Die Teilrevision der Ortsplanung kommt am 25. August 2022 in den Grossen Landrat in Davos . Rita Gianelli (SP) ist davon überzeugt.
Rita Gianelli
Rita Gianelli, SP-Politikerin in Davos. - zVg
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Die «Teilrevision Ortsplanung, Ausscheidung von Gewässerraumzonen und Anpassung der Gefahrenzonen» wird am 25. August 2022 in Davos beim Treffen des Grossen Landrates besprochen.

In einer Interviewreihe spricht Nau.ch mit Mitgliedern des Grossen Landrats in Davos. Bereits geäussert hat sich Christian Thomann (EVP). Nun folgt SP-Landrätin Rita Gianelli.

Nau.ch: Sind Sie mit dem vorliegenden Konzept zufrieden oder sehen Sie noch Verbesserungspotential?

Rita Gianelli: Seit 2018 müssten wir, die Gemeinde Davos, die Gewässer- und Gefahrenzonen an das übergeordnete kantonale Recht anpassen.

Dem wird nun mit dem vorliegenden Konzept Rechnung getragen. Persönlich bin ich zufrieden mit dem Konzept, weil es auch Kompromisse zugunsten der Davoser Bäuerinnen und Bauern enthält.

Es wurde aber auch andernorts auf wichtige wirtschaftliche und touristische Gegebenheiten Rücksicht genommen, zum Beispiel beim Campingareal Fährich oder Gadastatt.

Nau.ch: Welche Auswirkungen hat die Anpassung der Zonen auf die ansässigen Davoserinnen und Davoser?

Rita Gianelli: Auswirkungen hat die Anpassung der Gewässerschutzzonen vor allem für die Davoser Bäuerinnen und Bauern.

Sie verlieren wertvolles Land. Der schönste und ebenste Boden liegt nicht zuletzt entlang des Landwassers.

Verständlich, dass die betroffenen Bäuerinnen und Bauern nicht ganz zufrieden sind mit der neuen Zonenplanung.

Aber es ist keine existenzielle Bedrohung für sie. Ausserdem hat der Kanton auf die Einsprache des Davoser Bauernverbandes reagiert und Kompromissbereitschaft gezeigt.

Denken Sie, dass die Teilrevision für die Landwirte weniger Ertrag bedeutet?

Der neu festgelegte Gewässerschutz hängt mit dem Gefahrenzonenplan zusammen und wirkt auch präventiv.

Die Ausweitung des Gewässerschutzes bietet in bestimmten Regionen einen Schutz vor Hochwasser, weil so Wasser in brach liegendes Land abfliessen kann.

Auswirkungen hat die geplante Aktualisierung der Gefahrenzonen auf die Bautätigkeit.

Der Kanton hat seit 2015 aufgrund neuer Erkenntnisse auch Gleitschneelawinen – nebst Nasschnee- und Staublawinen – in die Gefahrenkarte aufgenommen.

Das hat zur Folge, dass in manchen Gebieten, wie zum Beispiel dem Albertitobel, die Gefahrenzonen ausgeweitet werden mussten. Das heisst, hier darf in gewissen Bereichen nicht mehr neu gebaut werden.

Nau.ch: Gibt es Argumente, die für Sie gegen die Anpassungen im Sinne der Teilrevision sprechen?

Rita Gianelli: Nein, die Anpassungen machen Sinn. Sie sind die Grundvoraussetzungen für einen sicheren, gesunden Lebensraum.

Die Raumplanungskommission hat es sehr genau geprüft und kommt zum selben Schluss.

Zur Person

Rita Gianelli ist 55 Jahre alt, SP-Politikerin und Redaktorin sowie Fachstellenleiterin Migration in der reformierten Landeskirche Graubünden.

Gianelli ist Grosse Landrätin in Davos, wo sie auch wohnhaft is. Ihre Freizeit verbringt sie gerne auf dem Rennvelo, auf Langlaufskiern oder bei einem guten Film.

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