Die Stadt Chur hat das Rechnungsjahr 2021 sehr erfolgreich abgeschlossen. Trotz Mindereinnahmen wegen der Corona-Pandemie investierte die Stadt im letzten Jahr soviel Geld wie noch nie.
Stadtverwaltung Chur.
Stadtverwaltung Chur. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
Ad

Die Gesamteinnahmen beliefen sich im Jahr 2021 auf 297,8 Millionen Franken. Die Stadt Chur erwirtschaftete damit einen Gewinn von 23,7 Millionen Franken. Dies sind 10,4 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen seien «gesünder als erwartet», sagte der Stadtpräsident Urs Marti (FDP) am Donnerstag vor den Medien in Chur. Man habe praktisch überall weniger ausgegeben und mehr eingenommen als budgetiert.

Massgeblich trugen höhere Steuereinnahmen von 21,5 Millionen Franken zum guten Ergebnis bei. Hauptgrund dafür ist die Umwandlung der Abfallverwertungsorganisation Gevag von einem Gemeindeverband in eine öffentlich-rechtliche Anstalt der Stadt Chur. Dies brachte der Stadt einen Ertrag von 14,8 Millionen Franken ein.

Weiter bilanzierte Chur tiefere Personalkosten von 1,8 Millionen Franken. Dies sei darauf zurückzuführen, dass ein grosser Mangel an Fachkräften beim Lehrerpersonal und in der Informatik bestehe, so Marti. Freie Stellen konnten zum Teil nicht wiederbesetzt werden.

Corona schadete der Stadt zwar mit Mindereinnahmen von rund 2,5 Millionen Franken. Dies vorwiegend wegen des fehlenden Ticketverkaufs in den Sportanlagen. Man habe dies relativ gut verkraftet, sagte Marti im Gespräch mit Keystone-SDA. Dass die Stadt nicht noch mehr Geld wegen Corona verloren habe, sei dem Staat zu verdanken. Dieser habe mit seinen Finanzhilfen dafür gesorgt, dass viele Leute dennoch ein Einkommen gehabt hätten.

Einen Rekord verzeichnete Chur bei den Investitionen. Rund 72,3 Millionen Franken gab die Stadt 2021 aus. Trotzdem unterschritt sie nach Abzug der Investitionseinnahmen das Budget um 15,1 Millionen Franken. Zahlreiche Projekte hätten sich aufgrund von Einsprachen verzögert, erklärte Marti. Generell sei es der Plan, Erträge gleich wieder zu investieren.

Für die Zukunft nahm Marti gleich vorneweg: Die Steuern werden trotz des positiven Ergebnisses nicht gesenkt. «Wir geben sehr viel zurück», sagte er. Der Stadtrat wolle Chur lieber mit Investitionen attraktiv machen.

Die grössten Projekte 2021 bildeten die Sport- und Schulanlagen, ein zurückgestellter Betrag für den Ausbau der Brambrüesch-Bergbahn und die Sanierung der Carmennahütte Arosa.

In den kommenden Jahren sieht Marti eine der grossen Herausforderungen im Bildungsbereich. Es gäbe immer mehr Kinder, in naher Zukunft auch viele aus der Ukraine, die auf eine entsprechende Bildung angewiesen seien.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenCoronavirusArosaStaatChurSteuern