Wie die Gemeinde Davos mitteilt, unterbreitet sie ihrer Nachbargemeinde Schmitten die Voraussetzungen für eine Beschulung durch die Volksschule Davos.
Stadtzentrum Davos.
Stadtzentrum Davos. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Basierend auf dem Gesuch der Gemeinde Schmitten vom 17. Juli 2018 stellte der Kleine Landrat nun die Voraussetzungen für eine Beschulung der Schmittner Kinder zusammen.

Auch wenn die Frage einer Beschulung in Davos in den vergangenen Jahren hohe Wellen geschlagen hat und zu einem Verwaltungsgerichtsurteil führte, handelt es sich doch um eine relativ kleine Anzahl von null bis zwei Schmittner Kinder pro Jahrgang.

Die Volksschule Davos kann diese Anzahl Kinder ohne weiteres aufnehmen, so dass der Kleine Landrat eine Beschulung vom Kindergarten über die Primarschulstufe bis zur Oberstufe vorsieht.

Gemeinde Schmitten muss volle Kosten tragen

Dabei sind durch die Gemeinde Schmitten dieselben Kosten zu tragen, wie sie auch die Gemeinde Davos für ihre Schulkinder übernehmen muss.

Die zugrunde liegende Vollkostenrechnung deckt alle im Zusammenhang mit einer Beschulung stehenden Kosten ab, also neben den Kosten für das Lehrpersonal auch Unterrichtsmaterialien, Kosten für Schulleitung und Schulverwaltung, Fortbildungen, Veranstaltungen des Schulbetriebs, Sonderschulung, Massnahmen der Schulgesundheit, Schulinformatik und IT-Geräte, Schulliegenschaften mit Unterhalt, Abwartschaften und Abschreibungen.

Nicht enthalten in der Kalkulation des Kleinen Landrats sind die Kosten des Schultransports von Schmitten zum Davoser Schulstandort sowie Mittagspausenmöglichkeiten wie beispielsweise der Mittagstisch der Volksschule Davos.

Langfristige Zusammenarbeit ohne Fusionsgedanken

Der Gemeindevorstand Schmitten, laut eigener Bekundung, wie auch der Kleine Landrat sind an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert.

Die Schmittner Kindergarten- und Primarschüler werden den Unterricht mit Priorität in Davos Wiesen besuchen.

Die Schmittner Oberstufenschüler werden den Unterricht gemeinsam mit allen Davoser Oberstufenschüler in Davos Platz besuchen.

Die nun an die Gemeinde Schmitten eröffnete Möglichkeit, deren Kinder in Davos beschulen zu lassen, steht in keinem Zusammenhang mit dem Thema Gemeindefusion.

Nächste Schritte und konkrete Aufnahme

Sie ist lediglich Ausdruck der guten Zusammenarbeit unter direkten Nachbarn.

Entscheidet sich die Gemeinde Schmitten aufgrund dieser Grundlagen zu einer Beschulung durch die Volksschule Davos, so werden als nächste Schritte eine gemeinsame Vereinbarung erarbeitet und administrativ die konkrete Aufnahme der Schmittner Schulkinder vorbereitet.

Basisstufenmodell ist keine Option in Graubünden

Beim Basisstufenmodell werden die Jahrgänge des Kindergartens und der ersten beiden Primarschuljahre bei der Beschulung zusammengefasst.

Der Regierungsrat liess jedoch dazu eindeutig verlauten, dass «die Einführung der Basisstufe im Kanton Graubünden nicht angestrebt werde und gemäss aktueller Schulgesetzgebung auch nicht möglich sei».

Obwohl beispielsweise der Kanton Luzern eine flächendeckende Basisstufe eingeführt hat, ist für den Kanton Graubünden die Erarbeitung von dazu notwendigen gesetzlichen Grundlagen nicht vorgesehen.

Damit sind dem Kleinen Landrat die Hände gebunden. Das Modell der Basisstufe kann in Graubünden nicht angewendet werden.

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