Um die Pandemievorsorge in Asylzentren zu verstärken, baut der Kanton Graubünden die Zahl der Unterkünfte aus. Am 25. März wurde in Disentis eine Reserveliegenschaft in Betrieb genommen, auch in Chur und Splügen wird mehr Platz für die Asylsuchenden geschaffen.
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Zur Pandemievorsorge baut der Kanton Graubünden weitere Asylunterkünfte. - Keystone
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Mit dieser Massnahme könne die Belegung in den einzelnen Betrieben rasch und flexibel stark reduziert werden, teilte die Bündner Standeskanzlei am Donnerstag mit. Die Vorgaben von «Social-Distancing» könnten dadurch eingehalten werden.

Das Amt für Migration und Zivilrecht setze die Vorgaben vom Bund für den Asylbereich zeitnah und konsequent um. Um Asylsuchende und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Amt für Migration und Zivilrecht vor dem Coronavirus zu schützen, würden die Hygienemassnahmen konsequent angewendet.

480 Menschen sind derzeit in Asylzentren untergebracht

Zudem würden in Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz weitere Unterkünfte in Betrieb genommen oder vorbereitet, um zusätzlichen Platz zu schaffen damit ein sicherer Abstand eingehalten werden kann.

Aktuell sind im Kanton Graubünden 480 Menschen in zehn Asylzentren mit 853 verfügbaren Plätzen untergebracht. Die Auslastung liegt derzeit bei 55 Prozent. Um die Massnahmen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu erfüllen, seien im Kanton Graubünden in den Kollektivunterkünften umgehend bauliche, betriebliche und organisatorische Anpassungen vorgenommen worden, schreibt der Kanton.

Es gibt keine Urlaubsbewilligungen, Hausverbot für Dritte, keine Transfers zwischen den Zentren, eine Ausdehnung der Öffnungszeiten für Küche und Waschküche, gestaffelte Nutzung der Gemeinschaftsräume und keine Mittagstische mehr.

Belegung kann durch Reserve reduziert werden

Mit der Eröffnung von Reserveunterkünften könne die Belegung in den einzelnen Betrieben rasch stark reduziert werden. Um den Betrieb der zusätzlichen Unterkünfte zu gewährleisten, wird das Amt für Migration und Zivilrecht von Angehörigen des Zivilschutzes unterstützt.

«Sie werden insbesondere für Zutrittskontrollen und wo möglich für Betreuungsaufgaben eingesetzt», schreibt die Standeskanzlei. Weitere freiwillige, personelle Unterstützungsangebote würden geprüft.

Auch um die Betreuung bei einen allfälligen Verdachtsfall einer Coronaerkrankung sicherzustellen, sei man vorbereitet. Es wurden Isolierzimmer eingerichtet. Die Betreuung und das Vorgehen im Verdachtsfall erfolgten in enger Abstimmung mit der Kantonsärztin. Aktuell gebe es in keinem Asylzentrum im Kanton Graubünden einen Verdachts- oder Erkrankungsfall.

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