Wie die Gemeinde Klosters schreibt, wurde das Richtprojekt konkretisiert, um das Bahnhof- und Gotschna-Areal zu einem attraktiven Zentrum zu entwickeln.
Dorfzentrum Klosters-Serneus.
Dorfzentrum Klosters-Serneus. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Mit der Verdichtung des Fahrplans und der Einführung des Flügelzugkonzeptes konnte die Rhätische Bahn AG (RhB) per Fahrplanwechsel im Dezember 2023 den Halbstundentakt Landquart – Klosters – Davos/Engadin realisieren.

Dafür wurde der Bahnhof Klosters Platz aus- und behindertengerecht umgebaut.

Zudem verfügt er über einen direkten Seilbahnanschluss an das Gotschna- und Parsenngebiet, was ihn für Benutzer des öffentlichen Verkehrs sehr attraktiv macht.

Diese gute Ausgangslage wollen die Projektpartner nutzen, um in einem ganzheitlichen Konzept das Zentrum von Klosters für Einheimische und Gäste weiter aufzuwerten.

Schaffung einer einladenden Flaniermeile

Basierend auf der Machbarkeitsstudie hat die RhB Immobilien AG nun das Richtprojekt ausgearbeitet.

Auf dem heutigen Areal an zentraler Lage mit den sanierungsbedürftigen Bahnhofgebäude und Kulturschuppen, einem Mehrfamilienhaus und dem öffentlichen Parkplatz plant sie eine Neubebauung mit bezahlbaren Wohnungen für Einheimische sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss und einer Tiefgarage im Untergeschoss.

Die RhB wird weiterhin am Bahnhof Klosters einen bedienten Verkaufs- und Informationsschalter führen.

Für die Bevölkerung und für Reisende soll die Umgebung des Bahnhofareals zu einer einladenden Flaniermeile werden.

Finalisierung des Richtprojekts «Arealentwicklung Bahnhofareal»

Mit der Finalisierung des Richtprojektes «Arealentwicklung Bahnhofareal» sind die Grundlagen für eine Umzonung des Bahnhofareals in eine neue «Kernzone Bahnhof» vorhanden.

In Abstimmung mit der Gemeinde wurde der Prozess für die Teilrevision der Ortsplanung gestartet.

Der Revisionsentwurf soll in den nächsten Wochen (Stand vom 23. Mai 2024) beim Amt für Raumentwicklung zur Vorprüfung eingereicht werden.

Voraussichtlich im Herbst 2025 soll dann die Klosterser Stimmbevölkerung über die Teilrevision der Ortsplanung abstimmen können.

Prüfung einer vierten Perronkante

Die starke Zunahme der Frequenzen im Prättigau in den letzten zwei Jahren fordert aktuell die RhB.

Aus langfristigen Kapazitäts- und Produktionsgründen prüft nun die RhB, ob am Bahnhof Klosters Platz eine vierte Perronkante auf der Seite Gotschna geplant werden kann.

Weitere Erkenntnisse bis Ende 2024

Bis Ende Jahr 2024 sollen weitere Erkenntnisse vorliegen. Die Arbeiten werden in enger Abstimmung mit den Bergbahnen und der Gemeinde geführt.

Dabei sollen die Bedürfnisse der Bergbahn im gleichen Zeithorizont ebenfalls möglichst integriert werden.

Aufgrund der attraktiven Lage plant auch die RhB Immobilien AG weiterhin langfristig die Option, einen Beherbergungsbetrieb zu ermöglichen.

Der aktuelle Fokus der Entwicklung liegt derzeit beim Bahnhofareal.

Planung eines unterirdischen Parkhauses mit 380 Parkplätzen

Im Zentrum Klosters Platz und am Bahnhof Klosters sind neben der Schaffung von neuem Wohnraum und zusätzlichen Kommerzflächen am Bahnhof weitere vielversprechende kommunale und private Infrastrukturvorhaben vorgesehen.

Zum einen soll am heutigen Standort Montana und Casanna-Parkplatz ein unterirdisches Parkhaus mit voraussichtlich 380 Parkplätzen entstehen.

Die bestehenden und geplanten unterirdischen Parkierungsanlagen von Privaten sollen ebenfalls über das neue Parkhaus erschlossen werden.

Frühestmöglichen Baustart bildet das dritte Quartal 2025.

Neubau des Postgebäudes geplant

Ebenfalls eine hohe Bedeutung für die Zentrumsplanung kommt dem Neubau des Postgebäudes der Granova Management AG, Gossau, zu.

Der geplante Neubau mit Gewerbefläche und Zweit- sowie Erstwohnungen ist so angeordnet, dass eine zusätzliche durch die Gemeinde zu erwerbende Fläche mehr Raum zum und am Bahnhofplatz schafft und einen idealen Zugang vom Parkhaus zur Bahnhofstrasse beziehungsweise -platz ermöglicht.

Zudem ist ein Um-/Neubau des bestehenden Coops mit einer Vergrösserung der Ladenfläche und neuen Wohnungen in Planung.

Die Baueingabe für dieses weitere Grossprojekt ist für Ende 2024 geplant.

Umbau des ehemaligen Primarschulhauses zu einem Kulturhaus

Auch für den aufgrund der Erstellung von neuen Wohnungen und Ladenflächen am Bahnhof und an der hinteren Bahnhofstrasse wegfallenden, für das Klosterser Kulturangebot bedeutenden Kulturschuppen wird seitens der Gemeinde für Ersatz gesorgt.

Mit dem Umbau des ehemaligen Primarschulhauses Klosters Platz zu einem Kulturhaus entstehen nebst einem mittleren Eventsaal weitere Flächen für die kulturelle Nutzung, Co-Working-Places und neun neue kleinere Erstwohnungen.

Der Kulturteil soll bis Ende 2025 bezogen werden.

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