigungsmethode einsetzen.
Investition in Gewässerschutz
Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger unterstrich die Bedeutung der Anlage: Sie sei nicht nur ein Meilenstein für den Schutz unserer Gewässer, sondern auch ein sichtbares Symbol für die Weiterentwicklung der Gemeinde Emmen.
Insgesamt hat der Gemeindeverband Real rund 45 Millionen Franken in die neue Technologie sowie in zwei zusätzliche Regenbecken investiert. Die unterirdischen Auffangbecken kommen bei Starkregen zum Einsatz.
Wenn die Kapazität der Kläranlage erreicht ist, wird das Abwasser zwischengespeichert und nach dem Regen der Reinigung zugeführt. So lässt sich auch bei extremen Wetterereignissen mehr Wasser vollständig behandeln.
Ein Kunstwerk zum Eintauchen
Neben der modernen Technik zog am Eröffnungsfest vor allem ein Werk die Aufmerksamkeit auf sich, das den Gewässerschutz auf eine ganz andere Weise erlebbar macht: das neue Wandbild «Between the lines III» des Künstlerduos QueenKong.
Entstanden ist das Werk an einem Durchgang zwischen zwei Gebäuden auf Boden, Wänden und Decke zugleich. Zwei Personen, vier Wochen Arbeit, wechselnde Lichtverhältnisse, garstiges Wetter und die Herausforderung, einen Raum dreidimensional zu bespielen: Das Resultat ist ein begehbares Gesamtkunstwerk, das Besucherinnen und Besucher buchstäblich mitten ins Bild hineinzieht. Entsprechend beliebt bereits heute als «Selfie-Spot».
Kunst macht Gewässerschutz erlebbar
Stellvertretend für jene, die selbst keine Stimme haben, rückt das Bild die Lebewesen im Wasser ins Zentrum. Die Künstlerin Vero Schmid bringt es so auf den Punkt: «Der Betrachter steht mittendrin und wird Teil des Ganzen – so wie alle Menschen Teil des Wasserkreislaufs sind.»
Gerade für Schulklassen, die nach technischen Führungen durch die Anlage den Durchgang passieren, soll das Werk eine besondere Wirkung entfalten. Wo zuvor Zahlen, Messwerte und Anlagen dominierten, spricht die Kunst nun die emotionale Ebene an und schafft eine direkte Verbindung zwischen Technik, Natur und Mensch.
Innovation, Umwelt und Kunst im Einklang
Das Eröffnungsfest auf der ARA Buholz machte deutlich, wie eng am Standort Emmen Innovation, Umweltverantwortung und gesellschaftliches Bewusstsein zusammenwirken. Die neue Reinigungsstufe sorgt dafür, dass unsichtbare Schadstoffe wirkungsvoll aus dem Abwasser entfernt werden.
Die Regenbecken sichern die Reinigungsleistung auch bei Starkregen. Und das Wandbild von QueenKong erinnert eindrücklich daran, für wen dieser Aufwand letztlich betrieben wird: für die Natur und für uns Menschen selbst.






