Am 25. August 2022 bespricht der Grosse Landrat in Davos die Teilrevision Ortsplanung. Christian Thomann (EVP) sieht Risiken.
Christian Thomann
Christian Thomann, EVP-Mitglied des Grossen Landrats in Davos seit 2013 und Mitglied der Raumplanungskommission. - zVg
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Die «Teilrevision Ortsplanung, Ausscheidung von Gewässerraumzonen und Anpassung der Gefahrenzonen» wird am 25. August in Davos beim Treffen des Grossen Landrates besprochen.

In einer Interviewreihe spricht Nau.ch mit Mitgliedern des Grossen Landrats in Davos. Den Anfang macht Christian Thomann (EVP).

Nau.ch: Sind Sie mit dem vorliegenden Konzept zufrieden oder sehen Sie noch Verbesserungspotential?

Christian Thomann: Bei dieser Teilrevision vollzieht die Gemeinde Davos die bundesrechtlichen Vorgaben zum Gewässerschutz und setzt die neuesten Erkenntnisse im Bereich Naturgefahren um.

Beim Gewässerschutz hatte die Gemeinde wenig Spielraum. Die Teilrevision wurde auch im Rahmen eines Mitwirkungsverfahren breit abgestützt.

Besonders mit dem Bauernverband wurden intensive Gespräche geführt.

Denken Sie, dass die Teilrevision für die Landwirte weniger Ertrag bedeutet?

Nau.ch: Welche Auswirkungen hat die Anpassung der Zonen auf die ansässigen Davoserinnen und Davoser?

Christian Thomann: Diese Teilrevision hat vor allem grosse Auswirkungen auf die Landwirtschaft.

Betroffen sind in der Landschaft bis 71 Hektaren landwirtschaftlich genutzte Flächen, die dann «nur» noch extensiv, das heisst ohne Dünger wie Mist und Gülle, bewirtschaftet werden dürfen.

Nau.ch: Gibt es Argumente, die für Sie gegen die Anpassungen im Sinne der Teilrevision sprechen?

Christian Thomann: Für die Fische und andere Lebewesen ist es sicher eine Aufwertung, aber für die Landwirte bedeutet das weniger Ertrag, welcher nur zum Teil mit Direktzahlungen kompensiert wird.

Es besteht nun die Gefahr, dass Flächen, welche bis heute extensiv genutzt werden, intensiver bewirtschaftet werden.

Zur Person

Christian Thomann wurde 1968 geboren: Heute ist er verheiratet mit Erika Thomann-Accola und Vater von drei erwachsenen Töchtern.

Thomann ist elernter Elektriker und Landwirt, arbeitet seit 2001 beim Physikalisch-Meteorologischen Observatorium in Davos Dorf.

Er ist für den Betrieb und den Unterhalt technischer Einrichtungen, u.a. für die weltweit beachteten Sonnenstrahlungsmessgeräte in Davos, mitverantwortlich.

Thomann setzt sich für eine Stärkung des Forschungs- und Bildungsplatzes Davos und eine Förderung von umweltfreundlicher Energiegewinnung ein.

Auch gesunde Gemeindefinanzen sind ihm ein Anliegen. Thomann ist Mitglied des Grossen Landrats seit 2013 und Mitglied der Raumplanungskommission. 2021 war er Präsident des Grossen Landrats.

Seine Hobbys sind Ausdauersport mit Tourenski oder Turnschuhen in den Bergen.

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