Geyisried Süd: Neue Entwicklung setzt auf mehr sozialen Wohnraum
Der Gemeinderat Biel legt das Nutzungskonzept Geyisried Süd fest. Es fördert gemeinnützigen Wohnbau, soziale Vielfalt und eine nachhaltige Quartierentwicklung.

Wie die Stadt Biel mitteilt, startet das Quartier Geyisried Süd in eine neue Entwicklungsphase. Es besteht aus genossenschaftlichen Wohnsiedlungen, die zwischen 1940 und 1970 errichtet wurden.
Viele Gebäude sind am Ende ihres Immobilienzyklus angekommen und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an Wohnqualität, Energieeffizienz und soziale Durchmischung. Eine Analyse im Rahmen des Bieler Modellvorhabens «Entwicklungspotenziale Bieler Genossenschaftssiedlungen» von 2017 hat nördlich der Orpundstrasse ein grosses Potenzial für Siedlungsentwicklung nach innen aufgezeigt.
Gleichzeitig ist das Quartier Geyisried Süd im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) erfasst, wodurch jede bauliche Entwicklung zwischen Modernisierung, Dichtegewinn und Denkmalpflege sorgfältig abzuwägen ist.
Nutzungskonzept als Planungsinstrument entwickelt
Strategisches Ziel der Stadt Biel ist es, den Anteil des gemeinnützigen Wohnungsbaus auf 20 Prozent zu erhöhen. Die Grundstücke gehören der Stadt Biel, die als Eigentümerin, Baurechtgeberin und Planungsbehörde eine zentrale Rolle einnimmt.
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Biel zusammen mit den betroffenen Wohnbaugenossenschaften das Nutzungskonzept als strategisches Planungsinstrument erarbeitet.
In drei Workshops und vier thematischen Arbeitsgruppen wurden räumliche Szenarien entwickelt, bewertet und in einer abschliessenden Synthesekarte zusammengeführt. Die Quartierbevölkerung war über Plakate und öffentliche Veranstaltungen jederzeit eingebunden.
Vision für ein zukunftsfähiges, vielfältiges Quartier
Das vom Gemeinderat verabschiedete Nutzungskonzept bildet eine verwaltungsanweisende Entscheidungsgrundlage, die sowohl die städtischen Zielsetzungen als auch die Entwicklungsbedürfnisse der Wohnbaugenossenschaften integriert. Es macht Aussagen zu Sozialraum und gebautem Raum, zu Freiraum und Klima sowie zum Verkehrsraum.
Damit wird nicht nur der Rahmen für eine sozial und ökologisch nachhaltige Weiterentwicklung gesetzt – das Nutzungskonzept verankert auch die gemeinsame Vision eines zukunftsfähigen, vielfältigen und identitätsstarken Quartiers.
In den nächsten Schritten werden die Ergebnisse des Nutzungskonzepts vertieft und mit den relevanten Akteuren abgestimmt. Dabei steht insbesondere die Interessenabwägung im Zusammenhang mit dem ISOS im Vordergrund. Zu gegebener Zeit wird die Bevölkerung in diesen Prozess eingebunden und informiert.






