Der Zuger Kantonsrat hat am Donnerstag, 1. Juni 2023, 500'000 Franken für den Ausbau des Internats am Spitzensport-Zentrum OYM in Cham ZG bewilligt.
Cham im Kanton Zug. - Keystone
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«Wenn wir Ja sagen, den Beitrag an die Möblierung des Internats zu leisten, schaffen wir ein Präjudiz», sagte Esther Haas (ALG).

«Wie sollen wir in Zukunft ähnliche Begehren zurückweisen?» In der Vergangenheit habe der Rat ähnliche Unterstützungsbegehren abgelehnt.

Als Beispiel nannte sie die «Talentia», eine auf private Initiative gegründete Schule für hochbegabte Kinder. Jahrelang habe diese vergebens um kantonale Beiträge gebettelt.

Der Rückweisungsantrag scheiterte

Der Antrag der ALG, auf die Vorlage nicht einzutreten, hatte am Donnerstag, 1. Juni 2023, aber einen schweren Stand.

Denn die Mehrheit der Redner fanden nur lobende Worte für das OYM-College («on your marks»), das Kompetenzzentrum für Spitzenathletik und Forschung in Cham, das 2020 in Betrieb genommen wurde.

So scheiterte der Rückweisungsantrag mit 14 zu 54 Stimmen.

Und in der Schlussabstimmung sagte das Parlament schliesslich mit 54 zu 13 Stimmen Ja zum Beitrag an die Ausbaukosten.

SVP-Fraktion von Adrian Risi unterstütze den Beitrag

«Es ist phänomenal und kann nicht genug wertgeschätzt werden, dass jemand so viel Geld für eine Landmark wie das OYM ausgibt», sagte SVP-Kantonsrat Adrian Risi.

Seine Fraktion unterstütze den Beitrag «vorbehaltlos».

Mit diesem Betrag werde die bewährte Praxis fortgesetzt, Bildungsinstitute im Kanton durch Ausbaubeiträge zu unterstützen, und er sei verhältnismässig, sagte Fabienne Michel (GLP).

Der Beschluss würdige auch das grosse Engagement von EVZ-Verwaltungsart Hans-Peter Strebel, dem Initiator des OYM.

«Der Vogel fliegt ja schon»

Mitte-Sprecherin Manuela Käch fügte an: «Das OYM in Cham ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie sonst nur der Sport schreiben kann.»

Der Beitrag sei ein «bescheidener Betrag» angesichts der finanziellen Lage des Kantons Zug.

Auch die SP-Fraktion erachtete es als angebracht, sich an den Ausbaukosten und Möblierung zu beteiligen und im Sinne einer Anschubfinanzierung diese 500'000 Franken zu sprechen.

Dass das OYM-College keine Anschubfinanzierung mehr brauche, gab Thomas Meierhans (Mitte) zum Ausdruck: «Der Vogel fliegt ja schon.»

Ausserkantonale Jugendliche müssen bei Gastfamilien untergebracht werden

Er lehnte den Beitrag ab, um – wie dies die ALG-Fraktion befürchtete – kein Präjudiz zu schaffen.

Ausserkantonale Jugendliche, die am OYM-College ihre Ausbildung absolvieren, müssen bis jetzt bei Gastfamilien untergebracht werden.

Aktuell sind rund 15 auswärtige Schüler in Gastfamilien untergebracht, wie die Regierung in ihrem Bericht und Antrag schreibt.

Seit gut einem Jahr wird auf dem Papieri-Areal in Cham deshalb ein Internat für das OYM-College gebaut.

Die Kosten für das Internat belaufen sich auf 2,16 Millionen Franken

Die Kosten für den Bau des Internats von total rund 25 Millionen Franken werden vollumfänglich von Hans-Peter Strebel finanziert, der das Projekt auch ins Leben gerufen hatte.

Die Kosten für Ausbau und Möblierung des Internats belaufen sich gesamthaft auf rund 2,16 Millionen Franken.

Mit dem Kantonsratsbeschluss beteiligte sich der Kanton Zug nun mit 500'000 Franken daran, er hatte sich bereits mit einer Million Franken an den Aufbaukosten des OYM College beteiligt.

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