Die Corona-Pandemie prägte auch das Jahr 2020 der Einwohnergemeinde Berikon und hinterlässt deutliche Spuren in der Jahresrechnung.
Finanzen. - Pixabay
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Auf der Aufwandseite waren zur Hauptsache deutliche Mehrausgaben in den Bereichen Reinigung und Prophylaxe notwendig. So mussten für Schutzmasken, Desinfektionsmittel, Plexiglasscheiben, Infoständer usw. rund CHF 30'000 ausserordentlich ausgegeben werden.

Gegenüber diesen Mehrkosten waren aber auch hohe Minderausgaben von rund CHF 180'000 zu verzeichnen. Sehr viele Anlässe konnten nicht durchgeführt werden. Feiern, Exkursionen und Schulreisen, Personalanlässe, Aus- und Weiterbildungen, Feuerwehrübungen usw. fielen der Pandemie zum Opfer.

Auch auf der Ertragsseite zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie. Minderträge von rund CHF 23'000 sind zur Hauptsache auf die geringeren Benützungskosten des Berikerhus (Vermietungen) sowie auf den Minderverkauf von GA-Tageskarten der SBB zurückzuführen.

Erfolgsrechnung

Gegenüber dem Budget schliesst die Jahresrechnung erfreulicherweise deutlich besser ab. Dem gegenüber den Voranschlagszahlen tieferen betrieblichen Aufwand (- CHF 469‘892) steht der höhere betriebliche Ertrag (+ CHF 155‘815) gegenüber. Das viel bessere Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (+ CHF 625‘707) ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen:

Auf der Aufwandseite konnten tiefere Personalaufwände (insbesondere bei den Sitzungsgeldern für Behörden und Kommissionen, bei den Löhnen der Lehrpersonen, bei Aus- und Weiterbildungskosten des Personals sowie beim übrigen Personalaufwand) verzeichnet werden. Markant geringer fielen die Sach- und übrigen Betriebsaufwendungen (nur Teil- oder Nichtbeanspruchung diverser Budgetpositionen, mehrheitlich in den Bereichen Lehrmittel, Lebensmittel für Mittagstisch, Ver- und Entsorgungskosten der Liegenschaften, Honorare externe Berater, Unterhalt Strassen und Verkehrswege, Unterhalt von Apparaten, Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und Werkzeuge, Raten für operatives Leasing, Reisekosten und Spesen sowie Exkursionen, Schulreisen und Lager) aus.

Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde mit dem verfügbaren Geld haushälterisch umgegangen und die vom Gemeinderat verlangte Budgetdisziplin wurde umgesetzt. Ebenfalls tiefer fielen auch die Aufwendungen für Abschreibungen aus. Auch bei den Transferaufwänden, hauptsächlich bedingt durch tiefere Entschädigungen an den Kanton, an Gemeinden und Gemeindeverbände und an Sonderschulen, tiefere Beiträge an Gemeinden und Gemeindeverbände sowie geringere Beiträge an private Organisationen, waren Minderausgaben zu verzeichnen. Bei den Erträgen konnten die leicht tieferen Fiskalerträge (Steuern) und die geringeren Transfererträge (weniger Entschädigungen von Bund, Gemeinden und Gemeindeverbänden) durch die markant höheren Entgelte (Abgaben, Gebühren, Benützungsgebühren, Dienstleistungen, Verkäufe, Rückerstattungen und Bussen) mehr als ausgeglichen werden.

Durch tiefere Finanzaufwände sowie höhere Finanzerträge konnte das Ergebnis aus der Finanzierung gegenüber den Budgetzahlen gesteigert werden. Das negative operative Ergebnis von - CHF 394‘243 fiel durch den geringeren betrieblichen Aufwand und die höheren betrieblichen Erträge insgesamt CHF 643‘107 besser aus als erwartet.

Die Abschreibungsmehraufwendungen auf Grund der Umstellung der Buchhaltung auf das harmonisierte Rechnungsmodell 2 (HRM2) konnten auch im Jahre 2020 der Aufwertungsreserve «übrige Anlagen»belastet werden, was einem ausserordentlichen Ertrag entspricht und damit das Gesamtergebnis der Erfolgsrechnung entlastet. Diese Entnahme erfuhr ab dem Jahr 2019 eine prozentuale, lineare Kürzung auf Grund der durchschnittlichen Restnutzungsdauer der Anlagen und betrug noch CHF 712‘205.

Die Jahresrechnung 2020 weist mit einem Steuerfuss von 89 % einen Ertragsüberschuss von CHF 317‘968 auf. Das relevante Eigenkapital sank mit dem Rechnungsabschluss 2020 sowie der Entnahme aus der Aufwertungsreserve von rund 68,880 Mio. Franken auf rund 68,485 Mio. Franken. Das Nettovermögen stieg hingegen von CHF 12‘936‘841 auf CHF 13‘602‘353.

Spezialfinanzierungen

Beim Wasserwerk resultiert ein Ertragsüberschuss von CHF 22‘911 (Budget Aufwandüberschuss CHF 40‘600) sowie ein Finanzierungsfehlbetrag von CHF 1‘123‘516 (Budget CHF 801‘300). Das Nettovermögen beträgt neu CHF 1‘163‘141 (2019 = CHF 2‘286‘657).

Die Abwasserbeseitigung schliesst die Rechnung 2020 mit einem Aufwandüberschuss von CHF 205‘432 (Budget CHF 247‘400) ab. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt CHF 81‘519 (Budget CHF 308‘100). Das Nettovermögen beträgt neu CHF 6‘894‘291 (2019 = CHF 6‘975‘810).

Die Spezialfinanzierung Abfallwirtschaft erzielte einen Ertragsüberschuss von CHF 68‘640 (Budget CHF 42‘800) sowie einen Finanzierungsüberschuss von CHF 91‘548 (Budget CHF 65‘700). Das Nettovermögen beträgt neu CHF 362‘391 (2019 = CHF 270‘843).

Das Elektrizitätswerk schliesst das Rechnungsjahr 2020 mit einem Aufwandüberschuss von CHF 222‘119 (Budget CHF 213‘900) ab. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt CHF 1‘242‘794 (Budget CHF 804‘600). Das Nettovermögen beträgt neu CHF 3‘485‘560 (2019 = CHF 4‘728‘354).

Trotz zum Teil erzielten Aufwandüberschüssen und Finanzierungsfehlbeträgen resultieren bei allen Spezialfinanzierungen weiterhin Nettovermögen. So bestehen weiterhin finanzielle Reserven für bereits bewilligte oder geplante Projekte.

Rechnungsabschluss 2020 Ortsbürgergemeinde

Die Erfolgsrechnung der Ortsbürgergemeinde Berikon weist für das Jahr 2020 einen Ertragsüberschuss von CHF 93‘266 (Budget CHF 111‘150) aus. Der Forstbetrieb Mutschellen weist einen Ertragsüberschuss von CHF 16‘057 (Budget Aufwandüberschuss CHF 22‘900) aus. Der Anteil am Ertragsüberschuss des Forstbetriebes Mutschellen beträgt für die Ortsbürgergemeinde Berikon CHF 4‘873.

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