Wie die Gemeinde Ebikon mitteilt, vermitteln Josef Kaufmann und Fredy Landolt Langzeitarbeitslose im Auftrag der Gemeinde Ebikon.
Das Dorfzentrum von Ebikon.
Das Dorfzentrum von Ebikon. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Josef Kaufmann und Fredy Landolt betreuen 32 Klienten, die sich stark unterscheiden. Auf ihrer Liste gibt es Personen mit höherem Schulabschluss und solche, die kaum lesen können.

Viele sind 45 Jahre oder älter, einige hingegen noch sehr jung. Rund die Hälfte besitzt den Schweizer Pass, andere stammen aus dem arabischen oder südamerikanischen Kulturkreis.

«Alle tragen ihren Rucksack»

Doch es gibt eine Gemeinsamkeit. Sämtliche Klienten sind oder waren langzeitarbeitslos. Als langzeitarbeitslos gilt, wer vom RAV in rund zwei Jahren nicht vermittelt werden kann, ausgesteuert wird und bei der Gemeinde in die Sozialhilfe rutscht. Es gibt aber noch eine zweite Gemeinsamkeit.

Josef Kaufmann bringt es auf den Punkt: «Alle Personen, die wir betreuen, haben einen Rucksack zu tragen». So gibt es viele Gründe, die in die Langzeitarbeitslosigkeit führen, wie Drogen, schwierige Familienverhältnisse oder gesundheitliche Probleme. Hier setzen die engagierten Äbiker Kaufmann und Landolt mit dem Gemeindeprojekt Jobcoach an.

Sie helfen Langzeitarbeitslosen, wieder in der Berufswelt Fuss zu fassen, und unterstützen sie bei Bedarf auch weiterhin. Mit Erfolg: «Seit das Projekt vor gut einem Jahr gestartet ist, wurden acht Personen erfolgreich vermittelt», so Landolt. Ihre Strategie dazu habe drei Säulen: Begleitung, Administration und Netzwerk.

Will heissen, dass man mit den zugewiesenen Sozialhilfeempfängern persönliche Gespräche durchführt, beim Verfassen von Lebensläufen und Motivationsschreiben hilft und gleichzeitig auf ihr Netzwerk im Gewerbe zurückgreift. So kann ein Telefon von Kaufmann an eine ihm bekannte Geschäftsperson schon mal die Türe zum Vorstellungsgespräch öffnen.

Motivation ist ganz unterschiedlich

Die Motivation ist sehr unterschiedlich. Ein Grund für die fehlende Motivation ist beispielsweise, dass der berufliche Abschluss aus dem Heimatland hier nicht anerkannt ist. Eine gut ausgebildete Frau aus dem Ausland muss sich beispielsweise völlig neu orientieren, was ein Umdenken sowie Zeit erfordert.

Jedoch sind Vorurteile oft fehl am Platz. Das beweisen jene acht Klienten, die wieder mit beiden Beinen im Berufsleben stehen. Das ist sozusagen eine Win-win-win-Situation für drei Parteien – für die Wirtschaft, die Gemeinde Ebikon und vor allem die vermittelten Personen.

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