Zukunft der Churer Maiensässfahrt
Maiensäss soll auch in Zukunft stattfinden - umfassende Sicherheitsüberprüfung geplant

Die traditionelle Maiensässfahrt wird nach dem tragischen Todesfall des 14-jährigen Jugendlichen im Rahmen der 165. Austragung vom 23. Mai 2019 nicht grundsätzlich infrage gestellt. Der Stadtrat will den Anlass jedoch einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung durch externe Sachverständige unterziehen. Er korrigiert zudem seine früher gemachte Aussage, dass die Eltern nicht erreichbar gewesen seien. Die Zuständigkeit für die Kommunikation lag bei der Kantonspolizei. Ein Missverständnis führte zur Annahme, dass die späte Information der Eltern darauf zurückzuführen gewesen sei, dass die Eltern nicht erreichbar gewesen seien. Der Churer Stadtrat und die Stadtschule sind nach wie vor intensiv mit der Nachbereitung und Aufarbeitung des tragischen Todesfalls des 14-jährigen Jugendlichen auf dem Rückweg vom Maiensäss Juchs nach Chur beschäftigt. Im Vordergrund stehen dabei die Sicherstellung der Nachbetreuung aller beteiligten und betroffenen Personen im privaten und schulischen Umfeld. Der Stadtrat korrigiert seine in der Medienmitteilung vom 24. Mai 2019 gemachte Aussage, wonach die Eltern am Unfalltag trotz Suche nicht gefunden werden konnten. Die Zuständigkeit für die Kommunikation lag bei der Kantonspolizei Graubünden. Ein Missverständnis führte dazu, dass die städtischen Verantwortlichen eine Aussage der Kantonspolizei dahingehend interpretierten, dass diese nicht erreicht werden konnten. Richtig ist gemäss Auskunft der Kantonspolizei, dass diese die Eltern aufgrund eines Beschlusses der Staatsanwaltschaft nicht kontaktieren durfte. Entsprechend waren die Eltern bis einige Zeit nach dem traditionellen Maiensäss-Umzug noch nicht informiert. Nicht zuletzt dies führte dazu, dass dieser aus Sicherheitsgründen nicht abgesagt wurde. Heute Freitag, 28. Juni 2019, ist der letzte Schultag an der Stadtschule Chur. Der Stadtrat erachtet es als wichtig, dass Erziehungsberechtigte, Lehrpersonen, Kinder, Jugendliche und die Öffentlichkeit noch vor den Sommerferien über das weitere Vorgehen betreffend Maiensässfahrt informiert sind. Es ist der Wille des Stadtrates, dass dieser Traditionsanlass auch in Zukunft stattfinden kann. Bereits bisher wurde die Sicherheit der Maiensässe und die Begehbarkeit der Wege jeweils über die Maiensässkommission, die involvierten städtischen Dienststellen und den Naturgefahrenberater überprüft. Dennoch wird der Stadtrat unter Federführung von Stadtpräsident Urs Marti die Maiensässfahrt einer umfassenden externen Sicherheitsüberprüfung unterziehen. Diese soll allenfalls heute bestehende Risiken aufzeigen und Empfehlungen für eine zukünftige Durchführung des "Maiensäss" enthalten. Der Stadtrat behält sich je nach Ausgang der Sicherheitsüberprüfung vor, in Zusammenarbeit mit weiteren internen und externen Stellen auch weitreichende Entscheide betreffend der Maiensässfahrt zu fällen. Das Wohlergehen und die Sicherheit, aber auch die ganzheitliche Bildung und Förderung der anvertrauten Kinder und Jugendlichen sind das oberste Gebot der Stadt Chur. Entsprechend werden die weiteren Entscheidungen auch unter Berücksichtigung von anderen schulischen Anlässen wie Schulreisen, Klassenlager oder auch alltäglichen Aktivitäten gefällt werden.